Ich fasse mich nach einer Weile und laufe anschließend aus der Krankenstation.
Vorher hole ich mir noch meinen Abholschein, der meine Abwesenheit im Sportunterricht erklärte.
Geradewegs in Richtung meines nächsten Unterrichts meint es das Leben mal wieder nicht gut mit mir, denn ich muss natürlich auf IHN treffen.
Als ob der Zusammenbruch von gerade eben nicht schon schlimm genug war.Ich seufze auf.
Überlegte umzukehren.
Zurück zur Krankenstation.
Und mir die nächste Stunde frei zu nehmen.
Doch er fängt mich mit seinem Blick auf.Seine Augen funkeln kurz auf.
Doch was wollte mir dieser Funke sagen?
Er deutet auf ein Gefühl von Sorge.
Doch meine Gedanken widersprechen.
Nicht ER!
Und nicht für mich...Aus meinen Gedanken, in die Realität zurückgekehrt vernehme ich etwas.
Der Abstand zwischen uns verringert sich.
Mehr und mehr.
Ich sollte zurücktreten.
Aber mein Körper bewegt sich nicht.
Wieso?Mir wird warm.
Meine Hände werden schwitzig und fingen leicht an zu zittern.
Doch mein Gesicht offenbart Gleichgültigkeit.Im nächsten Moment nehme ich einen mir allzu bekannten Geruch wahr, welcher mir verrät, dass mein Gegenüber mir eindeutig viel zu nah ist.
Ich schaue auf und blicke in seine Augen.
Danach wage ich einen kurzen Blick hinter ihm, um festzustellen dass seine drei Freunde hinter ihm sind.
Wie heißen sie noch gleich?
Bevor ich auch nur eine weitere Sekunde an die Mitläufer meines Gegenüber verschwenden konnte, holt er mich auch schon wieder mit seiner nervigen Anmache zurück in die Gegenwart.„Hey Babe. Na wie gehts? War der Gedanke an meinen kleinen Freund vorhin zu viel für dich, dass du gleich umkippen musstest? Ich meine, ich kann's dir nicht verübeln, bei der Vorstellung an mein prächtiges Prachtstück wäre ich wahrscheinlich au—"
Und ab da wurde es mir zu viel.
Das nächste was den Flur umhüllt war das laute Klatschen meiner Hand auf seiner Wange.„Du widerst mich an, Arschloch!"
Überrascht von meinem Handeln erstarre ich für einige Sekunden.
Meinen Gegenübern geht es wohl ähnlich, denn auch ihnen bleibt die Sprache verwehrt.
Anders ergeht es Dawson.Innerhalb von wenigen Sekunde spüre ich nämlich einen ziehenden Schmerz und merke wie er in meine Haare fasst und grob an ihnen zieht.
Ich stöhne schmerzerfüllt auf.
Jedoch bleibt mir keine Zeit zum aufatmen, denn ich dpüre ihn noch näher auf mich zu kommen.Je näher er mir kommt, desto mehr versuche ich den Abstand zwischen uns zu wahren.
Schließlich merke ich jedoch etwas kaltes an meinen Rücken.
Die Wand?
Die Schließfächer?
Irrelevant.Was ich aber weiß ist, dass ich nun keinen Ausweg mehr habe.
Wie vermutet presst er mich hart gegen meinen Hintergrund und schlägt schließlich einige Zentimeter neben meinen Kopf auf die Härte hinter mir.Ich zucke kurz zusammen richte meinen Blick jedoch gleich wieder in seine Augen.
Bloß keine Schwäche zeigen.
Reiß dich zusammen.„Und was hast du jetzt vor? Willst du mich jetzt etwa schlagen?"
Kam es von mir selbstbewusster als vermutet.Ich fühle einen unangenehmen Druck an meiner linken Hüfte, die mich noch mehr in den Hintergrund zu drücken versucht als überhaupt möglich.
Seine andere Hand streift leicht, ja schon fast zärtlich meine rechte Wange, bevor sie auch schon in der nächsten Sekunde meinen Kiefer packt und mich damit fixiert.Ich war ihm lange nicht mehr so nah gewesen und wenn ich mich versuche an das letzte Mal zu erinnern, bekomme ich die allzu bekannte Gänsehaut zurück, die sich bis vor kurzem gelegt hatte.
Leichtes Unwohlsein breitet sich in mir aus, als sich Dawson meinem Gesicht immer mehr nähert.
Ich spüre seinen warmen Atem an meinen Lippen.
Unwillkürlich gerät meine Atmung ins stocken und meine Panik meldet sich zu Wort.Refelxartig findet mein Knie daraufhin seinen Weg in den Intimbereich meines Gegenübers, der in weniger als Sekunden aufzischt.
Die anderen drei Gestalten lassen dabei ein lautes „Ohh die Schlampe hat's dir echt gegeben" aus, weswegen ich mich leicht in ihre Richtung beuge, um sie anzuschauen.
Ziemlich schnell findet mein Kopf jedoch wieder seine Unterhaltung mit dem harten Hintergrund, woraufhin ich leicht schmerzend aufstöhnen muss.
Mein kompletter Fokus richtet sich demnach wieder auf Dawson, der sich langsam von seinem Problemchen zu erholen versucht.Er fixiert meine beiden Hände neben meinen Kopf und seine Beine zwischen meine. Ich war ihm völlig ausgeliefert, was mich tierisch nervt.
Zu allem Überfluss beugt er sich diesmal zu meinem Ohr. Einer meiner empfindlichen Stellen wohlbemerkt.Schon fast flüsternd haucht er die Sätze:
„Da ist ja jemand ziemlich unerzogen. So kenn ich dich ja gar nicht?
Hast dich ziemlich verändert." in mein Ohr.Wut baut sich in meiner Magengegend auf. „Du kennst mich schon lange nicht mehr Dawson" zische ich ihn an, woraufhin er jedoch ziemlich ungestört reagiert.
Er richtet sein Interesse lieber darauf, mir mit seiner tiefen,dunklen Stimme ins Ohr zu raunen und mir damit eine weitere Gänsehaut zu verpassen.
„Was meinem Babygirl gefällt, weiß ich noch ganz genau und was DU sicher noch weißt ist dass wohl kaum einer dich besser kennt als ich.
Oder liege ich mit der Annahme falsch, dass dich diese Situation gerade mehr als anmacht?"Wie mich das abfuckt, zu wissen, wie mein Körper auf ihn reagiert.
Was mich aber noch viel mehr stört, ist der Fakt, dass Dawson ganz genau weiß was er machen muss, um meinen Körper so fühlen zu lassen, wie er es gerade tut.Er lächelt mich triumphierend an, woraufhin ich ihm nur ein kaltes
„Ich hasse dich" entgegenbringe.Er schmunzelt verschmitzt auf.
Lässt dann aber von mir ab.
Den Augenkontakt hält er jedoch weiterhin stand.„So ein böses Mädchen.
Gefällt mir."
Zwinkert er mir daraufhin zu.Ich lache daraufhin nur sarkastisch auf, was ihn aber nicht wirklich aus der Bahn zu werfen scheint.
Er entfernt sich danach komplett von mir und richtet sich dann zu seinen Jungs.
Mit einer Kopfbewegung zeigt er ihnen dass sie nun verschwinden.
Innerlich seufze ich erleichtert auf, dieses Arschloch nun fürs erste los zu sein.Ich will mich gerade in Bewegung setzen, als das erwähnte Arschloch nochmal inne hält und im vorbeigehen mein Handgelenk packt.
„Ich hoffe du freust dich schon auf die Klassenfahrt."
War das Letzte was ich seinerseits noch vernehme, bevor er aus meinem Sichtfeld verschwindet.Zugegebenermaßen muss ich ihm hierbei ausnahmsweise mal zustimmen.
Und wie ich mich darauf freue dich zu zerstören, Dawson.

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ᴀ ɴᴇʀᴅʏ ʙᴀᴅ ɢɪʀʟ
Fiksi RemajaEin Nerd. Ein Streber. Ein Außenseiter. Ein arrogantes Miststück. Mit diesen Worten werde ich tagtäglich beschrieben. Ihr fragt euch von wem? Die Antwort ist ganz einfach. Von meiner Klasse! Ich kann es ihnen auch gar nicht verübeln. Wenn ich so dr...