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🌸Isabella🌸

"Was willst du hören? Das ich mein Studium nicht mehr finanzieren konnte? Das... Das mein Vater mir den Geldhahn abgedreht hat? Das ich ohne meine Mitbewohnerin Obdachlos wäre?" rief ich verzweifelt und warf die Hände in die Luft. Was wollte er von mir?

Ich würde einen Teufel tun und mich einfach so von ihm anpflaumen lassen. Jackie verstand unterdessen die Welt nicht mehr. Sie sagte ich wäre gut gewesen und das sie 'den Chef' nicht verstand.
Na jetzt wo ich wusste wer 'der Chef' war, wurde mir einiges klar.

Mein Herz hatte sich gemeinsam mit meinem Verstand verabschiedet als ich laut aufschluchzte und mich einfach gegen Martens Brust sinken ließ.
Dieser schlang wie selbstverständlich seine Arme um mich und hielt mich einfach nur fest.
"Dein Vater hat dir das Geld gestrichen? Er weiß doch bestimmt das du dann nicht mehr studieren kannst!" murmelte er leise. Natürlich konnte er nicht verstehen welche Beweggründe mein Papa hatte.

"Er meinte... So kann ich sowieso nicht studieren und wenn ich nicht tuh was er verlangt dann brauch ich auch nicht auf sein Geld hoffen." murmelte ich. Ich wusste das ich Marten ein wichtiges Detail vorenthielt aber die ganze Sache konnte ich ihm ja schlecht einfach so gegen den Latz knallen.

"Du tanzt hier ganz bestimmt nicht. Das lass ich nicht zu!" maulte er dann und schob mich von sich. Er raufte sich das Haar und begann in seinem Büro auf und ab zu laufen.
"Aber ich muss..." begann ich, doch Marten unterbrach mich forsch.
"Nein!" donnerte Es durch den Raum. Jackie hatte mich mittlerweile in den Arm genommen weil ich mich einfach nicht beruhigen konnte.

"Aber wie soll ich... Ich..." stotterte ich und fuhr mir durchs Gesicht. Was sollte ich nur tun? Man wollte mich nichtmal bei diversen  Discountern an der Kasse sitzen haben. Wer wollte das auch schon? Eine alleinerziehende Mutter mit einem drei Monate alten Baby.

In mir stieg eine derartige Panik auf das ich mich von Jackie lösen musste und mir ebenfalls das Haar raufte. Marten hatte keine Ahnung was in mir vor ging, was mich dazu trieb den Mann anzubetteln mich nicht raus zu schmeißen der der Vater meiner Tochter war.

"IRGENDWIE MUSS ICH UNSERE TOCHTER DOCH DURCHFÜTTERN!" schrie ich verzweifelt. Ich war so durch den Wind das ich mir nicht mehr anders zu helfen wusste. Als mir jedoch bewusst wurde was ich da gesagt hatte, hielt ich erschrocken die Luft an.

Marten gefrohr in seiner Bewegung und drehte sich langsam zu mir um.
"Was?" hauchte Er fassungslos.
"Was hast du da gesagt?" fragte er erneut und kam auf mich zu.
"Du bist..." begann ich und schluckte schwer. Ich hatte Angst vor seiner Reaktion, auch wenn Marten im Moment kein bisschen so aussah als würde er erneut ausflippen.
"Du hast eine kleine Tochter. Sie ist drei Monate alt..." stieß ich leise aus und sah zu ihm auf. Wieder kullerten Tränen über mein Gesicht die mich dazu brachten aufgebracht über mein Gesicht zu wischen.
"Oh.. Du... scheisse..." hauchte Jackie und ließ mich verbittert auflachen.
"Da sagst du was!" pflichtete ich ihr bei und schluchzte dann doch wieder los.
Marten schien in eine Schockstarre verfallen zu sein.
"Ich... Geh mal... Zu... Carlos... Ja zu Carlos... Das mach ich..." murmelte Jackie, wedelte demonstrativ mit einem Finger in der Luft herum und deutete dann auf die Tür. Nochmal sah sie zwischen mir und Marten hin und her, dann ging sie tatsächlich.
Es musste unangenehm für sie sein dieses Theater mit anzusehen. Mir wäre es das auf jeden Fall, wäre ich eine Außenstehende.

Okay... Es war auch so beschissen.

"Marten?" fragte ich unsicher. Ihm war jegliche Farbe aus dem Gesicht gewichen während er irgendwo zwischen Tür und Spiegel an die Wand starrte.
"Ich... Hab... Eine Tochter?" krächzte Er und bedachte mich mit einem Blick den ich nicht beschreiben konnte.
"Ja... Sie... Sie heißt Mia." lächelte ich verunsichert und wartete ab. Marten setzte sich auf das schwarze Ledersofa welches unter dem Spiegel stand und schloss kurz die Augen.
"Ich... Kann... Kann ich sie mal sehen?" fragte er leise und schien mich mit seinem Blick förmlich anzubetteln.
"Natürlich. So oft du willst." seufzte ich und setzte mich zu ihm. Er griff sofort nach meiner Hand und sah zu mir auf.
"Du kannst auch einen Vaterschaftstest haben wenn du willst... Ich...verstehe wenn du nach der einen Nacht... Also... Es ist auch in Ordnung für mich, wenn du sie öfter sehen willst... Ein Teil von ihrem Leben sein willst... Das ist alles okay." versicherte ich und strich mit meinem Daumen über seinen Handrücken. Es schien alles zu viel für ihn zu sein, also schwieg ich vorerst und wartete ab was er als nächstes sagen oder tun würde.

"Ich... Hast du ein Foto?" fragte er nach und lächelte unsicher.
"Klar, aber mein Handy liegt in der Umkleide." nickte ich und wollte aufstehen. Marten hielt mich jedoch zurück und zog mich an sich. Er hielt mich so fest er nur konnte in seinen Armen und vergrub sein Gesicht in meinem Haar.
"Verschwinde bitte nicht wieder aus meinem Leben." flüsterte er bevor er mich von sich schob und mich ansah als wäre er ein geschlagener Hund.
"Hast du mich vermisst?" lächelte ich verschmitzt und strich ihm liebevoll übers Gesicht.
"Du hast keine Ahnung!" stieß er aus und schüttelte den Kopf.
"Wie wäre es für den Anfang wenn du dir meine Telefonnummer einspeicherst?" schmunzelte ich und deutete auf das viereckige Ding in seinem Hosensack.

"Klingt gut!" pflichtete er bei und grinste nun auch schief.

"Darf ich dich zuvor Küssen?" fragte ich als er nach diesem Ding angeln wollte.
"Willst du das?" fragte er nach und lächelte wie der größte Macho der Welt.
"Schon seit du damals aus dem Hotel abgehauen bist!" versicherte ich und wartete keine Sekunde länger ab.
Nur das tiefe brummen von Marten war zu hören als er mich auf seinen Schoß zog und unsere Lippen endlich wieder vereint waren.

Ein zweites Mal würde ich diesen Mann nicht gehen lassen.

Die rosa Socke Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt