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Song: Another Love by Tom Odell
(AN: Passt vielleicht nicht 100%ig aber ist auf jeden Fall ein nicer Song.)
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Der Wind schlug ihm eisig entgegen, als Jeno die Tür zum Schuldach öffnete. Instinktiv zog er seine Jacke weiter zu und steckte die Hände in die Jackentaschen.
Vor einiger Zeit hatte Jeno die Tür zum Dach der Schule entdeckt und hatte schnell bemerkt, dass diese fast nie abgeschlossen war. So auch an diesem späten Freitag Nachmittag.
Er kam gerne nach oben, um die Ruhe zu genießen und entspannt eine Zigarette zu rauchen, ohne das Schulgelände verlassen zu müssen. Außerdem wusste niemand außer ihm etwas von dem Treppenaufgang zum Dach. So war es zumindest bisher gewesen, denn als Jeno den Kopf hob, bemerkte er eine zierliche Person am Rand des Daches.
Der kleine, schmale Körper zitterte stark und schwankte sichtbar unter dem starken Wind, der hier oben meistens herrschte. Besorgt zog Jeno seine Augenbrauen zusammen. Die Person schien viel zu wenig Standfestigkeit zu haben, um so nah am Rand des Daches zu stehen.
Sollte er rüber gehen und der Person sagen, dass sie dort besser weggehen sollte? Aber was interessierten ihn andere Menschen überhaupt? Jeder sollte machen, was er wollte. Jeno hing sich da eigentlich nie rein. Eigentlich.
Denn als die Person einen weiteren Schritt auf den Rand des Daches zu machte, wurde Jeno langsam unruhig. Konnte er soetwas ignorieren? Sollte er soetwas ignorieren? Konnte er einfach gehen und so tun, als wäre er nie dagewesen?
Aber auf der anderen Seite war hier oben doch sein Platz. Unentschlossen drückte er seine Zunge gegen die Innenseite seiner Wange, ehe er sich kurzentschlossen eine Zigarette anzündete und langsam zu der Person herüber lief.
Diese stand mittlerweile auf der niedrigen Begrenzungsmauer des Daches und starrte mehrere Meter nach unten auf den harten Betonboden. Die schmalen Schultern zitterten noch immer, aber ansonsten stand die Person wie paralysiert an ihrem Platz.
Als Jeno näher kam, vernahm er zunächst leises, verzweifeltes Schluchzen. Er wollte schon wieder umdrehen, denn er war definitiv nicht der Typ dafür, flennende Kinder zu trösten, doch da erkannte er die Person vor sich.
Huang Renjun ging in Jenos Jahrgangsstufe und hatte sogar einen Kurs gemeinsam mit dem stillen Koreaner. Jeno kannte ihn kaum und hätte ihn wahrscheinlich auch nie bemerkt, wären da nicht diese Gerüchte rund um den kleinen Chinesen gewesen.
Er gab eigentlich nie sonderlich viel auf solche Gerüchte, aber bei Renjun war es etwas anderes. Der Kleinere war ein Außenseiter und blieb immer unbemerkt, wo auch immer er hin ging. Auch wurde er nie zu irgendwelchen Partys eingeladen, bei denen ja die meisten Gerüchte ihren Ursprung hatten. Wie entstanden also die Gerüchte um den unscheinbaren Jungen? Waren sie vielleicht doch wahr?
Plötzlich zuckte Renjun zusammen und drehte seinen Kopf ruckartig zu Jeno. Er hatte den Jüngeren jetzt erst bemerkt, als er beinahe neben ihm stand. Rote, verquollene Augen sahen Jeno ängstlich an. Als er sich schnell über sein Gesicht wischte, färbte das Blut, das aus seiner Nase floss, seinen Pulliärmel rot.
"Was machst du denn hier oben?", eigentlich war es eine dumme Frage, denn Jeno konnte eins und eins zusammenzählen und vermutete, wieso der nur wenige Monate ältere Junge hier nach oben gestiegen war.
"I-Ich...", ein leises Schniefen unterbrach den jungen Chinesen, "...ich w-wollte doch nur...", mit einem schweren Schlucken sah er erneut in die Tiefe.
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Everybody needs love~ [NCT OS]
Fiksi PenggemarEinfach Nct boyxboy OneShots zum entspannen und runterkommen...