(Richards Sicht)
Ich wache neben Paul auf, welcher bereits wach ist. Er schaut mich an und wünscht mir einen guten Morgen. „Guten Morgen" erwidere ich seine Worte. Es ist schön neben ihm aufzuwachen. Aber warte mal, hat er mich beobachtet? Wie lange wohl schon?
„Wie hast du geschlafen?" frage ich ihn lächelnd. „Eigentlich echt gut, aber du warst einmal wach, oder?" antwortet er. „Hmm ja, ich hatte nur einen Alptraum, also nichts schlimmes." Er sieht mich mitleidig an. Naja, eigentlich ist es tatsächlich normal, dass ich hin und wieder Alpträume habe. Meistens welche von meiner Vergangenheit, aber eben nicht immer, so wie diese Nacht.Es klopft an der Tür und kurz darauf öffnet sie sich. Es ist Till. Er fragt uns ob wir auch etwas frühstücken wollen, was wir natürlich bejahen. Till nickten und verschwindet wieder mit den Worten „Beeilt euch, aber ein wenig. Die Anderen sind schon unten."
„Ich will nicht aufstehen." jammere ich rum. Paul lacht leicht. „Ich auch nicht." „Man hätte uns ja auch mal früher Bescheid sagen können und uns jetzt nicht so hetzen." beschwere ich mich noch, bevor wir beide uns dann doch dazu entscheiden, aufzustehen. Ich gehe als erstes einmal schnell ins Bad und gehe dann wieder zurück ins Zimmer. Paul tut das Gleiche.
Ich stehe vor meinem Koffer, welchen ich noch nicht ausgeräumt habe und frage mich, was ich anziehen soll. "Haben wir heute irgendwas vor?" frage ich Paul. „Nicht, dass ich wüsste." Auf Grund seiner Antwort entscheide ich mich dann für eine schwarze Adidas-Jogginghose und für ein weißes T-Shirt. Falls wir doch wegfahren, kann ich mich ja immer noch umziehen. Paul zieht sich das Gleiche an wie ich, nur andersrum: Eine weiße Jogginghose und ein schwarzes T-Shirt. So gehen wir dann gemeinsam nach unten, wo wir auch schon erwartet werden.
„Da seid ihr ja endlich. Ach und guten Morgen." kommt es von Schneider. „Ich verhungere schon." meint Flake. „Wenn wir als letztes aus dem Bett geholt werden." merkt Paul an und schaut zu Till.
Der Tisch ist bereits gedeckt, sogar Kaffee steht schon bereit. Es sind noch genau zwei Plätze am Esstisch frei, welche nebeneinander liegen. Ich setzte mich auf den Platzt, der sich außerdem noch neben Flake befindet und Paul auf den, der neben Till ist. „Guten Appetit" wünschen wir uns alle gegenseitig und fangen an zu frühstücken.Nach dem Essen räumen wir alle gemeinsam den Tisch ab. Flake erkundigt sich ob wir heute etwas unternehmen werden. Hätte er das jetzt nicht gefragt, hätte ich es jetzt getan. „Keine Ahnung." gibt Oli als Antwort. „Ich würde sagen, dass wir heute dann nichts machen, wenn niemand was vor hätte." schlägt Till vor. Wir stimmen ihm alle zu. Ist mir ehrlich gesagt auch lieb so. Mir geht's heute nicht gerade gut. Klar, das in der Nacht war nicht gerade angenehm, aber schlimmer ist, dass ich mir viel zu viele Gedanken über meine Gefühlslage für Paul mache. Ich empfinde nichts für ihn, aber trotzdem ist es irgendwie komisch.
„Richard?" reißt Till mich aus meinen Gedanken. Er ist mit mir der Einzige, der noch in der Küche ist. „Ist alles okay?" „Klar, was soll schon sein?" gebe ich als Antwort zurück. „Du siehst so nachdenklich aus." Ich zucke nur mit den Schultern. „Ach komm, ich kenne dich doch. Irgendwas hast du, das merke ich." Sollte ich mit ihm reden? Sollte ich ihm alles erzählen? Ich weiß nicht. Einerseits ist Till seit langer Zeit ein sehr guter Freund, aber andererseits habe ich Angst vor seiner Reaktion. Ich zögere kurz und entscheide mich doch dazu, mit ihm zu reden. „Okay, vielleicht hast du recht, aber lass uns das nicht hier in der Küche besprechen." Till nickt. Ich will nicht hier reden, da die Anderen, die im Wohnzimmer sind, das nicht mitbekommen sollen.Wir gehen hoch in mein Zimmer. Auf dem Weg dorthin schaue ich noch einmal zu Paul, der auf der Couch sitzt. Er schaut ebenfalls zu mir und schenkt mir ein Lächeln, welches ich zurück gebe.
In dem Zimmer angekommen, setzen Till und ich uns auf's Bett. „So, was ist jetzt los?" fängt er das Gespräch an. „Bevor ich anfange, musst du mir versprechen, dass du mich nicht verurteilen wirst, ja?" „Warum sollte ich das tun? Außerdem habe ich das noch nie und werde ich auch nie." sagt er mir. „Okay. Also, es geht um Paul." Seine Miene verändert sich kein bisschen, was mich etwas verunsichert, dennoch fahre ich fort. „Er verwirrt mich im Moment total. Ich werde nervös, wenn er da ist, mein Herz schlägt schneller, ich fühle mich unglaublich geborgen in seiner Nähe, mein Bauch kribbelt und meine Gedanken kreisen nur noch um ihn. Außerdem macht er mich total glücklich, gleichzeitig aber teilweise auch echt fertig." „Das klingt, als wärst du verliebt in Paul." sagt Till. „Ich stehe nicht auf Männer." erinnere ich ihn. „Vielleicht ja doch. Das hört sich definitiv nach Verliebtsein an - keine Frage. Wer weiß, vielleicht wolltest du deine Interesse am gleichen Geschlecht nie wahrhaben." Ich muss zugeben, dass ich durchaus mal den Einen oder Anderen Mann ziemlich attraktiv fand und nicht abgeneigt war, aber das habe ich immer auf den Alkohol geschoben, da ich dann eigentlich immer getrunken habe.
„Und selbst wenn, ich kann doch nichts für Paul, einen Bandkollegen, empfinden. Das würde alles kaputt machen." gebe ich zurück. „Inwiefern sollte das alles kaputt machen? Keiner von uns ist homophob und das weißt du. Ich gehe davon aus, dass das für niemand ein Problem wäre. Und natürlich kannst du was für ihn empfinden - Die Liebe ist ein wildes Tier und unberechenbar." Mit seinen letzten Worten hat er sowas von recht, leider. „Okay, das stimmt, aber ich weiß nicht, wie ich herausfinden soll, ob Paul wirklich mehr als nur ein Freund für mich ist." Till überlegt kurz. „Ich habe eine Idee: Wir spielen doch alle hin und wieder mal gerne Spiele, richtig? Wie wär's, wenn wir heute Abend Flaschendrehen oder sowas spielen und ich gebe dir die Aufgabe, Paul zu küssen oder eben andersherum, je nach dem wer dran ist." „An sich ist das keine schlechte Idee, da man, denke ich, durch einen Kuss spürt ob es sich wirklich um Liebe handelt. Das Problem ist, dass ich ihn doch nicht einfach küssen kann." kritisiere ich seinen Vorschlag. „Naja, er weiß ja nicht, dass wir das vorher besprochen haben. Es wäre also quasi wie jede andere Aufgabe." meint er. „Hmm, okay. Lass uns das machen. Was soll ich schon verlieren? Dann habe ich wenigstens Gewissheit." Till lächelt mich an. „Dann machen wir das." Ich nicke.
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Die Reise [Paulchard / Rammstein]
FanfictionDie Band arbeitet an einer neuen Platte, doch sie haben keine Ideen mehr. Was nun? Genau, ein ,,Urlaub", um sich inspirieren zu lassen! Bei dieser Reise passieren den Sechs (eigentlich nur Richard und Paul) so einige Dinge. Ich wünsche euch viel Spa...