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Nun sitze und warte ich auf diesem großen runden Stein vor unserer Schule. Ich schaute hin und wieder auf mein Handy, um zu schauen ob Will mir geschrieben hat. Schon fünf Minuten zu spät. Meinte er das vielleicht doch nur als Spaß und macht er sich jetzt lustig über mich, während er mit irgendwelchen anderen Mädchen im Auto sitzt. Ach Quatsch. Warum sollte er. Ich habe ihm doch kein Material von mir gegeben, weshalb er sich über mich lustig machen kann. Außerdem bin ich sein Duett Partner und unter irgendwelchen Umständen wichtig, damit er sein Jahr zu besteht. Also davon gehe ich von aus. Ich schaute wieder auf die Uhr. Durch ein lautes Hupen wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. Ich schreckte leicht hoch, nur um in ein lachendes Gesicht zu blicken. Er hatte echt ein angenehmes Lachen. Ein Lachen wo man gerne mit einstimmt. Erst jetzt bemerkte ich sein Auto. Es war ein alter schwarzer Ford Mustang Cabrio. Welches Jahr weiß ich nicht. So gut kenne ich mich mit Autos nicht aus. Meine Augen wurden vor staunen größer.
„Gefällt dir das Auto?" fragte er und grinste.
„Äh, ja es ist wirklich mega schön. Ist das deins?" fragte ich.
„Normalerweise würde ich jetzt ja sagen, wenn ich mir ein Mädchen klären möchte. Da du aber wie berichtet einen Freund besitzt, wäre es äußerst unangebracht von mir mit dir zu flirten Genevieve. Also nein das Auto gehört meinem Vater." antwortete er und sprach in einem höflichen und gebildeten Ton. Er lies also seinen Briten raushängen.
„Ein einfaches nein hätte gereicht." lachte ich.
„Steig ein." forderte er mich auf und lehnte sich zur Beifahrertür rüber um sie mir zu öffnen.
„Gentleman." sagte ich und fing an absichtlich breit zu grinsen.
„Doch kein arrogantes Arsch." fragte er und schaute mich spielerisch ernst an.
„Heute mal nicht." antwortete ich und lachte. Er schaltete das Auto wieder an und fuhr los. Während der fahrt, wehten seine Haare durch sein Gesicht. Ich konnte sehen, dass er seinen Kiefer anspannte. Möglicherweise konzentrierte er sich sehr auf das Autofahren. Sein Mund war leicht geöffnet und seine Jawline war so klar definiert, wie als wäre sie eine einzigartige Zeichnung von einem der besten und berühmtesten Künstler auf dieser Welt. Seine eine Hand lag auf dem Lenkrad und kontrollierte das Auto komplett. Der Linke arm, lag auf dem heruntergefahrenden Fenster. Diese Szene konnte man sich ungefähr so wie in einem kitschigen Liebesfilm vorstellen. Der Junge, der makellos aussah und das Mädchen, dass es nicht fassen konnte, dass sie bei dem beliebtesten und heißesten Typen der Schule Schule im Auto sitzt. Nur das kitschige Liebesfilme anders Enden. Will ist vielleicht einer der hübschesten und heißesten Typer der Schule. Warte was? Hab ich das gerade wirklich gedacht? Genevieve, lass diesen Gedanken mal wieder ganz schnell verschwinden. Jedenfalls bin ich kein Mädchen was vor Freude kreischen könnte, weil sie mit Will Tremblay in einem Auto sitzt. 

"Bin ich so Interessant?" fragte er grinsend und drehte sich zu mir. Völlig ertappt schaute ich schnell zur Seite. Was soll ich denn darauf antworten. Wie peinlich. Er hatte bemerkt, dass ich ihn angestarrt habe. 

"Ich ähm. Ich habe gerade nur über etwas nachgedacht. " versuchte ich mich zu rechtfertigen. 

Er schaute mich an drückte seine Unterlippe nach vorne und nickte nur ironisch. Danach fing er an zu lachen

"Wirklich. Ich habe darüber nachgedacht. Ehm. Warum du hier bist." fügte ich zu meiner rettenden Ausrede dazu. Er drehte seinen Kopf schnell wieder nach vorne. Seine Miene wurde wieder ernst. Na toll Genevieve . Das hast du ja wieder gut gemacht. Es herrschte gerade so eine gute Stimmung. Aber warte. Ich darf mich nicht mit ihm anfreunden. Das geht nicht. Das würde sowohl mir und ihm schaden. Ach Quatsch Genevieve. Nur weil ihr nicht befreundet sein könnt, heißt es nicht, dass du so unfreundlich sein musst. 

"Sorry. Ich wollte nicht schon wieder so aufdringlich wirken. Manchmal bin ich einfach zu neugierig." entschuldigte ich mich aufrichtig. Er schaute mich verwundert an, so als ob er nicht glauben konnte was er hört. Er fing an wieder leicht zu grinsen und sagte nichts. Sein Blick galt wieder der Straße vor ihm. Ich glaube er hat meine Entschuldigung angenommen. Also gehe ich seiner Mimik nach aus. 

Wir fuhren weiter. Er bog in eine Sackgasse ein. Jetzt schaute ich ihn wieder an. Aber diesmal verwirrt.

"Zum Park geht es aber nach links. Das hier ist eine Sackgasse." versuchte ich ihm zu helfen. 

"Nein , wir sind schon richtig, ich nehm noch jemanden mit." antwortete er mir. 

"Achso. Wen denn?" Fragte ich. Ich schaute mir die Siedlung an. Hier stehen riesen Häuser. Nein das sind keine Häuser mehr. Das sind Villen. Villen, die einen Vorgarten so groß wie die Wohnung von Alec haben. 

"Ella. Das Mädchen was dir die Chance auf das Solo geraubt hat." antwortete er und zwinkerte mir lachend zu. Dann schaltete er sein auto ab. 

"Oh Achso." Ich schaute mir dieses riesige Haus von Ella an. So monströs. Es ist doppelt so groß wie mein altes Haus damals. Beziehungsweise das Haus von meinen Eltern. Wir waren damals nicht arm aber auch nicht reich. So eine typische Vorstadt Familie. Glücklich, jedoch auch mit Problemen. Leider übertrafen die Probleme das Glück und hat uns auseinander gerissen. Ich vermisse meine Mutter. Meinen Vater auch. Jedoch zu meiner Mutter hatte ich immer en besseres Verhältnis. Mit meinem Vater hatte ich mich sehr oft geschritten. Er war auch er Grund warum ich gegangen bin. Oder eher gesagt ich wurde rausgeschmissen. Von meinem eigenen Vater. Worüber der Streit ging, konnte man sich ja schon denken. Meine damalige Beziehung mit Alec. Meine Eltern hatten schon früh gemerkt, das er ein falsches Spiel mit mir trieb. Mal abgesehen von er Sache, das er Volljährig war und ich noch lange nicht. Manchmal wissen Eltern wohl doch was für ihr Kind gut ist. Aber was soll ich sagen. Ich war jung und verliebt. Wie verliebt ich mal. Ich schüttelte meinen Kopf und war wieder bei der Realität angelangt. 

Die Haustür von Ella ging raus. Sie zupfte ihr weißes Sommerkleid zurecht und legte ihr Haare nach vorne. Sie drehte sich lächelnd um und schaute auf Wills Auto. Als sie mich sah, verschwand ihr lächeln. Man konnte richtig sehen, wie ihre Mundwinkel nach unten schossen. Sie hatte jetzt einen etwas genervten Blick drauf. Hat sich da jemand eine Einzelfahrt erhofft? So wie die sich rausgeputzt hat bestimmt. Sie ging mit schnellen Schritten auf das Auto zu und öffnete die Tür. Ich konnte an ihrer Gestik und Mimik sehen, dass sie sichtlich genervt war, dass ich ebenfalls im Auto saß. Bestimmt hat sie sich während dem sie sich hübsch gemacht hat vorgestellt wie die Autofahrt ablaufen wird. Zu zweit durch die Straßen unserer kleinen Stadt fahren und im Hintergrund lief ein altes Lied von the Fray. Dazu würde sie anfangen zu singen. Dabei sieht sie so gut aus, dass er sich beim anschauen ihrer zierlichen und kleinen Gestalt sofort in sie verliebt. Ihre hellen blonden Harre würden ihr durch das Gesicht wehen und sie bemerkt ihn beim starren und fängt an zu lächeln. Happily ever after. Prom King und Queen. Jetzt fühlte sie sich wahrscheinlich wie die dumme Schwester von Cinderellas Stiefschwestern, weil sie hinten im Auto sitzen muss, während ich neben ihrem Traumprinzen sitzen darf. Das Leben ist schon unfair. Hätte sie nett gefragt, wäre ich auch wohl nach hinten gegangen. Jedoch denke ich, dass ihr das zu unangenehm gewesene wäre. Dann hätte sie ja den ersten Schritt gemacht. Das gehört sich ja natürlich nicht für ein Märchenprinz. Oder noch besser. Ein BadBoy den sie versucht umzudrehen. Sie ist der Main Charakter. Und was machen Main Charakter? Sie verweichlichen den BadBoy der Schule. Oh Man. Wieso bin ich so gemein. Als ich verliebt war, habe ich auch alles versucht um die Aufmerksamkeit von dem Jenigen zu bekommen. Aber ich weiß nicht. Irgendwie mag ich sie nicht. Sie ist so ein naja. Pick me girl. Sie versucht so aufdringlich Aufmerksamkeit zu bekommen. Ich kenne sie ja schon länger. Um genau zu sein, seit der fünften Klasse. Schon von Anfang an war sie so ein "Jungs Jungs Jungs" Mädchen. Wohlmöglich finde ich sie nur anstrengend. Ich mag anstrengende Menschen nicht. Das liegt vielleicht daran, dass mein Leben schon anstrengend genug ist. Naja letztendlich, kann man nichts gegen die Gefühle gegenüber einer Person machen, die man empfindet. 

Will fuhr wieder einarmig. Sein Kiefer war erneut angespannt. Diesmal schaute ich aber nicht gefühlte zehn Stunden zu ihm rüber. Ich schaute nach rechts aus dem Auto. Wir verließen die Siedlung der reichen Leute und fuhren Richtung Park. An meinem Seitenspiegel konnte ich den traurigen Blick von Ella entziffern. Sie hat sich des Tag ganz anders vorgestellt. So ist das nun mal kleines. Ich habe mir meine Jugend auch ganz anders vorgestellt.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Dec 27, 2020 ⏰

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