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~ Je wichtiger dir ein Mensch wird, desto mehr Angst hast du, ihn zu verlieren~    


Christina

Aus verschleierten Augen schaue ich zu Luca auf, dem Menschen mit dem ich drei Monate lang  getanzt haben, mit dem ich bis ins Finale gekommen bin und welcher mich jetzt nach unserem allerletzten Tanz fest in den Armen hält. Ich werde von Luca aus meinen Gedanken gerissen, als er mir kleine Küsse auf meine Schulter haucht. Automatisch baut sich ein Tornado von Schmetterlingen in meinen Bauch auf, welcher allerdings so gleich wieder verschwindet,als mir schlagartig klar wird, dass ich nie wieder solche Berührungen von Luca spüren werde. Das letzte Mal wird er mit mir getanzt haben und mich das letzte Mal so berührt haben. Zunächst  probiere ich noch angestrengt ein Schluchzen zu unterdrücken, allerdings durchkreuzt Luca diesen Plan sogleich, als er mich erneut liebevoll  anschaut. Jetzt kann ich mich nicht mehr zusammenreißen und lassen meinen Gefühlen freien Lauf und auch bei Luca meine ich Tränen in den Augen zu sehen, als wir uns langsam Richtung Jury  begeben. Besonders viel bekomme ich nicht von dem Urteil mit und in diesem Moment interessiert mich das auch nicht sonderlich, denn mein Fokus liegt ganz allein auf Luca. Luca ist auch die Person, welche mich endlich nach ein paar Minuten von dem ganzen Trubel wegzieht und mit mir in Richtung seiner Garderobe geht.


Luca

Kaum schließe ich die Tür hinter mir, höre ich Christina erneut leise neben mir aufschluchzen. Schon während wir oben bei Vici  standen, liefen ihr ständig die Tränen die Wangen hinunter und ich war kurz davor Vicis endlos lange Fragen zu unterbrechen, um Christina endlich in den Arm nehmen zu können. " Hey, ganz ruhig Christina", murmel ich leise, während ich ihr langsam über den Rücken streichel . Das mich währenddessen immer wieder kleine Hitzewellen überkommen, wenn ich ihre nackte Haut unter meinen Finger spüren, probiere ich so gut es geht zu ignorieren, denn momentan gibt es nur die Gefühle einer bestimmten Personen, auf welche ich mich konzentrieren muss. Ich hasse es, wenn Christina traurig ist und deshalb werde ich auch jetzt alles daran setzten um mein lächelndes Bambi zurück zubekommen. Sanft hebe ich nun ihr Kinn mit meiner Hand an und zwinge sie somit mich anzuschauen. Als ich allerdings bemerke, dass sie meinem Blick ausweicht, wird mir ganz flau im Magen. Sofort überkommen mich Schuldgefühle und ich beginne mich zu fragen, ob sie vielleicht  doch enttäuscht ist, dass wir nur den 3. Platz erreicht haben. "Christina, wenn du jetzt enttäuscht, traurig oder wütend bist, das ich ausgerechnet heute so schlecht abgeliefert haben, dann will ich nur, dass du weißt, dass mir das unglaublich leid tut  und ich es mir so für dich gewünscht hätte, dass du diesen glitzernden Pokal endlich in den Händen halten kannst, weil du einfach die Allerbeste bist."


Christina

Lucas letzte Worte lösen mal wieder ein Gefühlschaos in mir aus und ich fange nur noch stärker an zu weinen. Erst nachdem Luca sich erneut verzweifelt durch die Haare fährt, wird mir die Bedeutung seiner ersten Worte wieder bewusst. "Oh Gott, nein Luca, ich bin nicht enttäuscht, dass wir nicht gewonnen haben, ich kann einfach nur nicht glauben, dass das tatsächlich gerade unser allerletzter Tanz gewesen ist", beruhige ich ihn sogleich. Luca, welcher immer noch mein Kinn umfasst, entspannt sich sogleich und schaut mich mit so einem gefühlvollen Blick an, dass ich für kurze Zeit vergessen, wie man richtig atmet. Als sein Gesicht, dann plötzlich näher über meinem Gesicht schwebt als vorher, fängt mein Herz an, kräftig gegen meinen Brustkorb zu schlagen. Als ich nun aber seinen Atem an meinen Lippen spüren, baut sich auf einmal wieder diese endlos hohe Mauer in mir auf, welche mich panisch werden lässt. Genau dieselbe Mauer, welche ich mir wie eine Schutzwand um mein Herz gebaut habe, nachdem Evgenys und meine Beziehung ein hässliches Ende nahm. Diese Wand, welche andere Männer, davon abhält sich in mein eh schon labiles Herz zu schleichen und dieses erneut zu verletzten. Dass Luca anders ist als Eygeny ist mir bewusst, aber dennoch kann ich diese Mauer nicht überwinden, weshalb ich nun aufspringe und nur noch ein unter Tränen ersticktes: "Es tut mir so leid, Luca, aber ich kann das nicht", hervor bringe, bevor ich weinend aus seiner Garderobe in meine flüchte, die Tür absperre und mich an der Wand hinab sinken lasse...




So,das war nun also mein erster Oneshot, ich hoffe er hat euch gefallen. Es wird natürlich noch einen zweiten Teil zu dieser Geschichte geben, denn so kann ich diese wirklich nicht enden lassen :)



Oneshots ~ LunaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt