Ich wachte schweißgebadet auf. Diese Träume werden immer schlimmer. So als ob sie mir sagen wollen, dass wenn ich nicht bald einen Ausweg finde, ich für immer verloren sein werde. Zum Teufel. Natürlich wollen die mir das sagen. Ich bin in einer verdammt toxischen Beziehung. Mein Freund hätte mich die letzte Nacht umbringen können. Wieso bin ich so schwach geworden.
Ich stand vom Bett auf und ging Richtung Tür. Sie war immer noch verschlossen. Mein Bauch fing an zu knurren. Ich brauche was zu essen. Er tut schon weh. Seit Tagen habe ich schon nichts richtiges mehr gegessen. Was würde ich jetzt für eine große Salami Pizza vom Italiener geben. Oder Nudeln mit Arabiata Soße. Mein Bauch fing lauter an zu knurren. Ich muss aufhören an Essen zu denken. Das macht es nur noch unerträglicher.
Wie spät ist es eigentlich. Draußen ist es schon hell. Ich verpasse schon wieder einen Tag in der Schule.
Ich klopfte drei mal an die Tür.
„Alec!" rief ich.
„Mach die Tür auf. Ich muss zur Schule!" fügte ich noch hinzu. Es kam wie erwartet keine Antwort. Ich klopfte noch ein paar mal an die Tür.
„Alec!" schrie ich nun lauter. Ich hörte wie Schritte auf die Tür zu kommen. Doch das war's auch schon. Keine Reaktion. Ich legte vorsichtig mein Ohr gegen die massive Holz Tür und versuchte zu lauschen. Plötzlich hämmerte jemand mit viel Kraft gegen die Tür. Ich erschrak und viel auf meinen Hintern.
„Halt den Mund. Du bist selber Schuld!" schrie er.
„Alec bitte! Ich kann nicht schon wieder einen Tag fehlen. Das fällt auf. antwortete ich. Ich hatte die Hoffnung, dass das letzte ihn vielleicht nervös macht und er Angst bekommt das sein krankes Spiel auffliegt.
„Vielleicht kommst du morgen raus." sprach er. Ich hörte wie sich die Schritte entfernten und sprang wie ein Gepard zur Tür rüber.
„Jetzt öffne die scheiss Tür!" schrie ich und hämmerte wie eine Verrückte die in der geschlossenen Abteilung einer Psychiatrischen Einrichtung eingeschlossen wurde.
Ich tritt und hämmerte und schmiss mit voller Wucht meinen Körper gegen die Tür. Irgendwann muss diese beschissene Tür doch kaputt gehen.
„Hör auf!" schrie er voller Wut und ich konnte seine wütenden schwarzen Augen praktisch spüren. Wie sie mich jetzt durchbohren und mir am liebsten den Hals umdrehen wollen Ich dachte nicht daran aufzuhören. Ich hab Hunger ich will zur Schule. Ich will mich nicht einsperren lassen wie ein Tier.
„Du machst die scheiss Tür kaputt!" brüllte er. Ich hörte schnelle und stampfende Schritte auf die Tür zu kommen. Schnell schloss er sie auf und öffnete sie mit Wucht, sodass ich es nicht rechtzeitig schaffte auszuweichen und die Tür meine Nase trifft. Ich viel rückwärts auf den Boden und hielt mir meine Nase.
„Selbst Schuld! Warum hörst du auch nicht." murrte er und drehte sich wieder um. Ich verstehe es nicht. Was habe ich gemacht um ihn so dermaßen zu verärgern das er mich so behandelt.
„Wieso tust du das?" fragte ich und versuchte das Blut aufzufangen.
Er drehte sich blitzartig um und kam mir näher.
„Wieso tu ich was?" fragte er und strich mir eine Strähne aus dem Gesicht, die wegen des Blutes an meiner Wange klebte.
„Das hier? Was habe ich dir je getan um so behandelt zu werden?" Antwortete ich und wurde zum Ende hin immer leiser.
„Garnichts, du sollst nur wissen das du meins bist. Für immer. Kein anderer nimmt dich mir weg. Das ist meine Art dir zu zeigen das nur ich dich Lieben darf." sprach er und schaute mich mit einem psychopathischen Lächeln an.
„Das ist doch keine Liebe! Das ist krank!" schrie ich ihn an. Den letzten Satz hätte ich vielleicht weglassen sollen. Keine Sekunde später holte er seine Hand aus und sie landete auf meiner Wange.
„Du hast doch sowieso keine Ahnung von Liebe. Wer will dich schon noch außer mir. Schau dich doch an wie du da auf dem Boden sitzt. Wie ein Haufen nichts. Wer will schon nichts." spuckte er praktisch aus und stand auf. Er ging Richtung Tür und drehte sich noch einmal um.
„Von mir aus gehe doch zu Schule. Bringt dir doch eh nichts. Gott Gnade dir bist du zu spät Zuhause." fauchte er und verschwand aus der Tür. Ein Haufen nichts. Wer will schon einen Haufen nichts. Bin ich ein Haufen nichts? Ich ging ins Badezimmer und waschte mir mein Gesicht. Danach schaute ich in den Spiegel. Meine Nase hat aufgehört zu bluten. Ich drückte sie leicht mit meinem Daumen und meinem Zeigefinger zusammen. Ein kleines Zischen entweicht mir. Oh bitte ist sie nicht gebrochen. Wie soll ich das jemanden erklären.
Ich schminkte mich ein bisschen doller, sodass man meine Verletzungen nicht auf dem ersten Blick erkennen konnte. Wirklich gut gelang es mir nicht. Eine dicke Nase kann man nun mal nicht weg schminken.
Ich zog mir einen schwarzen Hoddie und eine schwarze skinny jeans an. Mein Handy stach mir ins Auge. Ich schnappte es mir und sah, dass ein Gruppenchat eröffnet wurde. GraduationShow Ich ging auf auf den Chat und schaute wer alles drinnen war. Mein Blick viel auf die Uhr. 9:30 Uhr. Verdammt. Ich schnappte mir meine Tasche und verließ die Wohnung. An der Bushaltestelle schaute ich nach wann der nächste Bus kommt. In 5 Minuten. Der hält aber nicht direkt an der Schule sondern vier Straßen entfernt. Naja immerhin besser als 40 Minuten zu Fuß zu gehen.
Auf dem Weg zur Schule setzte ich mir meine Kapuze vom Hoddie auf und schaute aus dem Fenster. Wann hat der Albtraum endlich ein Ende. Mir schweifen immer wieder die Worte von Alec durch den Kopf. Wer will schon nichts. Bin ich wirklich ein nichts. Wer will er ein Mädchen das keine Freude mehr am Leben hat?
Als der Bus an meiner Haltestelle anhielt, stieg ich aus und ging Richtung Schule.
Ich hatte jetzt Biologie. Mit schnellen Schritten ging ich zum Biologie Raum.
Ich klopfte ein paar mal und betrat den Raum.
„Genevieve. Schon wieder zu spät." sprach Mrs. Brown.
„Ja es tut mir leid. Ich hab verschlafen." murmelte ich und schaute auf den Boden. Ich bin gerade einfach nicht bereit auf ihre Bemerkung einzugehen.
„Sie verschlafen oft in letzter Zeit." fügte sie hinzu.
„Ich weiß. Es tut mir leid. Ich versuche es zu verändern." gab ich ihr als Antwort und ging auf meinen Platz.
„Bleib doch bitte nach dem Unterricht noch kurz." bittet sie mich. Ich nickte mit dem Kopf und ging nach hinten zu meinem Platz. Ich blickte leicht hoch und schaute in dunkel braune Augen. Diese musterten mich kritisch von oben bis unten. Er blieb an meiner Nase stehen. Ich hielt schnell meine Hand vor ihr und setzt mich auf meinen Platz.
Die Stunde über schaute ich Löcher in de Luft. Mein Nase pochte wie verrückt, sodass ich mich auf gar nichts konzentrieren konnte. Mrs. Brown könnte mir jede ach so einfache Aufgabe stellen. Ich könnte sie ihr gerade nicht beantworten. Nicht in diesem Zustand.
Als es endlich zur Pause klingelt, stand ich schnell auf und wollte den Raum verlassen. Mrs. Brown aber machte mir einen Strich durch die Rechnung.
„Genevieve kommst du bitte?" rief sie. Verdammt. Ich ging mit langsamen Schritten zum Lehrer Pult und schenkte meinen Schuhen die volle Aufmerksamkeit. Ich bräuchte langsam mal neue fiel mir auf. Diede sind komplett abgenutzt und durchgelaufen. Doch von welchem Geld. Ich hab mir seit 3 Jahren nichts neues mehr gekauft.
„Genevieve, was ist denn los. Das wird ja immer schlimmer mit dir." fing sie an zu reden. Dankeschön. Das weis ich auch.
„Genevieve schau mich doch bitte an wenn ich mit dir rede." man ey was hat die denn mit meinem Namen. Ich hab verstanden das ich so heiße. Ich schaute genervt nach ob und blickte in ihr Gesicht.
„Ich hab doch gesagt es tut mir leid." zickte ich.
„Was ist denn mit deiner Nase?" fragte sie skeptisch. Verdammt. War wohl doch nicht so gut. Ich muss mir eine Notlüge einfallen lassen?
„Hallo bekomme ich noch eine Antwort?" fragte sie und stützt ihre Hände an ihren Hüften ab.
„Ich. Ähm. Ja ich habe nicht verschlafen. Ich war heute morgen spät dran und mein Freund war im Badezimmer und er hat die Tür aus Versehen gegen meine Nase geschlagen. Wir waren beim Arzt und ich es ist alles oke. Ich wollte das nur nicht vor der ganzen Klasse sagen." log ich und versuchte so glaubwürdig wie möglich zu klingen. Ich musterte ihr Gesicht. Ich glaube sie weis gerade selbst nicht, ob sie mir glauben soll oder nicht. Ich hoffe einfach mal, dass sie mir glaubt.
„Sicher das mit der Nase alles oke ist. Die sieht ziemlich blau aus." hakte sie nochmal nach. Blau? Ich ging unauffällig Richtung Spiegel. Oh Gott. Die ist ja richtig blau geworden.
„Ja also der Arzt meinte das. Vielleicht sollte ich mir aber noch eine zweite Meinung einholen." sagte ich geschockt.
„Ja mach das mal lieber. Ich bin zwar kein Arzt aber das sieht nicht gesund aus." sagte sie.
„Ja mach ich. Ich muss jetzt auch zum Unterricht." antwortete ich und Verlies den Raum. Da bin ich aber nochmal gut aus der Sache gekommen. Ich hätte mir garnicht vorstellen können, wie das hätte in einem Drama Enden können.
Mein Handy vibrierte. Ich schaute drauf und sah, das im Gruppenchat etwas geschrieben wurde.Wir treffen uns morgen im Spring Wald.
Ja super wie komme ich da denn hin. Sollte ich vielleicht? Nein das kommt glaub ich doof rüber. Oder nicht? Immerhin ist er mein Duett Partner. Ehe ich den Gedanke aussprach, vibriert mein Handy erneut.
Ihr könnt ja Fahrgemeinschaften bilden um dort hin zu kommen.
So schwachsinnig wäre die Idee doch nicht Will zu fragen. Mein Handy vibriert wieder
Hey Genevieve, ich bin's Will.
Ich meine mitbekommen zu haben das du kein Auto hast. Soll ich dich morgen mitnehmen?Irgendwie musste ich leicht lächeln. Wie konnte er sich das denn erschließen. Kann der mich vielleicht doch leiden obwohl ich so ekelig zu ihm war? Warum lächeln ich überhaupt. Vielleicht weil jemand mal an mich gedacht hat? Das hat schon seit Ewigkeiten keiner mehr gemacht. Ich schrieb ihm zurück, dass ich das Angebot gerne annehme und wir uns dann morgen vor dem Schuleingang treffen. Ich schaltete mein Handy wieder aus und ging mit einem leichten Lächeln Richtung Musikkurs.
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You were good to me
RomanceEin Leben wie im Porzellanhaus. Ständig die Angst zu haben, dass es einstürzt und in tausend Teile zerspringt. So geht es der 18 jährigen Genevieve seit einer gefühlten Ewigkeit und sie kann sich aus dem Teufelskreis der ihr die Lust am Leben von T...