Everybody needs love~ [NCT OS]

Bunny~ Jaedo

Jaehyun war gerade erst von einer dreiwöchigen Geschäftsreise zurückgekehrt. Er hatte gerade mal seine Koffer ausgepackt und etwas gegessen, da verschlug es ihn auch schon in einen Club.

Er war noch nie zuvor in diesem Club gewesen, da er erst neu eröffnet wurde. Jaehyun war neugierig und als er den Club betrat, verstand er schnell wieso seine Freunde so viel darüber redeten.

Jaehyun hatte sich gerade erst an einen der kleinen, etwas abseits stehenden Tische gesetzt, als auch schon einer der Angestellten auf ihn zukam. Die Highheels betonten seine langen Beine, die nur von Netzstrumpfhosen "bedeckt" wurden und der pastell rosane Body schmiegte sich eng an die schmale Figur des Schwarzhaarigen. Seinen Hals zierte eine lose sitzende schwarze Fliege und auf dem Kopf trug er zwei lange weiße Hasenohren.
Seine Figur unterschied sich grundlegend von denen der anderen Angestellten, die allesamt entweder von stark adrogyner Gestalt waren oder aber unfassbar stark bemuskelt waren. Der junge Mann vor Jaehyun jedoch wirkte beinahe zierlich und gebrechlich, obwohl er recht groß war und sofort bekam Jaehyun Angst, er könnte in diesen Mörderschuhen umknicken und sich seine dünnen Beine brechen.

Jaehyun wurde von einer zaghaften, jedoch klaren und honigsüßen Stimme aus seinen Gedanken gerissen.
"Darf ich ihnen etwas zu trinken bringen?"
Jaehyun brauchte einen Moment um die Frage zu verstehen. Sein Gegenüber schien durch die lange Zeit, in der er auf eine Antwort wartete, verunsichert zu werden. Also setzte Jaehyun ein sanftes Lächeln auf und erwiderte:
"Einen Martini, bitte..."
Der junge Mann nickte, murmelte ein leises:
"Kommt sofort", und lief wieder zurück in Richtung der Bartheke.

Interessiert schaute Jaehyun dem Fremden hinterher und kam nicht umhin, den flauschigen Hasenpuschel an seinem Hintern zu bemerken. Und obwohl der Hasenpuschel offensichtlich absichtlich dort angebracht worden war, um die Aufmerksamkeit gerade dorthin zu ziehen, fühlte sich Jaehyun ein wenig schlecht deswegen.

Es dauerte nicht einmal zwei Minuten, dann stand der junge Mann erneut vor Jaehyun und servierte ihm mit einem zurückhaltenden Lächeln den Martini. Jaehyun verfolgte seine Bewegungen genauestens mit den Augen.

"Kann ich noch etwas für Sie tun?", wieder diese honigsüße Stimme.
Jaehyun war schon im Begriff den Kopf zu schütteln, als sein Blick erneut auf die Hände des Kellners fiel. Er räusperte sich leise.

"Ich weiß, diese Frage wirkt etwas eigenartig, aber...dürfte ich mir vielleicht nochmals Ihre Hände anschauen?"

Der Schwarzhaarige blinzelt Jaehyun einen Moment lang komplett aus dem Konzept gebracht an, nickte dann aber unsicher. Er stellte das Tablett, mit dem er Jaehyun den Martini gebracht hatte ab und hielt ihm dann zögerlich seine Hände hin.

Jaehyun betrachtete sie ausgiebig, drehte sie hin und her und strich leicht mit den Fingerspitzen über die weiche Haut. Dem jungen Kellner war das ganze offensichtlich sehr peinlich, da sich die Farbe seiner Wangen immer mehr der Farbe seines Bodys annäherte.

"Ich bin Maler, wissen Sie? Und ich habe eine kleine Schwäche dafür, Hände zu zeichnen und zu malen...", Jaehyuns Stimme klang ein wenig tiefer, als er das sagte. Vermutlich lösten die schönen Hände des Kellners eine leichte Erregung in ihm aus.

Der Schwarzhaarige zog überrascht die Augenbrauen hoch, begann dann breit zu lächeln.
"Kann man sich Ihre Bilder irgendwo anschauen? Ich würde sie gern sehen..."

Jaehyun lachte leise und tief.
"Tatsächlich kann man ein paar meiner Werke hier im Museum von Seoul besichtigen... Aber es sind nur wenige meiner Bilder, die wirklich Abnehmer finden..."

Mit großen Augen musterte der Kellner den Mann vor sich. Er war auf seltsame Weise fasziniert, wahrscheinlich weil ihm noch nie so eine Art von Kunde untergekommen war.