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Am nächsten Morgen wachte sie direkt in seinen Armen auf. Erst war sie leicht erschrocken, da ihr nicht gleich einfiel, dass sie gestern mit ihren neuen Kollegen mitgegangen war. 'Wo bin ich hier?', fragte sie sich und drehte sich um. Sie streckte sich und erblickte ihn. Ein Paar blaues Augen sah direkt in ihre rehbraunen Augen. Sie verlor sich in seinen Augen. Sie wollte ihn nicht anstarren, fühlte sich aber machtlos. Er gab ihr einen Kuss auf die Stirn und holte sie somit zurück ins Hier und Jetzt. Sie löste sich von seinen Blick. „Guten Morgen“, sagte sie schüchtern und wusste nicht wie sie sich verhalten sollte. „Morgen Süße“, sagte er. Gerrit gab seinen Frauen immer Cosenamen, was sie noch nicht wusste. „Ich würde ja noch Stunden mit dir einfach so hier liegen, aber wir sollten uns fertig machen. Es ist schon spät und wir sollten nicht zu spät zur Arbeit kommen“, sagte er und schreckte hoch. Sie drehte sich um und suchte nach einer Uhr, fand aber keine im Raum. „Wie.. wie spät ist es denn? Ich war noch nie zu spät zum Dienst gekommen“, sagte sie entsetzt. Er sah sie an. „Du kleine Streberin. Ich verschlafe schon regelmäßig..“, offenbarte er ihr und sie dachte sich 'Na toll! Noch so einer wie Robert!' „Aber zu deiner Frage: es ist halb 7 und da hier kein fließendes Wasser läuft, können wir gleich los.“ Sie sah ihn entsetzt an. „kein fließend Wasser? Wie kannst du hier leben?“, fragte sie ihn schockiert. Er stand auf und zog sich schon mal an, während er weiter mit ihr sprach. „Kannst mich ja mal einladen zum Duschen bei dir“, sagte er lachend, „..nach dem Sport im Fitnessstudio, nehme ich eine Dusche. Man wird kreativ Schätzchen, wenn man nichts hat.“ Sie sah ihn immer noch entsetzt an und dachte sich. 'Das wäre nichts für mich!' Auch sie war inzwischen angezogen und bereit zu gehen. Waschen und Zähneputzen war hier ja nicht möglich. Sie ging mit ihm zum Auto hinunter und sie fuhren los. Während der Autofahrt lag ihr etwas auf dem Herzen, was sie auch direkt ansprach. „Du? Der Abend mit dir der war echt schön, aber das können wir doch für uns behalten? Ich möchte nicht das Michael was davon erfährt. Er wird dich sonst ziemlich bedrängen, wenn er von weiß. Er kontrolliert alle Typen, die ich mal gern habe und dann wollen die meist nichts mehr mit mir zu tun haben. Ich weiß nicht, was er dann macht, aber ich will nicht, dass du gehst.“ Er sieht kurz zu ihr herüber. Sie wirkte sehr angespannt. „Danke für die Information. Wenn du möchtest, kannst du ja eher hoch zum Büro gehen, dann ist es nicht so auffällig“, schlug er vor. Sie nahm das Angebot dankend an. „Fällt bestimmt schon genug auf, dass ich die gleiche Kleidung, wie am Vortag trage. Da darf ich mir gleich was anhören. Sehen wir uns mal wieder?“, fragte sie ihn erwartungsvoll. Er willigte ein und gab ihr seine Handynummer. „Kannst mir ja schreiben, wenn du mich vermisst.“ Natürlich wusste er, dass er sich nicht melden brauchte und sie ihm bald schon von sich aus schreiben würde. Er sah ihr hinterher, wie sie ausstieg und hoch zum Büro ging. Irgendwas hatte diese Frau, was er nicht in Worte fassen konnte, ihn aber sehr anzog. Kurz darauf lief er hoch zum Büro, als Robert hin gerannt kam. „Kommst du auch jetzt erst?“, fragte Robert total aus der Puste. „Ehm ja. Ich dachte Arbeitsbeginn ist um 8“, sagte er wohlwissend, dass er schon vor ner Stunde hätte da sein müssen. „Schön wäre es, aber da bekomme ich wenigstens nicht alleine den ganzen Ärger ab", sagte dieser grinsend und lief mit Gerrit zum Büro.
Im Büro redete Michael gerade noch mit Alex und versuchte aus ihr heraus zu quetschen, wo sie gestern war. Er bekam aber keine Antwort von ihr. Alex war sauer. Ihr Privatleben ging ihn wohl kaum was an und dass er sich um sie sorgte, war total unnötig. Sie war schließlich erwachsen und wusste sich zu verteidigen, falls das nötig sein sollte. Robert und Gerrit schlichen sich leise an ihren Platz. Michael war wütend, dass sie ihm nicht vertraute und glaubte den Grund dafür zu kennen. Er baute seine Wut also an den anderen Zweien ab. „Sagt mal! Habt ihr schon auf die Uhr geschaut!? Vor einer Stunde war Dienstbeginn!! Erst kommt Alex zu spät..“, er funkelte sie wütend an, „und jetzt ihr. Von dir bin ich es ja fast gewöhnt Robert. Kannst du auch einmal im Leben pünktlich kommen?“ Michael sah ihn genervt an und wartete auf eine Antwort von ihm, die er aber nicht bekam. Robert setzte sich an seinen Schreibtisch und schaltete seinen PC an. „Und du? Glaubst du ich merke das nicht. Ich habe dich gesehen, wie du Alex gestern mitgenommen hast. Ich sage dir eins Freundchen.. wenn du meiner Alex weh tust, dann.. dann breche ich dir alle Knochen und mache dir dein Leben zur Hölle!!“, sagte er zu Gerrit gerichtet. Er fühlte sich jetzt besser nachdem er seine Wut entladen hatte und lief brummend zu seinen Arbeitsplatz zurück. Im Büro klingelte Alex' Telefon. Sie wurden zu einem Einsatz gerufen. Sie nahm sich Robert mit. Sie wäre zwar lieber mit Gerrit zu dem Einsatz gegangen, aber das hätte ihnen wahrscheinlich nur noch mehr Stress bereitet und sie wollte ja auch, dass sie als Team zusammenarbeiten können. Alex hoffte einfach nur, dass Michael sich beruhigen würde und einsieht, wie unprofessionell sein Verhalten war. Michael wollte sie so schnell nicht mehr sehen und war froh Robert mitnehmen zu können. Auch wenn sie Angst hatte. Das mit Gerrit konnte sie ja vergessen, dass er jetzt noch annähernd Interesse an ihr hatte. Sie wäre am Liebsten im Erdboden versunken. Dieser neue Fall hatte sie gerettet, dem entfliehen zu können. Während der Autofahrt zum Tatort verkrampfte sie sich. Sie blickte stur geradeaus und krallte sich am Lenkrad fest. Ihr Kollege wollte eigentlich was sagen, aber suchte nach den richtigen Worten für. „Michael wird sich schon beruhigen. Es ist doch nett von Gerrit, dass er dich heim gefahren hat. Also ich mag ihn“, sagte er nur beschwichtigend. Alex sah ihn dankbar an.
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Supercop auf Umwegen
FanfictionKommissar Grass zieht in eine neue Stadt um einen Neuanfang zu starten. Doch ihm werden viele Steine in den Weg gelegt und plötzlich verdreht ihm eine Frau den Kopf. Wird er sein neues Leben meistern?