Kapitel 3

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Doch der nächste Rückschlag traf uns nur wenige Stunden später.

Nachdem die schwarzen Wolken vollends abgezogen waren und der blaue Himmel wieder zu Vorschein kam, beruhigte sich auch das tosende Meer. Völlig ohne Störungen trieb unser kleines Schiff über die Wellen hinweg. Dem Schiff der Marine dicht auf den Fersen.

Mehr als die Hälfte der Crew hatte versucht sich auszuruhen doch man konnte ihnen ihre Angst immer noch ansehen. Sie schienen mit der Tatsache, dass die Segel immer noch gesetzt waren nicht klar zu kommen.

Währenddessen kehrte ich zurück in den Bauch des Schiffes. Ich wollte nach Ace sehen und gucken wie es ihm während dem Sturm ergangen war. Also ging ich zur Kabine des Kapitäns und klopfte kurz. Als nach wenigen Minuten immer noch keine Antwort gekommen war, klopfte ich erneut. Dieses mal fester und etwas nachdrücklicher. Wieder keine Antwort.

"Ace?", fragte ich nun besorgt nach und öffnete die Tür zu einem Spalt. Vielleicht war er auch einfach nur eingeschlafen. "Ace?", fragte ich erneut und öffente die Tür ganz.

Erst da fielen mir die dunklen Fußspuren auf. Ich bertrachtete sie kurz und überlegte ob sie nicht vielleicht von meinem Kapitän stammen könnte. Doch sie waren viel zu groß für Ace.

Ace hatte zwar eine stattliche und muskulöse Figur doch seine Füße waren ungewöhnlich klein. Ich folgte den Spuren mit meinem Blick und bemerkte, dass sich die Person wohl in der Speisekammer des Schiffes befinden musste. Verwirrt legte ich den Kopf schief und ließ von Ace' Zimmer ab.

Zögern ging ich auf die Speisekammer zu. Ich bemerkte wie Angst meine Brust zusammenzog auch wenn sie jetzt noch völlig ohne Grund war. Wer sollte das denn schon groß sein? Ein Fremder wäre unmöglich in diesem Sturm unbemerkt auf unser Schiff gekommen.

Sanft drückte ich die Klinge hinunter und öffnete die Tür ganz leise. Vor dem Regel in dem das Wasser und der Rum gelagert wurde, stand ein Mann. Er war vollkommen in schwarz gekleidet und schien sich gerade an unserem Rum zu vergreifen.

"Hey, was machst du da?"

Erschrocken fuhr der Mann rum. Auch sein Gesicht war von einem schwarzen Tuch verhüllt. Ich hatte ihn in meinem ganzen Leben noch nie gesehen. Er zog ein Messer aus seiner Tasche und ging sofort auf mich los. Ich nahm ein stück Holz, welches an der Wand lehnte und eigentlich dazu  diente eines der kaputten Regale zu reparieren.

Ich schlug ihm mit Leichtigkeit das Messer aus der Hand. Ohne darauf einzugehen drückte er mich an die Wand und rannte aus der Kammer hinaus aufs Deck.

Nun wollte ich nach Ace sehen. Um den Mann würde sich der Rest der Crew nun kümmern. Doch als ich Ace' Zimmer betrat stockte mir der Atem.

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