Kapitel 16

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Paluten Pov

-in der Gegenwart-

Ich beobachtete wie Maudado und Micha aneinander gekuschelt unter einer Decke auf dem Boden schliefen. Ich spürte bereits, wie erschöpft ich war. Wir waren nun alle bereits den vierten Tag unterwegs. Gerade machten wir Pause. In etwa zwei Stunden wollten wir den Anleger von Kath erreicht haben. Ich seufzte leise.

„Was ist los?", fragte mich jemand. Ich drehte mich zu der Person um. Es war Manu.

„Nichts... ich denke nur nach." Ich spürte seinen besorgten Blick unter der Maske hervorstechen. „Mir geht es gut, du brauchst dir keine Sorgen zu machen.", sagte ich noch, um ihn zu beruhigen. Er trat vor mich. Ich hatte auf einmal das unbedingte Bedürfnis ihn zu küssen. Manu legte seinen Kopf schief, als er meinen Blick sah. Ich griff nach der Maske, die auf seinem Gesicht lag und hob sie an. Ich sah, wie seine Augen sich weiteten, aber er sagte nichts. Ich sah mich noch einmal um, keiner war da. Außer Maudado und Micha, die auf dem Boden schliefen. Ich zog die Maske endgültig von seinem Gesicht und näherte mich ihm. Jedoch kurz vor seinen Lippen stoppte ich.

„Darf ich?", fragte ich vorsichtig. Ein ungeduldiges Knurren kam über seine Lippen. Ich lächelte und überbrückte die letzten Centimeter Abstand.

Eine halbe Stunde später riefen wir alle zusammen, um uns für den Aufbruch bereit zu machen. Wir kamen relativ schnell weiter und waren früher als geplant bei den Boten. Wir der Freedomsquad bildeten die Vorhut. Die Waffen auf Anschlag betraten sie die kleine Hütte, die sich kurz vor dem Steg von Kaths Familie befand.

„Das ist wie in alten Freedom Zeiten.", murmelte Zombey neben mir. Ich musste grinsen.

„Ja. Die Zeiten damals waren echt schön.", sagte ich und die Stimmung heiterte sich ein wenig auf. Leise schritten wir weiter vor. Auf einmal blieb Maudado stehen.

„Leute, ich höre etwas.", flüsterte er und wir blieben alle stehen. Ich konzentrierte mich darauf etwas zu hören und dann bemerkte ich etwas. Ein leises Schmatzendes Geräusch und schwere keuchende Atemzüge.

„Es kommt von dort hinten.", flüsterte Manu und ging nach vorne auf eine Tür zu. Die Tür war nicht ganz geschlossen und Manu stieß sie vorsichtig und leise auf. Sie gab keinen Ton von sich. Der Blick auf eine Art Kinderzimmer war frei geworden. Eigentlich ganz normal bis auf das schlimmste was ich jemals gesehen hatte.

Von allen Dingen, die ich während dieser Apokalypse erlebt und gesehen haben, war das mit Abstand wahrscheinlich das schlimmste. Drei Kinder, das älteste nicht älter als fünf Jahre, saßen und lagen um zwei Erwachsene Körper herum und aßen sie auf. Die Kinder waren Untote und aßen ihre eigenen Eltern! Ich schluckte und wich zurück. Ein Fehler.

Das kleinste der Kinder, welches vielleicht ein paar Monate alt war, bemerkte uns und schrie irgendetwas in Babysprache. Die anderen zwei Kinder bemerkten uns und standen auf. Dann rannten sie auf uns zu. Was ziemlich langsam war, denn es schien als könnten sie nicht richtig laufen.

„Leute?", fragte ich mit steigender Nervosität. Ich konnte die nicht einfach erschießen, das waren Kinder!

„Ich sehe es!", sagte Maudado, der anscheinend genauso unsicher dieser Situation gegenüber war.

„Wir können sie doch nicht einfach so töten! Das sind Kinder!", rief ich und schaute nervös von meiner Pistole zu den Kindern.

„Die sind schon tot.", sagte Zombey und schoss. Drei leblose Körper vielen auf den Boden. Sie hatten alle eine Kugel im Kopf. „Kommt die Frau könnte noch leben. Wir müssen verhindern, dass sie wiederkommen." Zombey ging in das Zimmer und wir folgten ihm stumm. Ich machte einen möglichst großen Bogen um die drei Kinder und versuchte sie mir so gut wie möglich nicht anschauen. Dann viel mir etwas auf. Ich ging in die Hocke und musterte die Fußgelenke der drei Kinder.

Down (Kürbistumor)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt