17

907 46 3
                                    

Summer

"Summer, Sie müssen unbedingt ins Büro kommen. Sofort!" Hallte die Stimme meines Bosses durch Telefon.
"Sofort?" Ich war sicherlich verwirrt.
"Ja sofort! Was verstehen sie unter dem Wort sofort nicht. Es gibt ein riesiges Problem."
Ich musste kurz überlegen. Fuck Leo hatte aber Besuch.
"Alles klar ich komme." Legte ich auf und scrallte durch meine Kontakte.
Lisa ist im Moment nicht in der Stadt und so weit ich weiß arbeitet Niklas um diese Zeit immer.

Meine letzte Chance. EMMA.

Ich konnte garnicht glaube, dass ich das wirklich machte.

Emma

Ich nahm den Klingelton meines Handys war und tastete meinen Nachtisch danach ab.
"Hallo?" Ging ich ran ohne zu schauen, wer überhaupt anrief.
"Emma?" Ich erkannte Summer's Stimme sofort.
"Ja." Ich setzte mich aufrecht in mein Bett und bemerkte in diesem Moment wie spät es eigentlich schon war. 13 Uhr. Ufff. So lange schlafe ich eigentlich nie.
"Könntest du vorbeikommen und hier auf Leo aufpassen. Er hat Besuch von Tom und ich will die beiden nicht alleine lassen. Ich muss nochmal kurz zur Arbeit." Bat sie mich.
"Mhmm...Ja.. ich komme." Während ich das sagte, sprang ich schon auf und ging ins Bad. Ich putzte schnell meine Zähne und zog mir etwas normales an. Alles in weniger als 10 Minuten. Neuer Rekord. Zufrienden schaute ich in den Spiegel und fuhr los.

"Danke." Hörte ich Summer noch sagen, bevor sie davon sprintete, als würde jede Sekunde die Welt untergehen. Ich hatte garkeine Chance irgendwas zu sagen, also schloss ich einfach die Tür und ließ die beiden Jungs wissen, dass ich da war. Wirklich Interesse hatten sie nicht daran, was mich weiter auch nicht störte.
Mein Bauch knurrte ziemlich laut. Ich hatte auch noch nichts gegessen und wir hatten schon fast 16 Uhr. Man so lange schlafen bekam mir garnicht gut. Der ganze Tageablauf ging davon nur kaputt und ich mochte es wenn alles organisiert war.

Ich ging in die Küche und bediente mich am Kühlschrank. Summer meinte immer, ich soll mich wie zuhause fühlen. Was ich auch tat. Schließlich war das auch mal mein Zuhause. Ich aß etwas und schaute etwas Fernsehen. Doch zu meiner Überraschung kam nicht wirklich irgendwas spannendes. Schade. Ich langweilte mich halber zu Tode. Mein Handy hatte nicht mehr so viel Akku und ich war nicht in der Stimmung hier jetzt ein Ladekabel zu suchen und meinen Laptop hatte ich nicht dabei.
Es war irgendwie traurig, dass ich nicht wusste, was ich mit mir anfangen sollte, wenn ich mal nicht arbeite.
Ich bereitete den beiden etwas zum Abendessen zu, da ich nicht wusste wann Summer wiederkam. Ich schob ein paar Pommes und ein paar Chicken Nuggets in den Ofen und stellte einen Timer.

Ich nutzte die Zeit etwas um mich nochmal richtig hier um zuschauen. Klar ich hatte lange hier gewohnt, aber ich war auch wirklich lange nicht mehr hier.

Flashback:
Ich führte eine unbeholfende Summer aus dem Auto und zum Eingang unseren neuen Hauses. Sie hatte es bis jetzt noch nicht gehen, nur ein paar Einzelheiten. Ich gab ihr im Auto eine Augenbinde, welche sie erst nicht anziehen wollte, ich sie aber doch überreden konnte.
"Warte. Achtung hier kommen Stuffen." Warnte ich sie und ging vorsichtig mit ihr die Treppen hoch. Ihr Griff verstärkte sich, was mir aber nichts ausmachte.

Ich öffnete unsere Haustür und positionierte Summer so, dass sie perfekt in das Haus schauen könnte.
"Okay. Du kannst die Augenbinde jetzt abnehmen." Flüsterte ich neben ihr und Summer zögerte erst etwas, doch nahm sie dann schwungvoll ab.
"Wow." Sie lief einige Schritte in das Haus und befand sich nun im Flur. Ich schloss die Haustür und beobachtete sie. Ich hatte das alles schon gesehen, aber für sie war das alles neu.
"Es ist wunderschön." Sie lief etwas herum und betrachtete alles genau.
"Einfach nur Wow." Kam sie auf mich zu und legte ihre Arme um meinen Hals. Direkt wanderten meine Hände zu ihrer Hüfte und sie gab mir einen kurzen Küssen.
"Es freut mich, dass es dir gefällt." Ein Lächeln schlich sich auf mein Gesicht.
"Du machst Witze. Wie könnte es mir nicht gefallen? Es ist einfach perfekt und wunderschön. Was wünscht man sich mehr." Sie lachte kurz und zog mich dann in einen Leidenschaftlichen Kuss. Ich könnte sie den ganzen Tag lang küssen und es würde nie langweilig werden, so sehr liebte ich sie und ich hoffte wirklich, nein ich wusste, das würde niemals anderst sein.

"Willkommen in unserem neuen Zuhause." Scherzte ich, als wir uns lösten und deutete auf unser Wohnzimmer in dem wir gerade standen.
Jetzt war es offiziell. Wir wohnen zusammen!

Ich stand auf genau der gleichen Stelle, wie wir damals.
Mein Blick schwankte zum Klavier und ohne darüber nachzudenken, setzte ich mich hin und drückte die Tasten. Ich hatte schon länger nicht mehr gespielt, aber dennoch spielte ich wie als hätte ich nie aufgehört. Es war wie Fahrradfahren für mich, sowas verlernte man nie.
Ich spielte die letzten Akkorde, als ich jemanden im Flur stehen sah. Ich erschrak etwas. Summer. Ich hatte sie garnicht kommen gehört. Naja ich war auch ziemlich beschäftigt.
"Das war echt schön." Sie schaute nervös auf den Boden. "Danke...." ich wollte gerade etwas sagen, als mich der Timer unterbrach.
Summer warf mir einen verwirrten Blick zu. "Ich habe Essen gemacht für die Jungs." Zuckte ich mit den Schultern. Erst dann sah ich, dass Summer ebenfalls eine Tüte mit Asiatischen Essen in der Hand hielt.
Wir beide fingen an zu lachen.

Summer holte die Jungs und ich bereitete ihnen die Pommes und Nuggents vor. Natürlich mit Ketchup. Leonard liebte Ketchup.

Summer stellte ihr Essen auf den Tisch.
"Ich sollte langsam gehen." Ich wollte sie nicht stören mit meiner Anwesenheit und eigentlich wollte ich auch noch etwas arbeiten.
"Bleib doch! Also ich meine ich hab hier noch so viel Essen. Ich wusste ja nicht, dass du was für die beiden machst."
"Ähmm... ich weiß nicht es ist schon spät und ich wollte eigentlich noch..." Man sah Summer an, dass sie enttäuscht war. Sie wusste ich würde 'arbeiten' sagen.
"Ach weißt du was. Wieso nicht? Das andere kann warten." Grinste ich und zog mir wieder meine Jacke aus, welche ich mittlerweile wieder anhatte.
Ein kleines Lächeln formte aus ihrem Mund und ich nahm Platz.

Während dem ganzen Essen redeten wir nicht. Die einzigen die ununterbrochen sprachen waren Leo und Tom.
"Jetzt sollte ich aber wirklich gehen." Sagte ich nach dem Essen und Summer nickte. "Danke fürs Essen." Ich lächelte sie an und gab Leo noch einen Kuss bevor ich ging.

Es war nicht unangenehm mit Summer, aber ich wusste einfach nicht, über was wir reden könnten, oder allgemein wie ich mich verhalten sollte. Es war einfach schon echt lange her, als wir das letzte Mal über irgendwas geredet haben, was nicht mit der Scheidung oder Leonard zutun hatte. Ein wenig belastend.

Ich fuhr ohne großen Umweg nach Hause und ließ mich auf meine Couch fallen und schaute dort noch etwas Fernsehen. Bis ich mich irgendwann komplett müde in mein Bett beförderte.

Ein weiterer Neustart (girlxgirl) (Fortsetzung)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt