Kapitel 3

5.6K 260 327
                                    

Tooru's Sicht

Sie sah erschrocken zu mir, während ihre (H/F) Haare durch geweht wurden. Ich kam ihr ein wenig näher und sah dabei in ihre großen Augen. Plötzlich wandte sie sich wieder dem Boden zu. Dies nutzte ich um mit einem großen Sprung sie an der Taille zu packen und einfach nur fest zu halten. "L-lass mich los!" Sie fing an sich zu wehren.

"Niemals!" Sprach ich gegen sie an. "Das ist mein Leben und ich mach damit was ich will! Also lass es mich auch beenden!" Ihre Stimme zitterte und ich hörte endlich ein leises schlurzen von ihr. "Niemals, ich lass dich nicht gehen." Sofort hob ich sie vom Geländer und setzte sie ab.

"Hör auf so lieb zu sein!" Flehte sie während kleine Tränen ihre Augen verließen. "Ich war so gemein und schrecklich zu dir!" Sie krallte sich in ihre Jacke und zog die Augenbrauen zusammen. "Sag sowas nicht. Du warst weder gemein noch schrecklich zu mir. Ich bin einfach nur nervig aus Natur." Ich musste lächeln als sie endlich ihre Gefühle raus ließ.

Ich hatte mich schon die ganze Zeit gewundert wieso (V/N)-chan nie geweint hat, obwohl ihre Eltern gestorben waren. Sie frisst einfach gerne alles in sich hinein. Damals war sie auch schon so leise und abgewandt...

Vorsichtig legte ich meine Arme um das kleine Mädchen und zog sie in eine warme Umarmung. "Vor mir darfst du immer weinen, ja?" Ich strich über ihren wuschligen Kopf. Sie sagte nichts und weinte einfach nur weiter. Ich spürte wie sich ihre kleinen Finger in meinen Pullover krallten und sie ihren Kopf gegen meine Brust lehnte.

Das letzte Mal als ich sie so hielt war als ich 7 Jahre alt war und sie 6... Danach fing sie an ruhiger zu werden.

Während ich sie in meinen Armen hielt schrieb ich meinen Eltern, die mit dem Auto, zu einer anderen Hanayoru Straße gefahren waren. Wer hätte gedacht das es zwei in unserer Gegend gibt?

Nach kurzer Zeit löste sich (V/N) von mir und schluckte ihre Tränen runter. Sie sah wieder einmal nicht in mein Gesicht, sondern spielte nervös mit meinen Pullover. Mein Wangen würden aus dem Nichts ein wenig wärmer.

"Wollen wir los gehen?" Fragte ich nun ebenfalls aufgeregt und sah in den weißen Himmel aus den noch immer ein paar Schneeflocken fielen. Ich sah wie sie ein wenig nickte und mich losließ.

Ich hob mein Fahrrad wieder auf und fing an es durch den Schnee zu schieben. Die Wege waren so glatt, ich bin auf dem weg hier her sogar hin geknallt. Das sollte ich (V/N)-chan lieber nicht erzählen, sonst macht sie sich noch Vorwürfe...

Das ruhige Geschöpf lief langsam neben mir. "Kommst du morgen mit mir zur Schule? Wir wären in der gleichen Klasse!" Teilte ich ihr mit. "Ok..." Nuschelte sie ruhig und konzentrierte sich auf den weißen Schnee. Ich war froh das sie mir überhaupt mit einem Worten antwortete.

"Du wirst bestimmt schnell viele Freunde finden! Das verspreche ich dir!" Optimistisch versuchte ich sie aufzumuntern. "Mhm..." Sie spielte mit ihren süßen Händchen, während ich sie dabei beobachtete.

"Hey,... Wenn nochmal irgendwas sein sollte rede mit mir, bevor du dich auf eine Autobahnbrücke setzt? Ok?" Ich lächelte sie schräg an. "Ok." Hauchte sie leise.

-

Zuhause angekommen schloss meine Mutter (V/N)-chan sofort in ihre Arme. "Mach sowas nie nie wieder ja?!" Nörgelte sie besorgt und erdrückte sie fast. Mein Vater stand wie immer nur erschöpft daneben.

Ich erzählte den beiden natürlich nicht das sie sich fast das Leben genommen hatte. Es müsste doch reichen wenn ich einfach für die nächste Zeit immer bei ihr bin, oder?

(V/N)'s Sicht

Ausgelaugt lag ich unter meiner molligen Decke. Er hat mich wirklich zum weinen gebracht... Es hat sich gut, aber auch so komisch angefühlt. Ich kenne Tooru doch kaum und trotzdem bedeute ich ihm was? Ich verstehe den Typen nicht. Es war so peinlich mich bei ihm aus zu heulen... Und wieder mache ich allen nur Arbeit ugh.

Sorrowful Memories // Oikawa x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt