Denver, Colorado, 23. April 1994
,,Nun erzählen sie mir mal wie es überhaupt dazu kam das sie das erste mal in ihrem Leben etwas anzündeten." Der Psychologe der vor ihm saß legte einen Verständnissvollen Blick auf der ihm den letzten Nerv raubte. Er saß seit einigen Tagen schon in der Klapse. Er selbst hatte das Geständniss eingelegt. Es hätte eh nichts genützt zu lügen da alles für ihn sprach. Doktor Finnley Creek war erst seit kurzem sein Psychologe doch er nahm sich einfach so die Freiheit ihm sämtliche Traumata und Störungen zu diagnostizieren. Das er Schizophren war das wusste A seit er das erste mal den Stimmen in seinem Kopf lauschte. Dem Vogel der ihm Dinge einflüssterte. Aus einem waren über die Jahre 6 geworden. 6 Stimmen die ihn die meiste Zeit begleiteten, ihn zu schlimmen Taten verführen wollten. Es hatte insgesamt 6 Jahre gedauert bis er ihnen das erste mal im Puren Wahnsinn und unter MDMA nachgab. Er hatte eine Mülltonne im Vorhof der Highschool angezündet und es hatte sich gut angefühlt. So gut. Vermischt mit der Wirkung des Ecstasys hatte es sein innerstes in vollste Euphorie gehüllt. Ihn erfüllt. Sein Kopf war so unglaublich ruhig geworden. Die Vögel waren für einen herrlich kurzen Zeitraum verstummt. Von da an war seine Faszination für Feuer wahnhaft geworden. Den Drang andere Dinge als nur seine Zigarette anzuzünden im ihm geweckt. Brandstiftung war ihm eine Leidenschaft. Das Feuer war warm, während alle anderen um ihn herum zu ihm kalt waren spendeten ihm die flammen die Wärme und Geborgenheit die er brauchte. Ihre destruktivität die sie beim brennen ausstrahlte gab ihm selbst Kraft.7.11.1992
Er saß in seinem Zimmer. Dem einzigen Ort der ihm Sicherheit und Geborgenheit gab. Es war sein 14. Geburtstag gewesen. Seine Eltern hatte dies jedoch nicht interessiert. Sie waren beide Arbeiten wie immer bis in den späten Abend hinein. Mark und Linda hatten nie ein Kind gewollt und dementsprechend behandelten sie ihn auch. Kalt und ohne Liebe. ,,Nicht mal deine Eltern wollten dich du wertlose Missgeburt!" Kreischte ihn die stimme in seinem Kopf an. Sie war laut und übertönte alles. ,, Halt den Mund Ramon!" Kreischte er ebenso zurück. Er kannte die Stimmen schon so lange das er ihnen Namen gab. Sie alle hielten in sowieso schon für bescheuert. Im Schneidersitz saß er auf seinem kalten Fußboden im halbdunkel und sah das Feuerzeug in seiner Hand an das er beim Kiosk hatte mitgehen lassen. Die Schachtel Zigaretten hatte er seiner Mutter geklaut. Sie würde eh nicht ihn dahinter vermuten sondern ihrem verhassten Arbeitskollegen die Schuld zu schieben. Er kratzte mit seinen kurzen Nägeln so lange über das Feuerzeug bis er sich dazu entschied
Es zu entzünden. Die warme flamme strahlte Hitze ab und wärmer seine Hand. Mit glänzenden Augen sah er zu wie destruktiv die flamme die Spitze der Zigarette fraß. Er zog an diesem Abend an seiner allerersten Zigarette. Dem Grundstein fürs spätere Kettenrauchen.23.12.1993
MDMA. 10 kleine Pillen der Chemischen Partydroge hielt er in den Händen. Er starrte sie fasziniert an. Wiedereinmal waren seine Eltern außerhaus und er wollte nur ein kleines bisschen vergessen. Schnell zog er eine der Pillen hervor. Sie war in einem sachten Grün gefärbt. Nachdem er die Pille Geschluckt hatte nahm er eine Flasche Wasser und sein Feuerzeug mit dem er sich dann nach draußen begab. Die Lederjacke wärmte ihn nicht wirklich aber die Kälte interessierte ihn nicht. Er wusste wie er Kälte jeglicher Art bekämpfen konnte. Der Vorhof der Surrey High kam in Sicht. Er zog Gedanken verloren das Feuerzeug aus der Tasche seiner Lederjacke. ,, tu es. Zünde sie an und verbrenne sie alle! Wärme deine Seele!" Die Intensität der Stimmen auf MDMA überraschte ihn. Endlich brannte sie und erwärmte alles in ihm.Denver, Colorado, 26. April 1994
Seine Rache hatte sich so gut angefühlt. Hatte ihn regelrecht beflügelt. Der Tod der 6 hatte seine geqüalte Seele endlich befreit. Doch von den Stimmen nicht. Sie redeten ihm die schlimmsten Schuldgefühle ein und folterten ihn. Leere. Das beschrieb sein inneres am besten. Vor ihm saß Dr. Creek und befeuerte ihn mit Fragen. Gestern kam zu der langen Liste der Verdachtsdiagnosen auch noch Pyromanie hinzu. Es überraschte ihn nicht. Ihm war von Anfang an klar gewesen das er aus der Psychiatrie nicht mehr rauskommen würde wäre er eingewiesen worden. Seine Eltern wollten ihn auch nicht mehr sollte er je aus der Psychiatrie entlassen werden was aber aus der Sicht aller noch in sehr weiter Ferne lag. Wieder und wieder ließ er Revue passieren was seine Mordopfer ihm angetan hatten und warum sie seine Rache verdienten.26.5.1991
Er saß weinend im Schulklo. Ein Heulkrampf nach dem anderen erschütterte den 12 jährigen. Er spürte immer noch die tritte und schläge der vier Jungs und den spott des Mädchens. Sie brannten wie Feuer auf seiner Haut und die Stimmen kreischten ihn an, wurden mit jedem Schluchzer lauter so das er glaubte bald taub zu werden müsse er sich dem noch länger aussetzen. Alle starrten sie ihn an als er verheult aus dem Klo in den Schulgang stapfte. Blicke mit Hass und ekel erfüllt. Niemand mochte ihn, niemand liebte ihn. Auch an diesem Abend war keiner da um ihm die Sorgen zu nehmen. Und auch in den Folgejahren sollte es so sein. Dies war der Moment in dem er brach. Zerbrach wie ein morscher holzbalken.12.1.1993
Sein Hass war größer als alles andere als Benita Feretto ihm mit einem wahnsinnigen Lächeln, seine halb aufgerauchte Zigarette aus dem Mund riss und sie mit voller wucht mit der glut nach vorne in seinen Unterarm rammte. Nach wenigen Sekunden stank er verbrannt. ,,hättest dich besser mal um deine Angelegenheiten gekümmert!" Gab die arroganz in Person von sich bevor sie davon stolzierte. Er rief ihr hinterher das er ihr alle ihre Extensions einzeln rausreißen würde sollte sich noch ein mal in seine Nähe wagen. In dem Moment wurde er am Kragen zurückgerissen und bekam einen ziemlich harten Sportschuh ins Gesicht getreten. Die Vier verprügelten ihn als wäre er eine wertlose Schaufensterpuppe. Zurückgelassen wurde er als ein blutendes,hasserfülltes und heulendes etwas, dem kein einziger zur Krankenstation half. Als er mit Verbänden und Pflastern sowie einem angeschwollen Gesicht voller Schrammen und gebrochener Nase nachhause kam interessierte es niemanden. Nicht ein Mal die Lehrer Interessierte es das er da sie ihm die Hand zertrümnerten nicht schreiben konnte. Erneut war niemand da.
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𝘚𝘤𝘩𝘦𝘳𝘣𝘦𝘯
RandomÜber A der Rache wollte, und G der ihm dabei half. Eine Geschichte für mich und alle anderen die sich ausgegrenzt fühlen und wissen was diese Gesellschaft mit einem macht. Eine Geschichte die zeigen soll, wozu Ausgrenzung führen kann. Stoppt Ausgren...