Ich bin Lina und 19 Jahre alt. Es war immer mein Traum Konditorin zu werden. Beim Backen kann ich meiner Fantasie freien Lauf lassen. Es ist meine große Leidenschaft, die mich schon seit klein auf begleitet. Ich stecke gerade mitten in der Ausbildung zur Konditorin.
Nun ja, eigentlich habe ich es mir aber anders vorgestellt. Zugegeben, mein Chef ist nicht gerade der Netteste - ganz im Gegenteil. Diese Konditorei ist eigentlich ein Ein-Mann-Betrieb. Leider hat niemand anders in München einen Azubi gesucht. Ich war sehr froh, dass ich angenommen wurde, aber zu dem Zeitpunkt kannte ich meinen Vorgesetzten noch nicht.
Horst, so ist sein Name, bringt mich einfach immer zur Weißglut. Ständig kommandiert er mich herum, und sitzt dabei selber nur auf seinen breiten vier Buchstaben, die Hände auf seinem Bierbauch gefaltet. Ich bekomme dafür nur einen Hungerlohn, das meiste steckt er sich in seine eigene Tasche.
Gerade backe ich eine Geburtstagstorte - ein Auftrag von der Prominenz. Von Mario Götze, um genau zu sein. Für seinen Bruder, Felix. Mehr weiß ich auch nicht. Horst regelt das alles und ich darf dann die ganze Arbeit erledigen. Warum ich das alles über mich ergehen lasse? Ihr wisst nicht, wie viel einem so eine Ausbildung Wert ist. Aber wenn ich sie vollendet habe, werde ich erhobenen Hauptes hier rausstolzieren. Dann lasse ich mir von nichts und niemand mehr etwas vorschreiben. Ich werde meine eigene Konditorei eröffnen, solange ich finanzielle Unterstützung vom Staat bekomme. Aber das dauert noch etwas. Und jetzt muss ich mich auf die Arbeit konzentrieren, sonst mault mich mein Lieber Chef wieder an.
Heute Abend muss die Torte fertig sein, noch dazu stehe ich unter Zeitdruck. Gerade textet mich Horst wieder mit seinem unnötigen Gelaber zu, da verwechsle ich die Zutaten. Das Gemaule ist wieder groß, jedoch höre ich ihm gar nicht zu, ich lache sogar darüber. Im Grunde ist er doch selbst Schuld. Denkt er, mich interessieren die alten Geschichten von seiner Frau? Verzeihung- Ex - Frau. Mich wundert es wirklich nicht, dass sie ihn verlassen hat. Ich möchte gar nicht wissen, wie die Kinder gelitten haben. An ihrer Stelle wäre ich auch so früh wie möglich ausgezogen.
Ich stelle meine Ohren auf durchzug und vervollständige mein Werk in meiner ganz eigenen Welt. Um circa 17:30 Uhr bin ich fertig und verfrachte die Torte sachte in den Karton. "Du bringst sie zum Kunden und dann ist Feierabend!", meint Horst im üblichen strengen Ton. Was eine Ehre, ich darf den Auftrag zum ersten Mal selbst zum Kunden bringen.
Ich hatte nebenbei noch ein paar Muffins gebacken, als Entschuldigung für die Verspätung.
Vollgepackt klingele in an der Tür. Ein strahlender Mario Götze höchstpersönlich öffnet mir die Tür.
"Guten Tag Herr Götze. Erstmal muss ich mich entschuldigen, dass ich zu spät komme. Ich habe dafür noch gratis Muffins gebacken.", erkläre ich hastig.
"Jetzt komm' erstmal rein.", lacht er. Nachdem ich die Sachen abgestellt habe, fährt er fort: "Also 1. Nenn' mich einfach Mario und 2. das wäre doch nicht nötig gewesen.". "Da ist Horst aber anderer Meinung...", erkläre ich. "Wer ist Horst?", fragt Mario sichtlich verwirrt. "Mein Chef.", winke ich ab, "so, ich muss jetzt auch wieder. "Bleib doch noch.", meint er. Irgendwann kann er mich dann doch überreden. "Ich habe ja noch gar nicht nach deinem Namen gefragt?". "Lina.". Er macht mir ein Kompliment über meinen Namen, wobei er meiner Meinung nach übertreibt. Mario lächelt mich an. Er ist schon echt verdammt süß.
Wir plaudern echt über alles, auch über meinen Arbeitgeber.
Wir Trinken etwas Wein. Und ehe ich mich versehe, ist die erste Flasche leer. Ich merke, dass wir beide leichtgläubiger werden ohne uns dagegen wehren zu können.
Dann geht es Schlag auf Schlag, wir sitzen knutschend auf der Couch und wollen mehr. Wir verschwinden in sein Schlafzimmer und fahren dort fort.
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Am nächsten Morgen wache ich auf und weiß nicht wo ich bin. Dann kommen schwache Erinnerungen des letzten Abends hoch. Schnell will ich aufstehen und meine Klamotten aufheben, die verstreut am Boden liegen, doch da packt eine starke Hand mein Handgelenk und eine verschlafene, raue Stimme sagt: "Bleib doch noch.". "Weißt du, was passiert ist, als du es das letzte Mal gesagt hast?", lache ich. "Ja, und ich bereue es nicht.", grinst Mario. Er zieht mich auf sich. Ich gebe ihm eine Kuss, den wir wieder weitgehend vertiefen...
// Hier ist der Oneshot für 19fcb19. Ich bin nicht sehr zufrieden damit, hoffe er gefällt dir trotzdem! :) ist auch nicht so lang, wie ich es mir erhofft habe...aber sonst hätte es noch länger gedauert. Ich hoffe, ich bin nicht schon zu spät :o
Sorry, dass ich DIE Stelle nicht ganz beschrieben habe, aber es ist mir einfach zu peinlich, wenn meine Freundinnen das hier lesen. Und das tun sie :P
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