„Also Genevieve Martin. Du musst wahrscheinlich ziemlich aufgeregt sein." sprach Will.
„Nein. Wieso?" fragte ich ihn und zog eine Augenbraue hoch.
„Nicht?" lachte er mich an.
„Nein ich bin eher genervt." gab ich erhrlich zu.
„Wieso dass? Viel genervter als ich kannst du doch nicht sein." fragte er. Hä gerade war er doch noch voll gut drauf.
„Naja, ich hatte auf ein Solo gehofft und nicht auf das Duett. Schnulzige Szenen vor anderen zu Schauspielerin mag ich nicht." antwortete ich ihm. „Schauspielern? Vielleicht verliebst du dich ja in den 10 Wochen wirklich in mich." sagte er und fing an hämisch zu grinsen. Oh Gott der Typ macht mich jetzt schon wahnsinnig.
„Ich denke nicht Will. Ich hab einen Freund." verkündete ich.
„Oh Achso ja dann ist das ja unmöglich." Sagte er Sarkastisch und lachte wieder. Ich verdrehte nur meine Augen.
„Wann kommt denn nun endlich Mr. Clarke. Ich will anfangen zu zu proben." quengelte ich. Wir haben uns alle aufgeteilt. Will und ich sind in die Cafeteria gegangen, da bereits Schluss ist und keiner mehr in der Schule ist, war keiner hier.
„Wieso so eilig. Wir schauen uns das Lied an, proben ein paar mal und dann wird das schon." erklärte Will. War ja klar das er das hier nicht ernst nimmt.
„Wieso bist du überhaupt hier, wenn dir das alles doch scheiss egal ist." fragt ich genervt.
„Das geht doch gar nichts an und glaub mir ich hab eigentlich besseres zu tun als eurem kleinen Möchtegern Glee Club beizutreten." sagte er patzig.
„Ist ja gut, du brauchst nicht gleich beleidigt sein." sprach ich und drehte mich um. Ich hörte ihn nur genervt stöhnen. Ich drehte mich wieder um und schaute ihn an. Er setzte sich mit Schwung auf den Tisch und starrte mich zurück an.
„Also Genevieve. Wie kommt es das ich dich vorher noch nie hier gesehen hab." fragte er aus dem nichts. Weiß nicht, vielleicht weil du einer der beliebten bist und ich lieber verdeckt bleibe oder ich es nicht nötig habe mich aufzuspielen wie ein arrogantes Arschloch.
„Keine Ahnung. Ich gehöre wohl nicht in dein Beuteschema." antwortete ich ihm und setzte mich auf den Tisch gegenüber von ihm.
„Mein Beuteschema?" fragte er lachend und hielt seinen Kopf schräg. Mir viel auf das er Grübchen beim Lachen hat.
„Was habe ich denn deiner Meinung nach für ein Beuteschema?" fragte er und schaute mich interessiert an. Was soll denn die Frage jetzt.
„Ja keine Ahnung. Ist doch egal." sagte ich und versuchte vom Thema abzulenken.
„Ne ne ne Genevieve. Da kannst du dich jetzt nicht mehr rausreden. Versuchs wenigstens zu erklären." Bestand Will drauf.
„Ja halt nicht ich. Zurückhaltend. Ruhig. Introvertiert. Eher so Ella. laut, beliebt, extrovertiert." versuchte ich ihm zu erklären.
„Du denkst als ich stehe nicht auf kleine Nerds wie dich. Macht dich das traurig?" fragte er und fing wieder an zu grinsen.
„Gott nein, dass meine ich. Ich kann mit diesem Verhalten nix anfangen und du mit meinem nicht. Darum wird es auch so schwer sein, das dieses Duett nicht nur harmonisch klingt sondern auch wirkt. Die Chemie stimmt einfach nicht zwischen uns." Sprach ich und fuchtelte mit meinen Händen hin und her.
„Aber du kennst mich doch noch garnicht. Wie willst du denn wissen ob unsere Chemie stimmt oder nicht." fragte er jetzt ernst und schaute mir in die Augen. Halt. Irgendwo hat er ja schon recht. Ich rede einfach zu viel wenn ich nervös bin. Nein. Ich bin nicht nervös. Ich bin aufgebracht.
„Das, das habe ich schon festgestellt, nachdem du die ganzen Machosprüche fallen gelassen hast." versuchte ich mich zu rechtfertigen.
„Aber ist das fair? Das ist nur der primacy effect den du von mir hast. Du bist so geblendet von meinem ersten Auftreten dir gegenüber, dass du meine anderen Seiten garnicht kennenlernen willst." sprach er.
„Ja ich weiß was der primacy effect ist. Aber ja vielleicht hast du recht, oder es ist einfach mein Verstand der mich vor jemanden wie dir fern halten möchte." erwiderte ich.
„Du gibts mir ja noch nicht mal eine Chance." sprach er beleidigt. Ich darf ihm auch keine Chance geben. Sobald Alec das mitbekommt, dass ich mich mit einem Jungen anfreunde, dann war's das mit Will.
„Es ist einfach besser so wenn wir uns auf das Duett konzentrieren und nicht auf die Freundschaftsebene gelangen." stellte ich klar.
„Du hast nicht viele Freunde oder?" fragte er.
„Was soll denn diese Frage jetzt. Ich habe sehr wohl Freunde." sprach ich empört.
„Naja. Keiner der genug Freunde hat würde sowas wie Freundschaftsebene sagen." erklärte er und versuchte sein Lachen zu verkneifen.
„Ha Ha." lachte ich sarkastisch.
„Oke gut. Wenn du mich nicht kennenlernen möchtest, brauchst du das nicht. Jedoch wird das Duett dann ein kompletter Reinfall, weil jeder Blinde sehen würde, wenn zwei fremde eine Ballade singen." sagte Er. Ja wo er recht hat, hat er recht. Ich bin jetzt keine Profischauspieler. Aber selbst die wissen was über den anderen.
„Wir können uns ja die wichtigsten Sachen erzählen, damit es entspannter zwischen uns wird. Mehr auch nicht. Nur so ein bisschen wer wir sind." schlug Will vor. Was soll ich denn sagen. Hi ich bin Genevieve. Meine Eltern hassen mich und ich wohne bei meinem Alkohol und Drogenabhängigen Freund der mich psychisch und physisch misshandelt. Nein danke.
„Ich dachte dir ist der ganze Kram hier wichtig. Dann zeig das doch auch und spiel nicht die beleidigte nur weil du jetzt kein Solo bekommen hast. Mir ist das ganze hier scheiss egal. Ich bin nur hier weil ich muss." erklärte er und hob abwehrend sein Hände hoch.
„Wenn du mir sagst warum du hier bist, erzähl ich was von mir." ich stellte ihm ein Ultimatum. Ihm war es ja recht wichtig, dass ich nicht weiß warum er hier ist. Deshalb habe ich die Hoffnung, dass dieses Thema dann endet.
„Warum willst du das denn wissen, ich bin hier und gut ist." motzte er wie eine sechzehn jährige die nicht das von ihren Eltern bekommt was sie haben wollte.
„Es interessiert mich einfach. Du willst was über mich wissen, dann erzähl mir auch was über dich Will." erläuterte ich die Situation.
„Ich bin einfach hier weil ich momentan ein bisschen Probleme mit meinen Zukunftsplänen habe. Mehr brauchst du nicht wissen. Erstmal." stellte er klar.
„Na gut das reicht mir. Erstmal." erwiderte ich. Er schaut mich an und musste leicht grinsen.
„Du bist anders komisch Genevieve Martin. Aber Franzosen sind eh komisch." lachte er und fuhr sich durch die Haare.
„Was soll das denn heißen?" fragte ich empört.
„Nichts positive und nichts negatives. Einfach nur eine Feststellung." sagte er und schaute mir in die Augen. Ich glaube wir blieben locker eine Minute so, bis auf einmal die Tür auf ging.
Es war Mr. Clarke. Endlich. Peinlich berührt schaut ich zur Seite. Will schüttelte seinen Kopf und schaute Mr. Clarke an.
„So ihr beiden. Ich habe euch drei Stücke rausgesucht, die zur Show passen. Ihr könnt euch ja alle drei einmal anhören und zusammen singen. Es sind ziemlich leise und ruhige Balladen. Also nichts lautes. Es soll die Chemie und den Schmerz den eure Charaktere bei dem Lied besitzen Preisgeben und ausstrahlen." sprach Er voller Elan. Will und ich schauten uns verwirrt an, mussten dann aber beide leicht grinsen.
„mein Favorit übrigens ist das letzte Lied. Passt am besten zum Lied was vor euch kommt." fügte er noch hinzu. Ich habe noch nie jemanden gesehen, der so viel Herzblut in eine Schulshow gesteckt hat.
„Also der Ablauf ist schon festgelegt worden. Von mir. Ihr seid die dritt letzten. Die Zuschauer sollen ja mit einem glücklichen Gefühl aus der Show gehen und nicht mit dem Gefühl, dass Liebe das schlimmste der Welt ist." erklärte er.
„Also habt ihr noch weitere Fragen?" fragte er?
„Dürfen wir in den Musikraum im anderen Trakt. Der, der hier ist, ist ja belegt." fragte ich.
„Ja natürlich. Dann weiß ich Bescheid." sagte er und verließ den Raum.
Dann war es wieder ruhig. Will hielt die drei Lieder in der Hand und schaute, als wenn alle ziemlich scheisse sind.
„So schlimm?" fragte ich ängstlich.
„Nein, viel schlimmer." antwortete er und klatschte die Zettel neben sich. „Wir brauchen definitiv ein neues Lied." fügte er noch hinzu.
„Zeig mal her. So schlimm kann das nicht sein." ich schnappte mir die Zettel und schaute mir die Lieder an.
„Das ist ja alles mit Herzschmerz und leiden. Dafür stimmt die Chemie nicht. Das kann ich nicht vor der ganzen Schule spielen." rief ich panisch. Das kann doch nicht sein. Alec wir ganz bestimmt ausrasten wenn er die Show schaut. Oh Gott er darf niemals was davon erfahren.
„Alter wenn mein Freund das sieht." rief ich fassungslos und hielt mir die Hände an den Kopf.
„Vergiss mal deinen Freund. Die ganze Schule wird mich ein verdammte Liebeslied singen hören. Würg." stellte er klar. Weil das ja auch viel schlimmer ist.
„Was war denn die erste Wahl von Mr. Clarke?" Fragte ich.
„Das hier." sagte er genervt und zeigte mit dem Finger auf den Song.
Ich glaub den kenne ich. Der ist sogar einigermaßen schön.
„You were good to me." las ich vor mich hin.
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You were good to me
RomanceEin Leben wie im Porzellanhaus. Ständig die Angst zu haben, dass es einstürzt und in tausend Teile zerspringt. So geht es der 18 jährigen Genevieve seit einer gefühlten Ewigkeit und sie kann sich aus dem Teufelskreis der ihr die Lust am Leben von T...