☁ 5 - Lea ☁

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Die nächste Zeit war nicht so einfach wie gedacht. Ich vermisste Marcel, die Schule war anstrengend und Dominik... war eben Dominik.

Er war mir innerhalb dieses einen Wochenendes so ans Herz gewachsen, am liebsten wollte ich direkt wieder zu ihm fahren und ihm einfach in die Arme fallen. (Und dabei eventuell seinem Freund einen Tritt in die Eier verpassen. Ganz aus Versehen natürlich) Aber mein Abitur stand kurz bevor, und das war laut meiner Mutter wichtiger als es je ein Kerl sein könnte.

(Ich meine, klar, Schule ist wichtig und so.. Aber Freundschaft?! Liebe?! Familie?!)



Ich schrieb ihm eine Woche lang nicht, er mir allerdings auch nicht. Schließlich, nach langem hin-und-her- überlegen, schrieb ich ihm. (.............und warf mein Handy gegen die Wand. " ICH KANN NIE WIEDER AN MEIN HANDY GEHEN. NIE NIE NIE WIEDER". Ihr kennt das.)



Die Zeit danach lebte ich quasi nur noch von Marcels Nachrichten. Das Vorabi war so stressig und ich lernte wie eine Wahnsinnge. Den Gedanken "Ich muss hier raus" hatte ich so gut wie täglich, dieser gesamte Abi-Scheiss hing mir mehr als zum Hals raus. Marcel und ich hatten uns in der Zwischenzeit öfters getroffen und es war immer sehr lustig gewesen. Aber irgendwie hatte ich das Gefühl, dass ich für Marcel nur ein Spielzeug war, dass er, nachdem er das Interesse daran verloren hatte, einfach wegwarf. Ich meine, er war seit was weiß ich wievielen Jahren mit einem Mann zusammen? (Nein, ich bin nicht homophob. Aber warum hält ein Schwuler meine Hand, berührt mich so oft "zufällig" und will sich andauernd mit mir treffen? Das ich mir mit Marcel keine ernsthafte Beziehung erwünschen brauchte, war klar. Aber eine Affäre für ihn sein und ihn womöglich mit seinem Freund auseinander bringen? Das konnte ich nicht. (Wobei das eigentlich voll unlogisch war, weil ich ja mit ihm zusammen sein wollte und um das zu können, musste ich ja seinen Freund ausnoggen...?))

Ich wollte kein Spielzeug sein.

Ich wollte nicht nur irgendeine eine Freundin sein.

Ich wollte zum ersten Mal mit jemandem eine ernsthafte Beziehung.

Und das verwirrte mich. (Und meinen Uterus anscheinend auch, oder was sollte dieses abartige Kribbeln bedeuten)

(BOAH DAS WAR SO TUMBLR, DAFÜR WÜRDE ICH ZWEI MILLIONEN REBLOGS BEKOMMEN, WETTEN?)



Gut gelaunt hüpfte ich die Treppe runter. Marcel und ich hatten eben 2 Stunden lang geskypt und er war ultra süß gewesen und ja, ich hatte mich definitv ein kleines bisschen sehr in ihn verguckt. Meine Mutter war gerade dabei, den Abwasch zu machen. Sie blickte verwirrt auf als ich den Kühlschrank öffnete. "Woher kommt deine gute Laune, mein Kind?" Ich lächelte geheimnisvoll und stellte die Flasche Wasser auf den Tisch, die ich aus dem Kühlschrank genommen hatte. "Bist du etwa verliebt?" Ich lächelte einfach nur weiter und spielte mit der Flasche. "Diese gute Laune, dieses andauernde Lächeln, diese Stimmungsschwankungen.... sind das deine Tage oder bist du doch verliebt?" Ich errötete leicht und schwieg. "Also bist du verliebt?...", hakte meine Mum nach. "Los, sag es! In wen? Wer ist denn der Glückliche?"



Als Marcel mich eines Freitagnachmittags fragte, ob ich nicht Lust hätte, mit ihm auszugehen, sagte ich natürlich sofort ja. Nachdem ich zugesagt hatte, rief ich erstmal meine beste Freundin Frieda an und heulte mich bei ihr aus. "FRIEDA DU MUSST MIR HELFEN ICH WEISS NICHT WAS ICH TUN SOLL BITTE HILF MIR", quengelte ich . Frieda schwieg. "Er hat gefragt ob ihr zusammen ausgeht?... und du hast ja gesagt?..." "Ja!" Wieder schwieg sie kurz. "...wo liegt dann das Problem?" , fragte sie und lachte. "Man, ich weiß halt gar nichts. Was soll ich anziehen? Wie soll ich meine Haare machen? Was soll ich mitnehmen? Wie soll ich mich schminken? Was mache ich wenn er mich küssen will? Was tu ich wenn er mit mir schlafen will?", fragte ich verzweifelt.

Wie eine DrogeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt