@20Jan05~ Franzi's Sicht ~
Tief atme ich die warme, frische und etwas salzige Luft ein, als ich aus dem Flugzeug steige. Robert nimmt meine Hand in seine. Zusammen holen wir unser Gepäck ab und fahren zum Hotel. Es ist ein Wellnesshotel, eher ein Häuschen, sowas können wir jetzt echt gut gebrauchen, nachdem wir zuerst in Polen waren. Dort gibt es nicht immer solche Sachen. Andere Länder, andere Kulturen. Als wir ankommen räumen wir zuerst alle unsere Klamotten in den Schrank. Danach legen wir uns an den Pool, relaxen und trinken eisgekühlte Geränke. So lässt es sich aushalten.
Robert ist die ganze Zeit zappelig. Den ganzen Tag schon, bis früh abends. Dabei müsste er sich eigentlich schon beim Schwimmen ausgepowert haben. "Was muss ich tun, damit du dich endlich beruhigst?", seufze ich an ihn gewandt. Er schielt auf einen Berg in der Nähe, ich schätze 300 Meter hoch. Nicht sehr hoch, aber steil. Da ich genau weiß, was er vor hat, machenich mich fertig und schlüpfe in meine Sportsachen. Robert tut es mir gleich. Wir fahren mit Mountain Bikes zum Fuß des Berges. Wo mein Freund die Räder aufgegabelt hat, ist mir ein Rätsel.
Die Hitze in Costa Rica macht uns beim Joggen sehr zu schaffen, da wir diese Temperaturen überhaupt nicht gewohnt sind. Wir sind höchstens auf der Hälfte angekommen, da ist es schon nicht mehr aushaltbar. Robert zieht sich bis auf die Unterhose aus und kühlt sich in einem kleinen Wasserfall ab. Ich muss mich bei dem Anblick ganz schön zusammenreißen.
Nach unserer Pause geht es weiter und zum Glück ist hier ein Waldgebiet, das etwas kühler ist. Die Bäume sind sehr hoch gewachsen und verdunkeln den Weg, zusätzlich noch die Dämmerung, die langsam einbricht. Wir befinden uns nicht wirklich auf einem Weg, sondern laufen quer durch den Wald. Robert meint, er müsse sich die Schuhe zubinden und kommt nach. Als er aber nach knappen fünf Minuten immer noch nicht wieder bei mir ist, schaue ich mich um. Ich bin allein. Und mit allein meine ich allein mit den ganzen Tieren. Ja, sehr witzig. Ich kenne mich hier überhaupt nicht aus. Überall zirpt es. Ich habe schreckliche Angst vor Insekten und vor allem Spinnen. Ich ziehe mein Handy aus meiner kleinen Tasche, in der Hoffnung, dass ich hier Netz habe. Hier ist nicht viel Empfang, aber etwas und ein Versuch ist es Wert. Nach etwas längerer Zeit verbindet mich der Anbieter endlich mit meinem Freund und siehe da, aus einem Gebüsch in meiner Nähe ertönt der Klingelton von Roberts Handy. Ich begebe mich sofort dorthin, wo ich jedoch nur seinen Rucksack und ein zerissenes Oberteil vorfinde. Gibt es hier auch wilde und große Tiere in freier Wildbahn? Plötzlich legen sich zwei Hände auf meine Augen. Aufgebracht und erleichtert wirbele ich zu ihm herum. Doch Robert schaut mich nur entschuldigend an. "Dupek. {Idiot}", meine ich und strecke ihm die Zunge heraus. Mit offenem Mund steht er da. "Kurwa! {Hure}", gibt er lachend zurück. "Też Cię kocham... {Ich liebe Dich auch}" waren meine letzten Worte, bevor ich ihm einem Kuss aufdrücke. Dieser Umgang ist normal zwischen uns. "Ich habe eben ein ganz schönes Plätzchen gefunden. Komm mit!", erzählt er aufgeregt und drängt mich dazu mitzukommen. "Pah, nach der Numer eben tue ich den Teufel mit dir irgendwohin zu laufen.", meine ich bockig und setze mich auf den Boden. Robert seufzt kurz. Dann stellt er seinen Rucksack vor mir ab und nach einem "halten" hänge ich über seiner Schulter. Er hat das echt zu ernst genommen. Kurz darauf lässt er mich an einer Lichtung wieder herunter. Die 'Lichtung' ist eher gesagt die Spitze des Berges. "Schön, oder?" Ich gebe nur ein plumpes "jop" von mir. "Also ein Bisschen mehr Freude habe ich bei dir schon erwartet...", meckert Robert, die Hände in die Hüften gestemmt. "Du weißt doch, dass ich kein Mensch der vielen Worte bin...", murmele ich und verschränke langsam aber sicher meine Finger hinter seinem Nacken. Ich weiß, dass er mir nicht böse sein kann. Ich ihm aber genauso wenig. "Das war aber noch nicht ganz das, was ich dir eigentlich zeigen wollte.", nuschelt er in den Kuss hinein. Er nimmt mich bei der Hand und zieht mich einmal um die Hecke. Da kommt der Romantiker in ihm durch. Ein Picknick. Mehr muss ich glaube ich nicht dazu sagen. Wir pflanzen uns sofort auf die Decke. Klar gibt es nur 'kaltes Buffet', jedoch können wir das jetzt gebrauchen. Nachdem wir aufgegessen haben, lehne ich mich an ihn und beobachte das viertel Sonne, was über dem Meer noch zu erkennen ist. Robert streicht mir über meine Haare, was mich noch müder macht, als ich es nach dem Essen eh schon bin.
"Und anfangs dachte ich, die neun Jahre Altersunterschied zwischen uns würde ich bereuen.", erzählt er in Gedanken, "tue ich aber nicht". Ich muss automatisch grinsen.
Kurz bevor ich endgültig einschlafe, flüstert er "ich liebe dich".// Muhahaha ich liebe polnische Kraftausdrücke :D ich hoffe, "ich liebe dich auch" ist richtig, das habe ich mit dem google Übersetzer gemacht...
Wie man sehen kann, habe ich doch erst den Oneshot geschrieben @20Jan05. Ja, hatte irgendwie keinen Bock meine aktuelle Geschichte zu schreiben, weil da die Kapitel so lang sind :'D ja, ich hab gerade eine null-bock phase! :D Und ich finde, dass die Qualität mein Os auch abnimmt o.O
Ps: ich will jetzt immer einen passenden Song anhängen. Gut, dieser passt thematisch nicht, aber ich höre ihn gerade xD wie wärs denn, wenn ich jedes mal einen Musiktipp meinerseits anhänge? Yay or nay?