6. Today is today

19 3 0
                                    

Dylan wurde blass wie die Wand des Raumes in dem er sich befand "Was ist passiert? Geht es ihm gut?" Sein Sportlehrer seufzte und nickte dann langsam "Ja, ihm geht es gut, aber er hat einen eurer Klassenkameraden zusammengeschlagen".
Entsetzt weidete der Junge seine Augen "Wie bitte? Nein, Elliot würde so etwas nicht machen. Mr. Mason, sie müssen sich irren". Doch Mr. Mason schüttelte nur seinen Kopf, das markante Gesicht des Lehrers verfinsterte sich schlagartig "Diara...", sofort räusperte er sich, "tut mir leid, Dylan, mitten im Sportunterricht ist er einfach durchgedreht und hat auf Erik eingeschlagen. Jedoch gehe ich stark davon aus, dass dieser ihn provoziert hat", wieder ließ er laut die Luft aus seiner Lunge heraus. Dylan sah auf seine zittrigen Hände "Aber wieso erzählen sie mir das jetzt?" Mr. Mason legte vorsichtig eine Hand auf Dylans rechte Schulter "Deine Name ist währenddessen gefallen". Es schien wie eine Erklärung, jedoch war Dylan nun genauso Ahnungslos wie zuvor. Er sah auf "Wo ist Elliot jetzt? Kann ich ihn sehen?" Leicht schmunzelte der Lehrer "Ob du kannst weiß ich nicht, aber du darfst". Das brachte selbst Dylan leicht zum schmunzeln. Mr. Mason war einer der Lehrer die lockerer sind und mit denen man offen reden konnte. "Aber Dylan, vielleicht solltest du mit jemandem reden, ich weiß das du es nicht leicht hast, und jetzt wo es auch noch in der Schule so extrem ausartet, wäre es vermutlich das beste. Aber hetze dich nicht". Er lächelte den Jungen nochmal an und stand dann auf. Er lotzte den Braunhaarigen in ein Klassenzimmer, dort saß, an den Fenstern, Elliot. Der Franzose sah nur starr auf den Tisch. Ein Räuspern ließ ihn aufsehen. Dylan schnappte nach Luft als er die aufgeplatze Lippe und das blaue Auge sah "Elliot...", schniffte er und lief zu ihm herüber. Mr. Mason verließ den Raum um ihnen Privatsphäre zu lassen.
Bei Elliot angekommen, nahm er sich einen Stuhl und setzte sich ihm gegenüber "Tut mir leid, Dylan. Wir kennen uns kaum, aber ich wollte nur helfen", der Angesprochene nickte nur wissend, das er jetzt vielleicht einem Fehler tat. Er fühlte sich Elliot so verbunden das er einfach nicht anders konnte. Also schlang er seine kurzen, zierlichen Arme um den Größeren. "Das ist jetzt egal, die geht es gut, Erik lebt noch. Wir hatten etwas vor...also lass uns gehen und das ganze wenigstens für eine Weile vergessen". Dylans Lächeln plus die Umarmung führten dazu das Elliots Wangen leicht rot anliefen. Der Schwarzhaarige nickte, dabei wippten seine welligen Haare leicht mit.

Dylan führte ihn durch die Stadt, vorbei am Park in der Nähe seines Hauses, in die Mall Street mit den ganzen Einkaufsläden, hinter zur Farm wo sie sogar Pferde hatten und eine unglaublich Kuschelbedürftige Katze, an der Feuerwehr und dem Krankenhaus vorbei, nach oben zum Kino. Erst zuletzt lief er zum Hafen, es war eigentlich ein Umweg, weil sie daran bereits vorbei gelaufen waren, aber es war für Dylan ein etwas besonderer Ort, er hielt sich dort immer auf wenn er alleine sein wollte. Denn eine kleine Ecke des Docks wurde nicht mehr benutzt, also war dort auch niemand. Außerdem entspannte ihn die frische Seeluft ungemein. Als er sich zusammen mit Elliot setzte, atmete der Jüngere laut aus. Elliot sah hinauf und sah aus dem Augenwinkel wie Dylan seine Augen schloss "Wie alt warst du?", fragte Dylans Gegenüber. Dieser drehte seinen Kopf zu ihm und öffnete seine Augen "Was genau meinst du?" Elliot musterte den Jungen. Langsam bewegte er seinen Hand zu seinem Arm und war kurz davor diesen zu packen, jedoch zog ihn Dylan schnell zurück "Nicht... 12", murmelte dieser dann leise. Elliot schluckte und wuschelte ihm durch die Haare "Ist okay, aber tu dir bitte nicht länger weh", der Franzose lächelte einfühlsam und in Dylan kamen die Tränen erneut hoch gekrochen. Er hatte diese Worte noch nie zuvor gehört. Wie auch, niemand wusste davon. Wie hatte der Neue es überhaupt realisiert? Aber anderer seits hatte er jeden Grund sich selbst zu verletzen, Erik, der ihn terrorisierte und erpresste, seine Eltern, die keinerlei Akzeptanz zeigten, sein Bruder, der Jahre lang verschwunden war und nun wahrscheinlich wieder einfach weg wäre wenn er nach Hause kam, seine Gedanken, die ihn ohne den Schmerz der Schnitte nicht in Ruhe ließen, und so vieles mehr. Erst als ein kühler Daumen eine Träne von der Wange strich, wurde er wieder in die Realität zurück gezogen. Elliot's Hand war unerwartet sanft und weich, er lächelte den weinenden an und zog ihn in eine sichere Umarmung. Dieses Gefühl von Schutz, Sicherheit und Geborgenheit. Es sollte am besten nie vergehen, es sollte ewig bleiben. Das Gefühl der Wärme umhüllte seinen Körper sorgfältig und bewahrte ihn vor jeglichem Schaden. Dylans Augenlieder flatterten. Sein Körper entspannte sich, sein Kopf fiel sachte gegen Elliot's Brust. Er war eingeschlafen.

Elliot hielt den Knaben sacht in dem Arm, nicht auf dieser Welt würde ihn davon abringen ihn jetzt los zu lassen. Er legte seinen Kopf auf die Schulter des Schlafenden. Letztendlich schlief er ebenfalls ein. Friedlich. Ohne Alpträume und andere Störungen.

KörperknastWhere stories live. Discover now