Gerüchteküche

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AN: Ja das oben angefügte Lied diente etwas zur Inspiration und steht ironisch zu dem Kapitel.
Denver, Colorado, 9. April 1994
Der Rote Stoff des Sofas leuchtete ihm förmlich entgegen. Es würde sich innerhalb weniger Sekunden für immer in seinem Gedächtnis eingebrannt haben. Nervös kratzte er an dem Stoff. In dem Zimmer hatte es seit seiner Ankunft schon komisch gerochen. Nach einer Mischung aus Öl und Abgasen. Er hatte sich nichts dabei gedacht, da gegenüber ein Fabrikgelände lag. Wie sehr er sich doch getäuscht hatte. Erst als er die im Licht glänzenden schlieren auf dem Parkettboden erkannte, dämmerte ihm so langsam in welch eine Situation er sich hineingeritten hatte. Er wollte aufstehen doch eine plötzlich hochkochende stichflamme verhinderte dies. Der schreck warf in zurück auf das Sofa. Dies war so flammend rot wie die flamme, die das Feuerzeug erzeugte, als es von oben fallen gelassen wurde. Er zog beide Beine auf die roten Sofa kissen, drückte sich in die Ecke weit weg von den Flammen wie er glaubte. Doch sie züngelten weiter in seine Richtung, breiteten sich in Windeseile rund um das Sofa aus. Der Geruch von Kerosin brannte im schier die nasenhaare weg, der Rauch erschwerte seine Sicht. Die Hitze im Raum stieg ins unermessliche. Schweißlachen sogen sich in das Polster des roten Sofas. Der Schweiß perlte auf der Stirn, brannte in seinen Augen. Er warf seinem Kopf panisch hin und her. Jetzt krallte er sich regelrecht ins Langsam kokelnde Sofa. ,,Ein bisschen Feuer für deine Gerüchteküche! Es wird dich bestimmt erfreuen"  schallte es lachend von irgendwo her, paarte sich mit seinen markerschüternden schreien. Das Sofa hatte sich mit Kerosin vollgesogen und explodierte um ihn herum. Die flammen kreischten ihm entgegen. Sprachen regelrecht mit ihm. Verschlangen ihn und den Rest des Hauses in endloser Gier. Der Feuerteufel fand seine nächste opfergabe vor.
3.
Er beobachtete das brennen des Hauses vom Hügel aus. Liebend gerne hätte er seinem Opfer zu gesehen, wie es von den Flammen verzehrt wurde. Es hätte all diese Wut in seinem innersten befriedigt und die Stimmen die seinen Kopf plagten zufrieden gestellt. Doch bei diesem Vorhaben wäre er selbst draufgegangen und her hatte doch noch so viele auf seiner Liste. In aller Ruhe nahm er das Feuerzeug seines Freundes und zündete sich damit eine Zigarette an. Eine Weile saßen sie so beieinander. Das Feuer aus sicherer Entfernung beobachtend und Zigarette rauchend. In ihm löste dieses riesige Feuer etwas aus. Es hatte nicht nur sein Bedürfnis nach Rache an dieser Person gestillt. Nein! Es hatte regelrecht etwas in ihm entfacht, etwas erwachen lassen. Als würde sich jedes kranke Bedürfnis seines Kopfes vereinigen und etwas nahezu magisches entstehen lassen. Als hätte er einen nutzlosen, wertlosen Teil seiner selbst mit verbrannt, der ihn nur behindert hätte. Sein Freund ergriff das Wort als er ihm auf half und ihn Richtung wagen drängte, ,,Dieser Brand, was bedeutete er für dich in dem Moment als du ihn ausgelöst hast? Mehr als einfach nur Rache oder?"  Er schaute seinem Freund ernst in die großen Grauen Augen. ,, Alles. Er ist alles für mich!"  Hauchte Er ihm entgegen.....

𝘚𝘤𝘩𝘦𝘳𝘣𝘦𝘯 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt