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Summer

Mein Wecker zog mich aus meinem schönen Schlaf und ziemlich schlapp ging ich ins Badezimmer um mich zu duschen. Ohne eine Dusche am morgen, konnte ich den Tag direkt in die Tonne werfen. Es wurde schon zu einem Ritual. Ich zog mir meine Kleidung an und trug dezents Make-up. Ich ging schließlich nur Leo in den Kindergarten bringen und danach auf die Arbeit. Nichts allzu besonderes.

Unten in der Küche trank ich noch entspannt einen Kaffee bevor ich Leo weckte und ihm frühstück machen musste. Ich klopfte sanft an seine Tür und öffnete diese einen Spalt.
"Guten Morgen mein Schatz. Aufstehen!" Sagte ich und berat sein Zimmer, um den Vorgang aufzumachen, um Licht in das Zimmer zu lassen.
Leo kniff sofort die Augen zusammen, als es in Zimmer hell wurde und tappte müde in sein Bad.
"Guten Morgen." Sagte er noch auf dem Weg.

Ich bereitete ihm Rühei mit Speck und einem Toast zu. Frühstück war die wichtigste Mahlzeit am Tag, sagte ich immer. Auch wenn ich selber eigentlich fast nie etwas aß morgens. Mein Kaffee reichte mir. Meistens aß ich auf der Arbeit.
"Hast du schön geschlafen?" Fragte ich Leonard, als er sich an die Theke setzte und anfing zu essen. "Ja und du?"
"Ja auch." Ich stellte ihm noch ein Glas Wasser hin, wofür er sich bedankte. Wir waren beide nicht sehr gesprächig am morgen. Das hatte er eindeutig von mir und sein Aussehen auch. Er hatte die gleichen eisblauen Augen und die gleichen braunen Haare wie ich.

Ich packte uns beiden noch ein Brot ein und wir zogen unsere Schuhe an.
"Fertig?" Er nickte und rannte zum Auto. Ich fuhr durch unser Tor und rauf auf die Straße.
"Heute hole ich dich wieder un 17 Ihr ab." Teilte ich Leo noch mit, bevor er ausstieg und die letzten paar Meter zum Kindergarten lief.
Ich setzte mich an den Schreibtisch meines Arbeitsplatzes. Ich arbeitete als einfach Sekretärin. Buchhaltung und so. Nach der Geburt von Leo hatte ich ein paar Probleme einen Job zu finden. Außerdem hatte ich Emma, die mit ihren so viel verdiente, dass sie jetzt schon nicht mehr arbeiten gehen müsste eigentlich. Doch jetzt wo sie weg war, war es echt schwierig manchmal. Deshalb auch der Job als Sekretärin, so hatte ich genug um für mich und Leo zu sorgen. Emma hatte mir sogar noch mehr geld angeboten, als den Unterhalt den sie bezahlte, doch ich hatte es abgelehnt. Ich wollte unabhängig von ihr sein.
Ich dachte es würde es einfacher machen, sie zu vergessen, aber da lag ich irgendwie falsch.
"Summer?" Ein Kollege tippte mich von hinten an.
"Ähmm ja?" Drehte ich mich auf meinem Stuhl in seine Richtung.
"Hast du die Abrechnungen für letzte Woche? Der Boss braucht sie."
"Ja sicher." Ich drehte mich wieder um und holte einen Ordner aus dem kleinen Regal unter meiner Arbeitsplatte.
Ich blätterte ziemlich hastig darin rum.
"Hier." Ich holte die Papiere aus dem Ordner und reichte sie ihm. Er nickte nur und verschwand so schnell wie er gekommen war.

Um 12 Uhr machte ich Mittagspause und setzte mich mit meinem Brot, was ich heute morgen schnell geschmiert hatte in den Pausenraum. Viele meiner Kollegen machten um diese Zeit Pause.
Ich gießte mir noch einen Kaffee auf und gesellte mich zu meinen Kollegen.

"Der Boss ist heute echt nicht gut drauf." Beschwerte sich Miriam und nahm einen Bissen ihres Essens.
"Wann ist er jemals gut gelaunt?" Lachte ein andere Kollege, dessen Namen ich nicht mehr wusste.
"Da muss ich dir recht geben." Miriam kicherte nur etwas. Ich hatte schon länger die Vermutung, dass sie sich etwas in den besagten Kollegen verguckt hatte und ihr Verhalten wiedersprach dem nicht wirklich.

Nach der Mittagspause machte ich mich wieder an die Arbeit. Heute war viel los. Eine kleine Toilettenpause legte ich noch ein, aber sonst arbeitete ich komplett durch.
16.25 Uhr. Noch 5 Minuten bis Feierabend. Ein Glück. Ich war ziemlich geschafft.

Dich plötzlich klingelte mein Telefon.
Es war Clarissa.
"Hey Schwester. Was gibts?" Begrüßte ich einigermaßen gut gelaunt und war gerade dabei meinen PC auszuschalten und meine Sachen zusammen zu packen.
"Komm bitte sofort ins Krankenhaus. Mama... sie...ihr geht es nicht gut... bitte komm sofort."

Was?! Mama. Was meinte sie mit ihr ging es nicht gut?
"Ich komme sofort." Ich legte dirket auf und stürmte aus dem Gebäude.

Auf dem Weg zum Auto rief ich Niklas an.
"Kannst du Leo vom Kindergarten abholen und mit ihm bei mir zuhause warten. Ich muss ins Krankenhaus." Brüllte ich fast schon ohne ihn richtig zu begrüßen.
"Na klar. Was ist passiert? Warum Krankenhaus?" Ich hörte wie er ihm Hintergrund seine Jacke anzog und nach seinen Schlüssel griff.
"Meine mum. Ich erklärs dir wann anderst. Danke. Ich muss los." Ohne seine Antwort abzuwarten, fuhr ich los. So schnell es mir der Verkehr erlaubte. Es war Feierabendverkehr, was dass ganze nicht gerade geschleunigt.
Ich parkte auf dem Parkplatz und ging mit schnell Schritten in das große Gebäude.
Dirket schoss mir der Geruch von Desinfektionsmittel in die Nase. Typisch Krankhaus.

"Ich möchte gerne zu..." Weiter kam ich garnicht, als ich Clarissa meinen Namen rufen hörte.
"Summer!" Ich drehte mich zu ihr um und sie rannte förmlich auf mich zu und nahm mich fest in die Arme.

Ohne etwas zu sagen zog sie mich hinter sich her. Ich hatte null Ahnung, was hier eigentlich los war.
"Was ist den passiert?" Fragte ich auf dem Weg.
"Mama. Sie ist einfach umgekippt und war bewusstlos. Dad war zum Glück da, sonst wäre ich komplett überfordert gewesen." Erklärte sie mir und schon von weitem kommte ich meinen Vater auf einem Stuhl im Flur erblicken.
"Wie einfach umgekippt?" Sie zuckte nur mit den Schultern.
Irgendwie hatte ich ein ungutes Gefühl. Was ist wenn es irgedwas schlimmes war? Nein Summer! Es war bestimmt nur eine kleine Überanstrengung. Du kennst deine Mutter.
"Hey Dad."
"Ach Hallo mein Schatz." Er stand auf und umarmte mich fest. Man konnte sehen, dass es ihn ziemlich mitnahm.
"Wie geht es ihr?" Vielleicht wusste er ja mehr. Doch er zuckte nur mit den Schultern und schaute ins Leere.

"Familie Snow?" Ein Mann im weißen Kittel kam aus einem der Zimmer und hielt ein Klemmbrett in der Hand. Wir standen alle gleichzeitig auf und warteten bis er etwas sagte. Seinen Blick konnte man nicht deuten.

"Also es handelt sich bei dem Vorfall um einen Schlaganfall und nicht gerade einen kleine." Er machte kufz Pause.
Bitte was? Ein Schlaganfall. Das konnte nicht sein. Sie war vollkommen gesund oder? Niemand sagte etwas, also fuhr er fort.
"Sie liegt gerade im Komma und muss künstlich beatmet werden."

"Wird sie wieder gesund? Und wie lange dauert es?" Fragte mein Vater nun, vollkommen unter Schock wie wir alle. Sie konnte nicht von alleine atmen? Bitte nicht.
"Das ist schwer zu sagen. Wenn sie auf die Medikamente anschlägt dürfte es nicht lange dauern...."

Ich hatte aufgehört ihm zu zuhören und setzte mich wieder auf meinen Stuhl. Ich wusste nicht was ich machen soll? Ihr durfte nichts passieren. Bitte nicht. Sie war so eine nette Person und gute Mutter.

Der Doktor verschwand und er meinte wie dürften sie erst morgen sehen.
Ich wollte jetzt nicht nach Hause. Ich wollte meine Ruhe. Vielleicht jemandem zu reden.
Ich schrieb Niklas, dass er bei mir übernachten konnte, weil bei mir es noch etwas dauern würde. Verständnisvoll ging er darauf ein.

Was sollte ich den jetzt bitte machen?

Ein weiterer Neustart (girlxgirl) (Fortsetzung)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt