7. Türchen//Flashbacks

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Danke an all die lieben Leser mit ihren Kommentaren <3 ihr motiviert mich echt.
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„Wo warst du?" fragte Malfoy, der grade aufgestanden war und bemerkt hatte, dass sein Zimmergenosse sich nicht mehr neben ihm befand.

„Im Hotel, etwas umgucken." meinte Harry und grinste.

„Ich dachte wir könnten heute mal ins Kino gehen. Das Hotel hat einen eigenen Raum dafür, den man reservieren kann. Ich hab ihn uns für heute Abend belegt."

„Film? Was für einen Film?"

„Ja, Bitteschön, dass ich mir um unsere Freizeit Gedanken mache."

„Niemand hat danach gefragt."

„Bitte! Dann geh ich eben alleine dahin."

„Jetzt sei nicht so empfindlich."

Harry schnaubte nur und verschränkte die Arme vor der Brust.
Malfoy hatte merkwürdigerweise das Gefühl, er müsse ihn wieder glücklich machen. Woher kam dieses bescheuerte Gefühl?

„Ich freue Mich auf den Film." presste er hervor, es Klang eher wie eine Morddrohung. Mann, er musste daran arbeiten.

„Komm, lass uns frühstücken." meinte Harry. Malfoy nickte. Zusammen liefen sie in den Speisesaal, wo Harry sich über die Lippen leckte, als er das ganze leckere Essen sah.

Verdammt sieht das heiß aus..
Dachte der größere. Woher zum Teufel kamen diese Gedanken?

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Harry hatte sich extra nochmal umgezogen. Er freute sich wirklich auf den Film. Es war schon fast wie ein Date.

Malfoy war derweil im Bad und wusch sein Gesicht. Es war nun der zweite Tag. So langsam könnte er Harry mal näher kommen.

Zwar kam er sich immer noch lächerlich vor, aber blamieren konnte er sich vor niemandem mehr. Außer vor Harry selbst, was dann aber wenigstens auf Gegenseitigkeit beruhen würde.

Er trat aus der Tür und sah zu dem Gryffindor. Er sah gut aus. Nicht so gut wie er, aber akzeptabel.

„Können wir?"

„Von mir aus ja."

Auf dem Weg auf der Treppe wurden Harrys Hände unnötig feucht. Was war los mit ihm?

Der Raum war klein, aber gemütlich. Es gab zehn rote Samtsessel und eine große Leinwand. Harry und Malfoy setzten sich.

Sie unterhielten sich ein bisschen, doch Harrys feuchte Hände und das Kribbeln in seinem Magen wollten nicht stoppen. Von Malfoy aus war nichts zu merken.

Nach fünf Minuten kam ein junger Mann zu Ihnen und fragte, ob sie etwas trinken oder essen wollten.

Harry bestellte zwei mal Kürbissaft und zwei Tüten Popcorn. Dass es so ein Muggelessen hier überhaupt gab, verwunderte ihn schon sehr.

Der Film begann und Harry tauchte schnell in die Geschichte ein. Es war ein Weihnachtsfilm und Harry roch förmlich die Tannen und den Keksteig.

Malfoy hingegen konnte sich kaum auf den Film konzentrieren. Harry machte ihn nervös; er machte ihn nervös wenn er auch nur atmete. So schön hatte er noch nie jemanden atmen gesehen. Und dieses Lächeln...

Schlagartig schoben sich Bilder in seinen Kopf. Bilder von seiner Schulzeit.

Draco war am Ende. Er war am Ende mit seinem Leben. Womit hatte er den ganzen Scheiß überhaupt verdient?!

Wütend, frustriert und depressiv saß er in seinem Einzelzimmer und kämpfte gegen die Tränen an. Er konnte es nicht, er wollte es nicht! Er konnte keine Menschen töten!

Verzweifelt und nicht wissend wohin er wegrennen sollte, konnte, wollte, stürmte er aus den Kerkern.

Er wollte auf den Turm. Er wollte immer zum Turm und dort alles beenden aber er schaffte es nie.

Doch heute schaffte er es. Er wollte es schaffen.

Es war abends, aber noch knapp vor Sperrstunde.

Er spürte wie seine nassen Wangen durch den Wind, der kalt durch das Schloss bließ, trockneten und eklig verklebt zurück auf seiner Haut blieben und eine zarte Kruste bildeten.

Er Schoss grade mit einer Geschwindigkeit um die Ecke, die er sich selbst nicht mal zugetraut hätte, da entdeckte er eine Person.

Eine Silhouette. Erschrocken wich er zurück und presste sich an die Wand.

Doch die Person schien ihn nicht bemerkt zu haben.

Sie saß seelenruhig am Ende der Treppe vor dem Gryffindorgemeinschaftsraum und murmelte Zaubersprüche vor sich hin.

Draco traute sich, noch etwas weiter um die Ecke zu blinzeln.
Dann bemerkte er, dass die Person nicht alleine war.

Dobby, sein ehemaliger Hauself hüpfte neben ihm auf und ab und klatschte jedes Mal in die Hände, wenn die Person etwas richtig machte.

Draco strengte sich an, die Person zu identifizieren. Dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Mit wem würde sich Dobby auch sonst abgeben?

Da war Potter. Mit diesem hohlen Hauselfen und übte Zaubersprüche. Um genauer zu sein, Duelliersprüche.

Irgendwas hielt Draco davon ab, beleidigende Gedanken zu bilden, ganz im Gegenteil, er fühlte quasi die Wärme um den Gryffindorjungen herum.

Harry lachte einmal kurz, als Dobby etwas sagte, was Draco nicht verstehen konnte.

Draco schluckte hart. Dieser Junge war so rein.

Ganz im Gegensatz zu ihm.

Harry lächelte Dobby an und seine Brillengläser blitzten kurz in seine Richtung. Doch Draco blieb wo er war.

Harry runzelte nun die Stirn und starrte Draco direkt an. Draco wusste, dass er ihn nicht sehen konnte, denn er befand sich im Schatten.

Harry zuckte mit den Schultern und wandte sich wieder Dobby zu.

Doch wieder fiel sein Blick auf Draco.
Diesmal lächelte er.

Draco erstarrte. Es konnte nicht sein, dass Potter ihn gesehen, geschweige denn erkannt hatte.

Sein Herz pumte heftig. Dieses Lächeln war so schön. Niemand hatte ihn je so angelächelt.

Mit leisen Schritten trat er wieder um die Ecke, schloss die Augen und sah erneut dieses Lächeln.

Dann ging er wieder in die Kerker und ins Bett.

24 days of Drarry ~ Adventskalender Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt