(Richards Sicht)
Die Begeisterung ist uns nicht gerade ins Gesicht geschrieben. Das Haus sieht sehr alt aus und hat irgendwie etwas düsteres, gruseliges an sich. Hier ist absolut nichts, außer das Haus und ein Wald, der sich hinter dem Garten des Hauses befindet. Das und die Tatsache, dass es bewölkt ist und sehr nach Regen aussieht, lässt es noch angsteinflößender wirken. Man sollte meinen das passt zu uns, doch ich für meinen Teil mag sowas gar nicht. Auch wenn man es von mir nicht erwarten würde, ich kann ein richtiger Angsthase sein. Ich muss in meiner Wohnung nur das kleinste Geräusch vernehmen und kann nicht mehr ruhig schlafen. Das kann ja spaßig werden...
Oli holt den Schlüssel raus und öffnet die Tür. „Hier war schon länger niemand mehr." sagt der halbe Riese. Das merkt man. Die Luft ist total stickig, da natürlich niemand hier war, um die Fenster zu öffnen. Alles ist total staubig und in den Ecken hängen ziemlich große Spinnennetze. Am liebsten würde ich wieder nach draußen flüchten und nach Hause fahren. Es ist nicht so, dass ich Angst vor Spinnen habe, aber meine besten Freunde sind sie definitiv nicht. Die Viecher sind schon ekelig, mit ihren acht Beinen, die meistens sehr lang und teilweise behaart sind. Oder wie sie ihre Beine zum Laufen bewegen. Widerlich. Bei diesen Gedanken kriege ich eine Gänsehaut. Paul sieht das an meinen Armen, da ich nur ein T-Shirt trage. „Alles gut, Richard?" Ich nicke nur.
Till versucht erstmal das Fenster zu öffnen, damit frische Luft hineingelangen kann. Es klemmt ein wenig, doch er bekommt es auf. Dabei entsteht eine riesige Staubwolke. Unser Sänger fängt zu husten an. Wir müssten hier eigentlich echt sauber machen. Das erwähne ich auch und alle anderen stimmen mir zu. Bevor wir Putzmittel und etwas Essen und Trinken kaufen gehen, wollen wir das Haus noch weiter erkunden.
Im Wohnzimmer ist eine große Couch und ein Sessel. Wenigstens ist dann genug Platz für alle. Vor der Couch steht ein kleiner, niedriger Tisch - wie bei den meisten Sofas. Ebenfalls ist hier ein Fernseher, der sogar funktioniert. Paul hat diesen direkt ausprobiert.
Die Küche ist halt eine normale Küche. Glücklicherweise ist kein Essen mehr in dem Kühlschrank. Das wäre extrem ekelerregend gewesen. In der Küche ist auch der Weg in den Garten. Er ist voller Unkraut, aber dafür, wenn man bedenkt wie lange niemand mehr hier war, sieht er echt noch gut aus. „Guckt mal, dort ist eine Feuerstelle. Wir können uns heute Abend wohl ans Lagerfeuer setzen. In dem Schuppen dahinten ist bestimmt noch Holz!" freut sich Flake. Ein Lagerfeuer? Das hört sich wirklich gut an.Den unteren Teil des Hauses haben wir nun angeschaut. Jetzt fehlt nur noch die Treppe im Wohnzimmer, die in die 1. Etage führt und der Keller, aber in diesen gehen wir jetzt nicht.
Oli geht voran. Oben angekommen sehen wir vier Türen - zwei auf jeder Seite. Die Türen führen zu drei Schlafzimmern und einem Bad. An dem Bad gefällt mir, dass die Dusche relativ groß ist, da man dann nicht so eingeengt ist.
Die Schlafzimmer sind ziemlich einfach. In allen ist jeweils ein großer Schrank und ein Ehe- bzw. Doppelbett.
„Wer schläft wo? Und wer teilt sich ein Zimmer?" erkundige ich mich. Ich finde es nicht schlimm, dass wir uns ein Zimmer teilen müssen - ist man wenigstens nicht alleine. Till meldet sich direkt zu Wort: „Am besten teilen sich Richard und Paul ein Zimmer. Nur Richard stört es nicht, dass Paul im Schlaf immer die Nähe des Anderen sucht." Das stimmt, alle anderen macht das wahnsinnig. Somit wäre dann schonmal klar, dass Paul und ich uns ein Zimmer und ein Bett teilen. Irgendwie freut es mich ja, weswegen ich mir ein leichtes Lächeln nicht verkneifen kann. Flake und Till haben sich geeinigt, dass sie sich das Zimmer auf der Seite des Badezimmers teilen. Das heißt, dass noch Schneider und Oli in einem Zimmer schlafen werden. Sie hätten gerne das Erste, weswegen Paul und ich das Hinterste nehmen.„Gehen wir dann jetzt einkaufen?" frage ich. „Gute Idee. Wer kommt mit?" „Keine Ahnung, vielleicht fahren Paul und ich bei dir mit?" antworte ich Till. Dieser nickt. So machen wir uns also auf den Weg. Wir haben 20 Minuten zu einem Supermarkt gebraucht.
Glücklicherweise gibt es das Internet, sonst hätten wir wohl niemals einen gefunden.Wir kaufen einiges an Putzmittel, da wir keine Ahnung haben, was und wie viel wir brauchen. Ebenfalls kaufen wir Käse, Wurst, Brot und was man sonst noch so zum Frühstücken braucht. Paul möchte unbedingt Bärchenwurst haben. Er findet, dass die so niedlich aussieht und, dass das Essen dann gleich noch mehr Freude bereitet. Typisch Paul. Bei diesem Gedanke kann ich mir ein Grinsen nicht verkneifen.
„BIER!" schreit Till plötzlich. „Wir brauchen noch Bier!" Paul fängt an zu lachen und ich stimme mit ein. Das wird natürlich auch noch gekauft. Zusätzlich haben wir noch Whisky, Wodka, Wein und Sekt geholt. Man könnte meinen, dass wir totale Alkoholiker sind, aber das sind wir nicht. Klar, man greift mal zur Flasche, aber wer tut das bitte nicht? Das ist normal, solange es, wie bei uns, in Maßen ist.An dem Haus angekommen müssen wir klingeln, da Oli vergessen hat uns den Schlüssel zu geben. Wir sollten jetzt echt mal anfangen hier ein wenig sauber zu machen. Es ist schon 16 Uhr. Jeder putzt erstmal sein Zimmer und wer fertig ist, soll schonmal unten weiter machen.
Paul und ich gehen mit einem Eimer mit Wasser und zwei Lappen in unser Zimmer. Während er schonmal anfängt sauber zu machen, beziehe ich unser Bett. Gut, dass Paul vorsichtshalber Bettzeug eingepackt hat. Naja, das haben eigentlich alle, außer ich. Leider gibt es nur eine große Decke und nicht zwei kleinere. Ich hab' lieber meine eigene.
Als ich mit dem Bett fertig bin, schnappe ich mir den zweiten Lappen, doch statt ihn zu benutzen, um etwas zu reinigen, mache ich Paul damit nass und lache. „Das wirst du bereuen." versucht er bedrohlich zu sagen, doch so hört es sich überhaupt nicht an, da er sein Lachen nicht unterdrücken kann.
Es kommt wie es kommen musste: Wir stehen beide mit komplett nassen Shirt und schon fast weinend vor lachen im Raum. Ich liebe es, solche Momente mit Paul zu erleben. Es tut mir so unglaublich gut mit ihm irgendeinen Blödsinn zu machen und herzhaft zu lachen.
Bevor wir weiter machen ziehen wir uns ein neues und vorallem trockenes, T-Shirt an. Der Kleinere kommt gar nicht aus seinem Oberteil raus, da es an seiner Haut klebt, weswegen ich anfange zu lachen. „Hör auf mich auszulachen und hilf mir lieber." sagt er belustigt. Ich ziehe mir noch schnell ein frisches Shirt an und gehe dann auf ihn zu. Er schaut mir in die Augen. Fast vergesse ich, dass ich ihm doch helfen sollte, sein nasses Oberteil los zu werden. Während ich es ihm ausziehe, fängt mein Herz an extrem schnell zu schlagen. Sein Oberkörper sieht so gut aus... warte WAS!? Was ist das denn jetzt bitte? Das ist alles so komisch...
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Die Reise [Paulchard / Rammstein]
أدب الهواةDie Band arbeitet an einer neuen Platte, doch sie haben keine Ideen mehr. Was nun? Genau, ein ,,Urlaub", um sich inspirieren zu lassen! Bei dieser Reise passieren den Sechs (eigentlich nur Richard und Paul) so einige Dinge. Ich wünsche euch viel Spa...