Vorwort

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Ich beginne diesen (ja was ist das eigentlich? Kommentar? Aufsatz?) am 12.12.2020. Vor fünf Jahren gab es das Pariser Klimaabkommen. Mona Lisa tauchte vor 107 Jahren (1913) wieder auf, und Guglielmo Macroni gelingt vor 119 Jahren (1901) die erste Funkbrücke.

Aber da wir das Jahr 2020 schreiben sitze ich in einer Decke vor meinem Laptop, rechts neben mir der Klassiker „Der Sandmann" der auf eine Figurenanalyse von Clara wartet, links neben mir mein Handy, was mir sagt, dass ich zwei ungelesene Nachrichten habe. Draußen läuft gerade eine Pandemie ab, von dessen Ausmaß ich bisher nur in Science-Fiction Büchern gelesen habe.

Eigentlich müsste ich vor den Nachrichten sitzen und herausfinden, was die Kultusminister beschließen, aber so wichtig ist es mir auch wieder nicht, ich muss am Montag nicht in die Schule, sondern habe Homeschooling. Homeschooling, ein schöner Neologismus, welches absolut professionell beschreibt, dass Schülern um Mitternacht einfällt, dass der Lehrer ja etwas Online gestellt haben könnte, sich dann beruhigt zurücklehnt, weil es doch nur ein YouTube Video ist, welches sich schon sowieso angesehen wurde, da die Fähigkeit des Lehrers etwas zu erklären in etwa gleich mit der Kompetenz eines Politikers ist, vernünftig auf ein Video eines Influencer mit blauen Haaren zu reagieren. Im Zeugnis würde dann so etwas stehen wie: Hat sich stets bemüht.

Mir ist aufgefallen, dass in der ganzen Pandemie, im Sektor Bildung, erstaunlich viele Lehrer, Erzieher und Eltern zu Wort kommen. Das ist toll. Ich hätte da allerdings auch noch ein bisschen etwas zu sagen. Das Problem ist nur: Ich bin kein Redner. Diese Eigenschaft verflucht mein narzisstischer Persönlichkeitsanteil, er wird aber wohl oder übel damit leben müssen. Aber ich kann einigermaßen gut schreiben. Mein Deutschlehrer ist da zwar anderer Meinung...

Ich könnte jetzt darüber echauffieren, wie schlimm die Bildung in Zeiten von Corona ist. Aber sind wir doch mal ehrlich uns selbst gegenüber: Die Pandemie hat nur dafür gesorgt, dass der klapprige Esel namens „Bildung" früher zusammengebrochen ist. Und man kann die Menschen nicht einmal wegen Tierquälerei anzeigen.

Also wird das hier nicht spezifisch auf eine Pandemie zugeschnitten sein. Es ist mehr eine Art Einblick in eine Sichtweise. Von dem was ist und was vielleicht sein könnte.

Dann fangen wir mal an. Die Gedanken einer Schülerin, die die Prokrastination auf die Spitze treibt, völlig unwissenschaftlich, vereinfacht, aber in jedem Fall frustriert.

Die Schule hat kein CoronaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt