Steinigung

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Jede Seele ist unsterblich; denn das Stetsbewegte ist unsterblich.
-Platon
Denver, Colorado, 12 April 1994
Dieser Spaziergang war die schlechteste Idee die die beiden je in ihrem Leben gehabt hatten. Und sie hatten schon viele schlechte gehabt. Doch nie hätten sie gedacht das ein simpler Spaziergang des Nachts im Wald eine Begegnung mit dem puren Wahnsinn bedeuten konnte, ihre Körper auf ewig verstummen lassen würde. Stumm wie ein Stein. Der Wald strahlte kalte, trügerische Ruhe aus. Nicht mal der Wind heulte wie es in Aprilnächten eigentlich üblich gewesen wäre, als sich beide ihren weg durch das Dickicht bahnten da im verdeckten schon in der Hand einer Seele lag die sie geqüalt hatten. Die Luft um sie herum knisterte schon förmlich vor schmerz. Doch ihre Augen waren davor verschlossen. Doch die Lichtung sollte sie wieder öffnen und danach ein für alle mal schließen. ,,Wer seine Augen vor anderen verschließt muss sich sicher sein das andere sie so sehr öffnen, das ihr sie für immer schließen wollt"  Es war das letzte was sie hörten. Sie konnten sich nicht einmal Gedanken über die Bedeutung dieses  mehr als wirren Satzes machen, da traf sie auch schon ein wurfgeschoss von oben. Der erste Stein war geworfen worden, quetschte ihm das Hirn zu recht. Der zweite von ihnen hörte nur ein lautes knacken und sah seinen Bruder zu Boden gehen. Er war schon vor dem Aufprall tot. Dennoch wurden immer mehr Steine geworfen. Brachen die Stille mit einem lauten knacken und zertrümerten Knochen im Sekundentakt. Als würde man wirklich sicher gehen wollen das sein Bruder tot war. Er wollte rennen. Er wollte nicht genauso zerbrochen enden wie sein Bruder. Doch das Karma erwischte jeden irgendwann. In seinem Falle hatte es die gestalt eines steines der ihn mitten auf die Stirn traf und mit dröhnendem Schmerz alles verdrängte. Die anderen Steine die auf ihn einprasselten fühlte er gar nicht mehr.
4.
,,Die Sünder steinigen. Ich dachte du bist nicht gläubig. Oder war die tat ironisch?"
Die Stimme seines Freundes hatte ihn aus seinen Gedanken gerissen. Beide saßen rauchend auf der Motorhaube des Vans und starrten in den Sonnenaufgang vor ihnen. ,, Es war in der Tat ironisch. Ich habe ihren hang zum Glauben nie verstehen können."  Er hatte sich mit dieser tat nie auf die Bibel bezogen und das wusste sein Freund auch. In Gedanken versunken fummelte er an dem Pentagrammanhänger herum der in der Tasche seiner Lederjacke geruht hatte. Sein Freund und er hatten mittlerweile eine bessere Beziehung zueinander. Dennoch verstand er nicht wieso er blieb trotz der unmenschlichen Rache die er verübte. Er mordete, er betrieb Brandstiftung, er quälte. So wie er geqüalt worden war. Bevor er sich in weiteren Pseudophilosophischen Gedanken verlieren konnte konnte warf ihm sein Freund eine Papierkugel an den Kopf. ,,Jetzt komm Karma wir haben noch Arbeit vor uns."  Dieser Satz erwärmte seine kalte Seele besser als jedes Feuer und brachte seinem geqüalten Geist neue Energie...

𝘚𝘤𝘩𝘦𝘳𝘣𝘦𝘯 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt