Kapitel 9

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"S-sicher? Ah-hahah! Ich hole lieber Mal den Stuhl-" mit einem Ruck zog ich sie zu mir, woraufhin sie schräg auf meinen Schoß fiel. Ihre Hände lagen auf meinen Schulter und hielten sich fest. Ihr Gesicht war wieder so zuckersüß rosa.

"Ich- ..." Ich Blick wanderte zu mir. "Wie willst du so noch was aufschreiben?..." Nuschelte sie. Sofort ruschte ich an den Tisch ran und legte meinen Arm um (V/N) auf den Tisch. Da sie schräg auf mir saß konnte ich auch alles sehen. "Also Mrs. Mathe-Genie... Erklären sie mir diese Zahlen."

Anfangs war (V/N) noch am Stottern durch die Situation, doch sie gewöhnte sich schnell daran.  "Genau, und hier verwendest du die Variable x" Ihre Stimme klang so weich und angenehm. Ein paar Haarsträhnen fielen ihr ins Gesicht und ihre rosa Lippen bewegten sich langsam während sie redete. "Dieses Jahr Feiern wir Weihnachten wieder zusammen, oder?" Unterbrach ich (V/N)-chan und sah sie weiterhin verträumt an.

"J-ja... Außer du gehst zu Tamane..." Sie sah verschlossen auf den Boden. "Nein, ich will unbedingt wieder mit dir feiern! Das letzte Mal war vor so vielen Jahren..." Ihr Blick kam wieder zu mir. "Schenkst du Tamane etwas?" Fragte sie nun. "OH SHIT. Ich habe noch gar nichts!" Ich zuckte erschrocken zusammen.

"Du hast noch 5 Tage. Also mach dir keinen Stress." (V/N) Lächeln beruhigte. "Was schenkt man seiner Freundin zu Weihnachten, wenn man die Ketten Sache schon am Geburtstag durchgezogen hat...?" Fragte ich (V/N) hilflos. "Hm... Back ihr Kekse! Ich würde mich riesig freuen wenn mein Freund sich Mühe macht mir ein paar Kekse zu machen." (V/N)-chan's Worte waren so lieblich und warm, dass mein Herz sich zusammen zog.

Ich musste einfach lächeln, "Das werde ich!"

-

Die nächsten Tage vergingen geschwind. Tamane überredete mich in letzter Sekunde doch noch an Heiligabend für eine Stunde zu ihr zu kommen. Es war schon 15 Uhr, als ich zu meiner Freundin ging. "Fröhliche Weihnachten!" Ich lächelte Tamane liebevoll an, als sie die Tür öffnete. "Hm ja, fröhliche Weihnachten." Nuschelte sie während sie auf ihr Handy sah.

Zusammen setzten wir uns in ihr Zimmer, "W-wie geht es dir so?" Fragte ich sie angespannt, da sie noch immer auf ihren Bildschirm starrte. "Gut." Sie machte die Situation nur noch unangenehmer.

"...Ich hab ein Geschenk für dich!" Ich schob ihr eine kleine Tüte rüber. (V/N)-chan hat mir extra geholfen die Kekse zu machen!

"Ein Geschenk?" Sie legte ihr Handy interessiert weg. "Ich habe mir viel Mühe für dich gegeben!" Ich lächelte wieder. Langsam holte sie die liebvoll eingepackt Kekstüte aus der größeren Tüte. "Ah, Kekse." Sagte sie kalt. "Ehm- Ja! Selbstgemacht!" Ich wurde nervöser.

"Danke." Sie packte die Kekse bei Seite und griff ihr Handy. "Willst du keine probieren?" Mein Herz fing an weh zu tun. "Ich habe gerade keinen Hunger. Vielleicht nachher... Ah guck mal, Ayase-san hat voll schöne Ohrringe von ihrem Freund bekommen! Die waren bestimmt teuer..." Sagte sie langsam und deutlich.

Ich nahm mein Handy, "Oh... Zuhause gibt es einen Notfall! Ich muss jetzt nach Hause, tut mir leid!" Schnell stand ich auf. "Achso.. Ok, du weißt ja wo die Tür ist! Hab dich lieb." Rief sie als aus ihrem Zimmer ging. "Ich dich auch..." Sagte ich etwas leiser und verließ dann das Haus.

Ich ging ein paar Meter und blieb dann stehen. Ich hätte es wissen müssen, Tamane steht mehr auf Schmuck... Nichts kann ich richtig machen...

Verletzt atmete ich aus und sah den Boden an. Ich sollte mich am besten später bei ihr entschuldigen. Mit den Händen in den Jackentaschen ging ich wieder los und stapfte durch den Schnee, der sich langsam auf dem Boden sammelte. Mir war kalt. So kalt.

Das bedrückende Gefühl in meiner Brust schnürte mir den Atem zu. Langsam drückte ich meine Haustür auf und trat in das warme Zimmer. Ich hörte die Stimmen meiner Eltern und (V/N) im Wohnzimmer. Sie unterhielten sich glücklich und tranken dabei Kakao.

"Ah Tooru, Schatz! So schnell wieder zurück?" Meine Mutter sah verwirrt zu mir. "Ja, Tamane ist mit ihren Eltern Essen gefahren. Ich mach mich kurz frisch, bin gleich da." Sagte ich monoton und schleppte mich die Treppen hoch. Oben angekommen zog ich meinen dicken Pullover aus und zog mir ein leichteres Shirt an. Erschöpft strich ich durch meine zerzausten Haare und setzte mich auf mein Bett.

Ich hätte am liebsten geschlafen, doch das klopfen an meiner Tür hielt mich davon ab. "Tooru?" (V/N)-chan's Stimme ertönte hinter meiner Zimmertür. "J-ja?" Nervös stand ich auf. Sie öffnete die Tür und trat in mein Zimmer, "Ist alles ok?" (V/N) kam zu mir und hatte dabei die Hände hinterm Rücken versteckt.

"Eh- ja! Naklar. Hast du da etwas?" Ich lehnte mich ein wenig zur Seite und zu sehen was (V/N)-chan vor mir versteckte. "Uhm- Für dich!" Plötzlich drückte sie mir eine kleine Kekstüte entgegen. Es waren die gleichen, die ich für Tamane gemacht habe, nur das ihre besser aussahen und noch verziert waren. Auf einem kleinen Kärtchen, das an der Tüte hing, stand mühevoll geschrieben ,,Für Tooru".

"Es ist nicht gerade sehr kreativ, aber du fandest sie doch lecker beim Probieren, oder-" "Danke" unterbrach ich sie. Mir kamen die Tränen. Wie kann ein Mensch nur so liebevoll sein? "Wha- Alles ok Tooru?!" Sie legte ihre kleine Hand auf meinen Arm und sah mich besorgt an.

"Danke (V/N)-chan, das G-geschenk ist perfekt!" Schlurzte ich während kleine Tränen aus meinen Augen floßen. "Deshalb muss du doch nicht weinen Dummkopf!" Sie Strich mir ein paar meiner Tränen weg und berührte dabei so sanft wie möglich meine Wangen.

Meine Tränen stoppten langsam und mein Blick wanderte zu (V/N)'s (A/F) Augen. "Du bist toll, (V/N)-chan" ich streichelte ihr glücklich über den Kopf, wodurch sie niedlich ihre Augen zusammen presste. Meine Hand ruschte runter auf ihre warme Wange. Gerade als mein Daumen ihre weichen Lippen berühren wollte rief meine Mutter von unten, "Wo bleibt ihr Kinder den?! Die Bescherung wartet nicht!"

Sofort zog ich meine Hand zu mir, "Wir sollten sie lieber nicht noch länger warten lassen!" Somit legte ich die Kekse von (V/N)-chan auf meinem Schreibtisch ab und ging mit ihr dann runter zu meinen Eltern.

Der Abend war schön. (V/N) hat Heiligabend wirklich für mich gerettet,... Mit einer Tüte Kekse. Wir redeten viel miteinander und aßen danach. Dabei dachte ich kein einziges Mal an Tamane und sah nur fröhlich zu wie (V/N) beim Essen ausversehen kleckerte.

"Gute Nacht, Schatz." Meine Mutter drückte mir noch einen fetten Schmatzer auf die Wange bevor sie zu meinem Vater ins Schlafzimmer ging. Müde wankte ich durch den Flur und blieb vor (V/N)'s Zimmer stehen. Ich wünschte ich könnte jeden Abend neben ihr einschlafen...

-

Kaputt fiel ich in mein eigenes Bett und kuschelte mich in die Decke ein. Wie gerne ich jetzt einen Volleyball schlagen würde... Einen einfachen Aufschlag, während mir (V/N)-chan zusieht! Sie würde bestimmt staunen...

Meine Gedanken blieben bei Volleyball und (V/N) kleben, wodurch ich letztendlich auch einschlief.

(V/N)'s Sicht

"(V/N)-chahaaaannn!!! Wach auf!" Mich weckte ein lautes rufen. "Noch eine Stunde..." Knurrte ich gernevt. "Soll ich dich wieder kitzeln?" Drohte Tooru mir. "Nein! Nein! Ich bin ja wach!" Ich setzte mich sofort auf und sah schläfrig in Tooru's hübsche Gesicht.

"Was machst du eigentlich an Silvester?" Fragte ich ihn, während ich mich an die Bettkante setzte und dabei seufzte. "...Weiß ich nicht... Tamane hat mir heute morgen abgesagt, also können wir gerne was machen! Mama und Papa gehen ja etwas Essen!" Er lächelte mich aufgeregt an.

"Achso,... Wenn du willst, dann gerne!" Ich stand mit einem Ruck auf und sah zu ihm hoch. Seine Beziehung mit Tamane geht anscheinend den Bach runter... Eigentlich sollte ich mich freuen, aber er wirkt so traurig und versucht dabei auch noch dies zu verstecken...

Sorrowful Memories // Oikawa x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt