Michael erstickte fast an seiner eigenen Spucke. Er bekam augenblicklich einen Hustenanfall. Als es ihm langsam besser ging, sah er Vivien entgeistert an. Hatte er sie richtig verstanden? Fragte sie ihn gerade, ob er schwul war? Seine Augen wären ihn fast raus gefallen. Er war Michael und stand ganz sicher nicht auf Männer und schon gar nicht auf Gerrit. Obwohl.. so richtig Gedanken hatte er sich darüber nie gemacht. „Okay gut. Das soll es für heute gewesen sein. Denken sie über meine Frage nach. Das nächste Mal möchte ich eine Antwort von ihnen haben. Meine Assistentin draußen wird ihnen und ihren Kollegen einen Termin für morgen mitgeben.“ Er nickte. Michael verließ das Zimmer und nahm sich einen neuen Termin für sich und Gerrit mit. Gerrit stand auf und lief zu ihm. Diesmal war er es, der Michael eine Hand auf die Schulter legte. „Alles okay bei dir? Du siehst ziemlich fertig aus“, stellte er fest und fragte ihn sanft. Er war wirklich besorgt um ihn. Die Auseinandersetzung war wirklich nicht mehr wichtig für ihn, solange das in Zukunft nicht wieder passieren würde. Michael wusste nicht wie er sich ihm gegenüber verhalten sollte. 'Was wenn ich es vielleicht doch bin..' Er wollte es gar nicht aussprechen. Es fühlte sich einfach gut für Michael an, dass Gerrit's Hand auf seiner Schulter ruhte und er hatte schlimme Befürchtungen. 'Ich.. ich kann nicht einfach schwul sein!! Was würden meine Kollegen von mir denken? Wie soll ich jemals normal mit der männlichen Belegschaft wieder zusammen arbeiten können? Wie soll ich das Gerrit erklären? Die lachen mich bestimmt alle aus', stellte Michael fest und kam zu dem Entschluss seine Gefühle für sich zu behalten, wenn es den wirklich der Fall wäre. Gerrit würde ja nie im Leben das Gleiche empfinden wie er.Gerrit beobachtete ihn von der Seite. Ihm war sofort aufgefallen, dass Michael nicht bei der Sache war. Gerrit bot ihm an ihn nach Hause zu fahren. Dies nahm Michael dankend an. Während der Fahrt sagte Michael kein Sterbenswörtchen. Michael starrte aus dem Fenster heraus. Als sie vor seiner Wohnung angekommen waren, sprang Michael förmlich aus dem Auto heraus. Er konnte es nicht schnell genug bekommen, weg von ihm zu kommen. Gerrit's Nähe machte ihn immer verrückter. Michael lief hastig die Treppen zu seiner Wohnung im 2. Stock hoch. Dort angekommen, wäre er beinahe in seine Wohnung hineingestürzt. Er ging in die Küche und nahm sich ein Bier aus dem Kühlschrank, mit dem er zurück zum Sofa ging. Dort ließ er sich nieder. Alles woran er immer geglaubt hatte, stellte sich plötzlich in Frage. Er hatte doch immer nur Beziehungen mit Frauen geführt und nie hatte er einen Mann anziehend gefunden. Oder fing er mit den Frauen nur was an, um sich einzureden, dass er nicht auf Männer stand? Zugegeben Gerrit war schon ein attraktiver Mann. Schnell verwarf er den Gedanken wieder. Ein Bier nach den anderen fand den Weg in seinen Magen. Ihm war in den Augenblick egal, dass er morgen früh raus musste. Michael schlief irgendwann so betrunken wie er war ein. Durchschlafen konnte er trotzdem nicht. Immer wieder wachte er in der Nacht auf und musste an Gerrit denken. Er hielt es nicht aus. Es war unertragbar.
Am nächsten Morgen wurde er vom Klingeln geweckt. Michael war müde. Er hatte nicht geschlafen und verabredet war er auch nicht. Es klingelte erneut. 'Scheiße! Ich muss zur Arbeit!', fiel ihm es mit Schrecken in den Augen wieder ein. So konnte er doch unmöglich zur Arbeit. Er hauchte sich an. 'Kann man das riechen, dass ich gestern getrunken habe?', fragte er sich und stand auf. Es klingelte zum dritten Mal. Die Person vor der Tür wurde ungeduldig. Also lief er direkt nur in Unterhose bekleidet zur Tür und öffnete diese. Vor seiner Tür stand Gerrit. 'Warum ausgerechnet er!?' Michael sah ihn an und merkte, wie er belustigt musterte. „Ehm.. komme doch herein?“, bot Michael ihm unsicher an. Gerrit lief hinter ihm in die Wohnung herein und begutachtete seine Wohnung. „Was machst du denn hier?“, wollte er von Gerrit wissen. Dieser sah ihn von oben bis unten an. Für Michael's Geschmack etwas zu lange, aber das bildete er sich bestimmt nur ein, weil er sich es insgeheim von ihm erhoffte, dass da mehr laufen könnte. Gerrit schmunzelte. „Öffnest du jeden Besuch so leicht bekleidet die Tür?“, fragte er ihn schmunzelnd. Michael schluckte. „Ich wollte dich abholen. Wir müssen doch heute eher zur Arbeit. Wir haben vor Dienstbeginn noch unsere 'Paartherapie'“, erinnerte er ihn an den gemeinsamen Termin bei der Psychologin. Gerrit fand es lustig ihre gemeinsamen Treffen so zu nennen. Entgeistert sah Michael ihn an. Er hatte den Termin schon wieder verdrängt. Wie er das geschafft hatte, wusste er selber nicht und Lust hatte er auch überhaupt keine. „Ich ziehe mir schnell was an“, murmelte Michael und verschwand ins Schlafzimmer. Gerrit schaute ihn hinterher und wartete. Es dauerte gefühlt eine Ewigkeit bis dieser wiederkam. „So, wollen wir?“, fragte Gerrit ihn und holte seine Autoschlüssel raus. Michael nickte. Sie verließen die Wohnung und liefen zu Gerrit seinen Wagen. Er startete den Motor seines Wagens und fuhr ziemlich eilig, denn sie waren mittlerweile spät dran. Es war eine komische Stimmung zwischen ihnen. Das fiel Gerrit sofort auf. „Willst du mir wieder eine reinhauen?“, fragte er ihn. Michael schüttelte den Kopf. „Gut, weil mein Gesicht ist mein Kapital, wenn ich das nicht mehr habe, dann kann ich keine heißen Bräute mehr aufreißen“, sagte er mehr belustigt als beängstigt. Ohne das sie es merkten, standen sie schon vor dem Büro. Beide traten ein. Dieses Mal bat die Psychologin Michael zuerst zu sich. Gerrit ließ sich derweil im Wartebereich nieder und nahm eine der Zeitschriften und blätterte lustlos drin herum. 'Noch nicht mal nackte Frauen kann man sich hier anschauen', dachte Gerrit sich verärgert.
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Supercop auf Umwegen
FanfictionKommissar Grass zieht in eine neue Stadt um einen Neuanfang zu starten. Doch ihm werden viele Steine in den Weg gelegt und plötzlich verdreht ihm eine Frau den Kopf. Wird er sein neues Leben meistern?