10. PAULINE

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Ich konnte nicht anders als verunsichert zusammenzucken, als die überaus aufgedrehte Kristin mit Freundin ihre Arme um den Hals schlang

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Ich konnte nicht anders als verunsichert zusammenzucken, als die überaus aufgedrehte Kristin mit Freundin ihre Arme um den Hals schlang. Dennoch legte auch ich meine Arme überausglücklich um die Schultern meiner besten Freundin. Das Gesicht der gebürtigen Bulgarin strahlte über beide Ohren voller Freude.

Freude darüber, dass wir das Rätsel geknackt hatten. Aber auch Freude darüber, dass wir uns damit einen Platz für das Showcase erspielt hatten.

«Muss ich eigentlich auch noch etwas machen?», fragte ich Kristin.

Doch diese schüttelte den Kopf, dass ihre schwarzen kinnlangen Haare nur so durch die Gegend flogen. «Ich musste oben einen QR-Code einscannen und ein paar simple Angaben machen, sodass ich nun plus eins auf einer Art Gästeliste stehe», erklärte Kristin lässig.

«Du lagst mit deinem Natterloch übrigens gar nicht mal so falsch», fügte Kristin mir zuzwinkernd hinzu.

Ich schien nicht ganz zu verstehen, was meine beste Freundin mir damit sagen wollte, denn ich starrte Kristin gerade ziemlich irritiert an. Doch diese fummelte nur kurz an ihrem Handy herum, ehe sie mir stolz die E-Mail auf ihrem Handy präsentierte.

«Du willst mir jetzt nicht sagen, dass mein Hirngespinst, dass das Showcase im Natterloch stattfindet wahrgeworden ist?», fragte ich etwas bedröppelt.

Kristin stiess ein herzliches Lachen aus. «Natürlich nicht Paulinchen», winkte meine beste Freundin ab, «Aber es findet in einem Club statt, welcher sich nicht unweit von dort befindet.»

«Okay», nickte ich, «Das macht wesentlich mehr Sinn, ja.»

Lachend hakte sich Kristin bei mir ein. «Die Türöffnung ist nicht vor halb sieben», sagte sie, ehe sie ihr Handy zurück in die Hosentasche schob, «Es ist kurz nach fünf und wir brauchen in etwa eine halbe Stunde bis wir bei der Location sind – was hältst du davon, wenn wir was gemeinsam Essen gehen?»

«Klingt gut», nickte ich. Damit gab ich mehr oder weniger das Zeichen, dass wir uns langsam aber sicher vom finalen Ort der Schnitzeljagd fortbewegen konnten. Wie auf Kommando liefen Kristin und ich im Gleichschritt los, was bei uns einen halbwegs hysterischen Lachanfall auslöste.

Meine beste Freundin löste sich von mir. Grinsend begann Kristin um mich herum zu hopsen. Das war ihre Art und Weise einen Freudentanz vorzuführen. Mit einem Lächeln im Gesicht sah ich ihr dabei zu.

Kristin war die Sorte Mensch, welche keinen Grund brauchte für einen Freudentanz. Meine beste Freundin war aber auch die Sorte Mensch die gern von anderen Menschen schräg angestarrt wird, wenn sie in einen dieser Freudentänze ausbrach. Doch Kristin war das egal. Schon immer gewesen.

«Auf was hast du Lust, Polly?», fragte Kristin als wir uns halbwegs erholt hatten und den Hang hinunter in Richtung des Bahnhofes liefen.

«Zum Essen?», fragte ich mit hochgezogener Augenbraue. Meine beste Freundin wackelte mit den Augenbrauen, ehe sie mit den Schultern wie eine Luxuslady wackelte.

nacht aus goldWo Geschichten leben. Entdecke jetzt