-Kapitel 3-

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-"Nachdem ich den jungen Herr abkassiert habe, wünsche ich ihm noch ein schönes Wochenende. Er tut es mir gleich. Ich spüre wie seine Augen mich mit einem funkeln beobachten, während er seine Jacke anzieht. Nervös beiße ich auf meine Lippe. Oh Gott. Langsam steht er auf und sieht mich beim vorbei gehen noch einmal an. Erst jetzt fallen mir erst seine braunblonden Haare auf. Wie in Trance sehe ich ihm nach, wie er das Café verlässt."-

Hinter der Theke drückt mir Anna-Sophie einen Zettel in die Hand und bittet mich: "Die Bestellung muss bitte bis 15 Uhr fertig sein und danach kannst für heute Feierabend machen." Ich nicke. "Der Gast vorhin.", fragt sie grinsend. Die Neugierde steht ihr ins Gesicht geschrieben. Ich überlege ob ich etwas antworten soll oder nicht, aber ich beschließe nicht darauf einzugehen.

"Hast du ihn nach seiner Nummer gefragt?", drängelt sie um mehr Infos zu erfahren. Ich balle meine Hand zu einer Faust zusammen. "Also nein. Juli es war nicht zu übersehen das du von ihm angetan warst. Und ähm ich glaub du hast ihm auch gefallen.", fügt Anna-Sophie schmunzelnd hinzu. Ich versuche von dem Thema abzulenken, indem ich meine Augen verdrehe und antworte: "Ich bin nicht seine Liga." Sie verzieht belustigt das Gesicht.

Während ich die nächsten Kunden bediene, lässt mich ein Gedanke nicht los. Nur weil er mir sehr offensichtlich gefallen hat, dass ich ihm auch gefalle. Oder? Nein, bis jetzt hat sich noch kein Junge für mich interessiert. Aber es kann sich mit ihm ändern. Okey ganz langsam. Nur weil ich für den Fremde noch nach schwärme, muss er mir es nicht gleich tun. Mit einem komischen Gefühl versuche ich meine unrealistischen Gedanken zu dem Gast abzuhaken.

Die nächsten Stunden gehen wie im Flug vorbei und es ist 15 Uhr. Ich bediene meinen letzten Kunden und hänge meine Schürze wieder an die Garderobe. Zum Abschied umarme ich kurz Anna-Sophie. "Bis morgen.", murmle ich und verlasse das Café wieder durch den Hintereingang. Ich schiebe mein Fahrrad aus dem Hof und mache auf dem Heimweg noch einen kleinen Umweg.

Zuhause öffne ich vorsichtig die Haustür. Ich höre schnelle Schritte links aus der Küche kommen und währenddessen sagt meine Mama erleichtert: "Logan." Als sie mich bemerkt bleibt meine Mama irritiert im Türrahmen stehen. "Willst du mir nicht endlich erzählen was dich bedrückt.", frage ich besorgt. Mit einem schnellen Nicken antwortet sie mir und ich nehme sie fest in den Arm.

Ich mache ihr einen Tee und gieße das kochende Wasser in die Tasse. Solange der Tee zieht, setzte ich mich neben meine Mama an den Küchentisch. Meine Neugierde steigt, aber ich möchte sie nicht noch mehr zum Reden drängen. Als mein Blick ungeduldiger wird, seufzt sie auf und meint: "Na gut, du lässt mir ja sonst keine Ruhe." Nach einer kurzen unangenehmen Stille fährt sie fort: "Logan hat mich vor kurzem gefragt ob wir nicht endlich mal heiraten wollen und ich meinte nur ich weiß es noch nicht."

Ok wow. Ich hätte alles erwartet, alles außer das. "Und wieso weißt du es nicht? Ich mein ihr seit doch glücklich, da würde einer Hochzeit nichts im Wege stehen. Na gut ich war nicht immer nett zu ihm und sein größter Fan bin ich auch nicht. Aber ich will doch das du glücklich bist..." "Juli ganz ruhig. Ich möchte ihn heiraten. Ich hab das nur gesagt, weil mir des auf einmal zu schnell ging", unterbricht mich meine Mama.

Mir fällt förmlich mein Kinn nach unten. Langsam schiebe ich den Stuhl zurück und mit zittriger Hand mache ich ihren Tee fertig. Ich gebe meiner Mama den Tee und frage verdutzt: "Wieso ging das jetzt zu schnell. Ihr seit doch seit 15 Jahren zusammen?" "Ich verstehe meine Reaktion selber nicht, aber als Logan mich gefragt hat, wusste ich nicht was ich antworten sollte. Warum wir gerade nicht miteinander reden ist, dass ich ihm immer noch keine Antwort gegeben hab, obwohl ich schon seit dem Heiratsantrag die Antwort weiß.", sagt sie entsetzt.

Geschockt sehe ich meine Mama an. "Okey ich verstehe nicht ganz warum du es ihm dann noch nicht gesagt hast und ehrlich gesagt fühl ich mich grad ein wenig ratlos. Mal angenommen Logan wäre anstatt mir vorhin durch die Tür gekommen, hättest du es ihm endlich gesagt.", frage ich vorsichtig.  Sie zuckt ratlos mit den Schultern und bevor meine Mama etwas antworten konnte, höre ich wie eine Männerstimme sich verwirrt erkundigt: "Mir was sagen?" Unsere beider Blicke rasen in Richtung Tür.

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Hey,
Was denkt ihr? Wird ihre Mama ihm endlich ihre Antwort auf den Heiratsantrag geben.

SommerbriseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt