Der Alarm ertönt. Ich mache mich immer kleiner in dem Fass, indem ich mich verstecke. Nach ein paar Minuten wird es still auf dem Schiff. Ich höre wie sich die Tür öffnet. Ich halte sofort die Luft an und versuche nicht zu weinen. "Keanie?"Erleichtert atme ich aus, als ich die Stimme meines Vaters höre. Vorsichtig recke ich meinen Kopf aus dem Fass. Er ist allein. "Ist es so weit Vater?" Er nickt als Antwort. Ich klettere aus dem Fass und mein Vater kniet sich vor mich. "Hast du alles was du brauchst? Wasser, den Haarreif und das Geld?" Ich nicke und zeige auf meine Tasche. "Sehr gut. Pass auf, wir haben nicht viel Zeit. Ich werde dich hinten auf das Schiff führen und dich über das Beiboot runterlassen. Sobald du unten bist rennst du los, verstanden? Du versteckst dich irgendwo und wartest bis das Schiff weg ist. Dann betrittst du den südlichen Wasserstamm. Sie werden misstrauisch sein, also erzähle ihnen einfach alles. Du hast bei diesen Menschen nichts zu befürchten, solange du ehrlich bist. Wir müssen jetzt los!" Er greift meine Hand und rennt mit mir durch das Schiff. Auf dem Deck angekommen guckt er mich noch einmal an. "Sei stark Keanie! Du schaffst das. Du wirst auch ohne mich klarkommen. Der Stamm wird deine Familie sein, vertraue darauf." Ich schaue meinem Vater in sein trauriges Gesicht und merke selbst, wie mir die Tränen kommen. Ich schlinge meine kurzen Arme ein letztes Mal um ihn und ziehe seinen vertrauten Geruch an. "Ich liebe dich meine Kleine, vergiss das nie!" "Ich dich auch Vater." Er hebt mich in das Beiboot und lässt dieses auf den Schnee sinken. Ich gucke ihn nicht an. Ich darf nicht. Ich würde sonst sofort kehrt machen. Ich verlasse das Boot und renne los.
Das erste Mal seit einer Ewigkeit bin ich draußen. Es ist sehr kalt und um mich herum ist alles weiß. Nur das silberne Metall des Schiffes und das rote der Feuernation-Flagge geben dem Gebiet etwas Farbe. Ich renne los, doch ich weiß nicht wo hin. Links von mir befindet sich ein großer Wall aus Schnee, dort hinter muss sich das Dorf befinden. Ich weiß einfach nicht wo hin... ob sie mich hier wohl finden würden? Sie sind schließlich auf das Dorf fixiert. Entschlossen presse ich mich an den Wall und warte. Ich höre einen lauten Schrei. Die Panik steigt in mir auf. Ich will zurück zu Vater...doch es geht nicht. Ich presse meine Handschuhe tragenden Hände gegen meine Ohren. Ein lautes Scheppern ertönt und ich sehe das Schiffdavon fahren. Wackelig stehe ich auf. Ich hab gar nicht bemerkt, dass ich in die Knie gegangen war. Mit langsamen Schritten gehe ich den Wall entlang, bis ich an einer Öffnung ankomme. Mein Blick streift über das Dorf. Es sind nicht viele Menschen zu sehen. Sie sehen alle traurig und verängstigt aus. „Wer bist du?" Höre ich eine Stimme hinter mir sagen. Erschrocken fahre ich herum und sehe einen Mann mit mittellangen dunklen Haaren.
Bevor ich etwas sagen kann, packt mich der Mann an meinem Arm und zieht mich ins Dorf. „Hakoda? Komm schnell!" Ein Mann kommt aus einem Iglu. Er sieht sehr traurig aus. Sein Blick richtet sich auf mich und seine Miene verfinstert sich. „Wer ist das?" „Ich hab sie gerade aufgegriffen." „Du bist nicht von hier. Schickt die Feuernation mittlerweile Kinder auf Spionage?! Habt ihr nicht schon genug angerichtet?!", der Mann wird immer lauter und ich zucke zusammen. „Hakoda! Sie ist ein Kind! Lass sie sich erst einmalerklären!" Geht eine alte Dame dazwischen. Schüchtern lächle ich diese an. Ich atme tief ein und greife in meine Tasche. Ich taste nach dem Haarreifen. „M..m..mein Vater meinte ihr helft mir, wenn ich euch das zeige. Ihr würdet es erkennen.", stottere ich und ziehe ihn aus der Tasche. „Der hat meiner Mutter gehört. "Vorsichtig kommt die Frau auf mich zu und nimmt den Haarreifen aus meiner Hand. Sie guckt sich diesen an, als sich plötzlich ihre Augenweiten. „Der hat Jamima gehört...", spricht sie leise. „Deine Mutter war Jamima?" Ich nicke nur. Ich merke wie Hakodas Gesichtszüge deutlich weicher werden. Er kniet sich vor mich.„Jamima ist seit 15 Jahren nicht mehr hier. Wie kannst du es also sein? Wer bist du und warum bist du hier?" „Mein Name ist Keanie. Mein Vater hat mich hergebracht, weil es zuhause nicht mehr sicher ist. Er hat gesagt, dass ich euch alles erzählen soll, weil ihr mir helft, wenn ich die Wahrheit sage." Die Frau lächelt. „Es freut mich dich kennenzulernen Keanie, ich bin Kanna. Wollen wir uns vielleicht rein setzen und dann erzählst du uns deine Geschichte? "Ich nicke stürmisch. Kanna nimmt meine Hand und führt mich in ihr Iglu.
Wir haben uns gerade hingesetzt, als zwei Kinder dazu kommen. Ein Junge und ein Mädchen. Sie können nicht viel jünger sein als ich. „Vater?" „Sokka, Katara" „Wer ist das?", will der Junge, Sokka, wissen. „Das weiß ich noch nicht. Setzt euch dazu, ich verstehe das ihr gerade nicht allein sein wollt." Die Kinder nicken und setzen sich hinter ihren Vater. „Also von Anfang an am besten, ja Keanie?" Ich nicke und muss schlucken. „Vater war schon jung in der Feuermarine eingesetzt worden. Er durfte noch nicht aufrichtige Missionen, aber er durfte die Gefangenen bewachen. Vor 15Jahren wurde er als Wache auf einem Schiff eingesetzt, welches Wasserbändiger vom Südpol holen sollte. Er hat selbst niemanden angegriffen. Nachdem alle gefangen waren, war er mit der ersten Wachedran. Vater sagt es war Liebe auf den ersten Blick, als er meine Mutter sah. Es zerriss ihm das Herz Mutter in dem Käfig zu sehen. Erbrachte ihr immer heimlich Essen und Trinken. Als sie in der Feuernation ankamen, taten sie so als sei Mutter tot. Damit konnte er sie heimlich von Board schaffen. Er besorgte ihr Kleidung und alles was sie brauchte. Sie hatten sich gerne. Als Mutter mit mir Schwanger wurde, waren beide sehr glücklich sagt Vater. Doch etwas bei meiner Geburt ging schief und Mutter...sie hat die Geburt...sie hat sich nicht überlebt.", weiter komme ich nicht. Ich habe es beim Üben auch nie weiter geschafft. Die Tränen brechen aus mir heraus und ich fangen schnappend an zu atmen. Ich merke wie sich zwei kleine Arme um mich legen. Ich blicke auf und merke, dass ich in Kataras Armen bin. Auch sie weint. Wir halten uns beide weinend in den Armen und es vergehen gefühlte Stunden bis wir uns beruhigt haben.
Wir lösen uns voneinander, aber halten uns weiter die Hände. Das gibt mir so viel Kraft, dass ich meinen Mund öffne und leise weitererzähle:" Vater zog mich alleine Groß. Ich hatte es schön bei ihm und da ich ihm recht ähnliche sehe, habe ich auch kein Aufsehenerregt. Vor zwei Jahren hatte Vater versucht mir das Feuerbändigen beizubringen. Er hatte so gehofft, dass ich so bin wie er. Doch ich konnte es nicht. Ich kam dort eher nach meiner Mutter." „Inwiefern?", fragt Kanna mich. Ich krame eine kleine Wasserphiole aus meiner Tasche, öffne diese und stelle sie auf den Boden. Ich recke meine freie Hand in die Richtung und lasse eine kleine Wassersäule aus der Phiole hoch steigen. Mit großen Augensehen mich alle an. Ich lasse das Wasser zurück fließen. „Vater fand, dass es in der Feuernation nicht länger für mich sicher wäre. Wenn dort jemand herausgefunden hätte, dass ich eine Wasserbändigerin bin, dann... wer weiß was dann passiert wäre. Deshalb hat er mich mit auf das Schiff von vorhin geschleust. Er hat mich von dort weggebracht, während alle anderen hier waren..."„Dann hat dein Vater meine Mutter nicht umgebracht? Obwohl er von der Feuernation ist?", fragt Katara mit zittriger Stimme. Erschrocken sehe ich sie an. In dem Moment war mir klar, wessen Schrei es war, den ich gehört hatte. „Keine Angst Keanie. Hier bist du sicher. Hier wird dir nichts passieren, dass werden wir nicht zu lassen!" Überrascht sehe ich Hakoda an. „Ich darf hierbleiben?" Hakoda nickt. Glücklich sehe ich ihn an. „Du kannst hier bei mir im Iglu schlafen.", spricht Kanna sanft. „Wir sollten auch schlafen. Sokka, Katara, sagt Gran Gran und Keanie gute Nacht." Beide umarmen Kanna und mich und gehen aus dem Iglu. Kanna bereitet mir ein Fell vor auf welches ich mich in einem Schlafsackeingekuschelt lege und sofort einschlafe.
Hey, danke fürs Lesen meines ersten Kapitels. Ich werde versuchen jede Woche ein Kapitel hochzuladen, kann aber nichts versprechen, da ich studiere und bald die Klausurenphase beginnt.
Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mir Feedback da lasst.
Bis nächste Woche und liebe Grüße
Ally<3
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Brücke der Nationen - Zuko FF
FanfictionEin Mädchen das aus zwei Nationen stammt. In dem seit 100 Jahren andauernden Krieg hätte man das für fast unmöglich gehalten. Ihre Aufgabe ist damit klar. Sie muss helfen den Frieden wiederherzustellen. Auch wenn sie dabei vielleicht ein wenig zu we...