Der Morgen danach

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Nach 10 Minuten, die er bewusstlos da lag, kam er allmählich zu sich. Nie hätte Gerrit damit gerechnet, dass er tatsächlich soweit ging. Er versuchte sich aufzurichten, aber es schlug fehl. Michael bot ihm Hilfe an, die lehnte er ab. 'Gerade schlägt er mich noch wegen nichts zusammen und jetzt ist alles gut oder wie?', fragte er sich. Gerrit's Kopf fing an zu pochern und schmerzen. Ihm war schwindelig. Er fasste sich an seinen Kopf. Seine Hände waren rot. Überall war Blut. Entsetzt sah er sich um. Er wusste nicht wie, aber er stand plötzlich auf beiden Beinen. Er bat Michael nur darum, dass ganze Blut zu beseitigen und verschwand aus dem Büro. Ob er das auch tat, wusste er nicht so genau. Gerrit machte sich auf direkten Weg zu den Toiletten. Dort wusch er sich unter höllischen Schmerzen das Blut weg. 'Zuhauen kann er sehr gut', dachte er und setzte sich auf den Boden. Er lehnte sich an die Wand um nicht umzukippen.

[…]

Gerade als Michael das ganze Blut weggewischt hatte, kamen Alex und Robert zurück. Michael hing zusammen gesackt, wie ein Häufchen Elend in seinen Bürostuhl. Jetzt tat er ihr schon etwas Leid. Alex ging zu ihm und wollte gerade fragen, was los war. Da entdeckte sie rote Flüssigkeit an seinem Hemd. Sie konnte natürlich 1 und 1 zusammenzählen. Sie zeigte auf sein Hemd. „Ist das Blut? Und wo ist Gerrit?“, fragte sie entgeistert. Er nickte nur. „Ich weiß es nicht. Er ist durch die Bürotür verschwunden.“ Blickte in die Richtung in die Gerrit gegangen war. „Ihr seid doch erwachsene Menschen. Kannst du deine Probleme, die du mit ihm, aus welchen Gründen auch immer hast, nicht normal mit ihm klären??“, fragte sie stinksauer. Sie wies Robert an Michael im Auge zu behalten und machte sich selbst auf die Suche nach Gerrit. Ein paar Bluttropfen später stand Alex vor den Herren-WC's. Sie ging einfach so rein ohne überhaupt erst zu fragen, ob er hier sein konnte. Es war ja offensichtlich. Da sah sie ihn auch schon am Boden sitzen. „Was machst du hier, Alex? Die Damen-WC's sind eine Tür weiter links“, sagte er scherzend, obwohl ihm im Moment überhaupt nicht danach war. „War er das?“, fragte sie. Sie nannte keinen Namen, aber jeder wusste, wen sie meinte. Er schüttelte den Kopf. „Ich bin nur unglücklich gestürzt“, log er. Alex half ihm hoch und ging mit ihm zurück zum Büro. „Ja klar. Selbst Frauen, die von ihren Männern geschlagen werden, haben bessere Ausreden.“ Sie war sauer. Sauer auf Gerrit, dass er versuchte sie anzulügen. Sauer auf sich selber, dass sie nicht da war, um das zu verhindern und am Meisten war sie auf Michael sauer. „Er kann nichts dafür“, versuchte sich Gerrit zu erklären, „ich habe ihn provoziert und dann ist das halt passiert.“

[…]

Alex kam mit Gerrit zurück ins Büro. Dort angekommen setzte sie ihn auf das Sofa. Sie versorgte ihn notdürftig und würde morgen mit ihm ins Krankenhaus fahren. Als Robert seinen neuen Kollegen sah, war er schockiert. Ein paar Mal sah er zwischen Gerrit und Michael hin und her. Robert wusste nicht, was er dazu sagen sollte. „Ich werde Gerrit jetzt nach Hause bringen und ihn morgen ins Krankenhaus schaffen. Komme morgen also etwas später“, sagte Alex in die Runde hinein, „und das wird wird noch Konsequenzen haben Michael. Das müssen wir dem Staatsanwalt melden!“ Sie zeigte auf Gerrit und richtete ihre Worte direkt an Michael. Robert nickte und wusste was zu tun war. Er nahm Michael an die Hand. Er ging mit ihm direkt zum Staatsanwalt. Robert klopfte an der Tür des Staatsanwalts und trat zusammen mit Michael hinein. Da Michael immer noch schwieg und betroffen zu Boden blickte. Robert schilderte den Staatsanwalt was passiert war. „Wo sind wir hier? Im Kindergarten?“, fragte der Staatsanwalt entsetzt und wurde laut. Es war schon spät am Nachmittag. Er konnte also nicht viel tun. Er suspendierte Michael vorübergehend. Er nahm ihn mit sofortiger Wirkung die Dienstwaffe und den Dienstausweis ab. Er lud beide Beteiligten am nächsten Morgen für ein klärendes Gespräch in sein Büro. Dort würde er dann entscheiden, wie weiter mit Herrn Naseband zu verfahren ist. Er schickte Herrn Ritter und Herrn Naseband heim. Der Staatsanwalt machte sich noch weiter Gedanken über das was Vorgefallen war. Er wusste, was er tun musste und das gefiel ihm so gar nicht.

Supercop auf UmwegenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt