Die gleiche Pflege, die mir auch bei akuter Suizidalität einen Tee statt Bedarf gegeben hat, führt mit uns am Mittagstisch ein Gespräch. Wir dürfen alle keinen Besuch haben (wir sind nur 3 Patienten), Corona. Nur an Weihnachten dürfen wir für maximal 6h zu unseren Familien. Sie beschwert sich darüber, dass die Pflege ja auch nur in kleinem Rahmen feiern dürfe. Ich war kurz davor anzumerken, dass sie nicht depressiv in einer Klinik festsitzt, konstant zu schlechtes Internet für Videoanrufe hat und an Heiligabend gerade mal für maximal 6h ihre Kernfamilie sehen darf. Hab mir es dann aber verkniffen, die hätte mich nämlich beinahe auf die Geschlossenes geschickt für das letzte Mal, hätte ich mich nicht so massiv geweigert.
Klar ist der Job aktuell hart, aber wir sitzen hier isoliert und drehen bald hohl während sie jeden Tag nach Hause kommt und über die Feiertage frei hat. Wir sind hier weil es u.A. zu selten um unsere Bedürfnisse geht bis uns das krank gemacht hat und es ist nicht unser Job ihre Sorgen zu tragen, sondern umgekehrt.
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100 Days of Twilight Zone
Non-FictionCN: • Suizidalität • Psychische Erkrankungen • Krankenhäuser und Kliniken • Homo- und Transphobie "Stell dich mal nicht so an." "Ach, das bisschen Kopfweh." "Ach Sie sind behindert? Das sieht man ja gar nicht!" Ich habe gleich mehrfach abgesahn...