Kapitel zwei

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Das Haus gehörte den Eltern von Aimee Smith, dem beliebtesten und offensichtlich auch reichesten Mädchen der Schule. Es war gigantisch und der Begriff „Villa" war diesem monströsem etwas nicht gerecht. Man müsste es eigentlich Palast nennen.

Hinter einem Tor, welches die Außenwelt von dem Haus abgrenzte, befand sich eine weiße Fassade die weit in den Himmel hineinragte.

Als ich den Eingangsbereich betrat wurde ich erneut von der Größe überwältigt. Ich fragte mich wie lange in einem so riesigem Haus nur eine einzige Familie leben konnte. Wahrscheinlich hatten sie noch haufenweise Personal für zum Beispiel dem großen Pool von welcher Richtung aus ich gerade Partygeräusche signalisierte.

Auf dem Weg zum Pool kamen mir lauter betrunkene Jugendliche entgegen. Ich gehörte nicht zu den Personen die viel tranken aber erkennen konnte ich schon, wenn jemand betrunken war.

Am Pool angekommen hielt ich nach meiner Freundesgruppe Ausschau. Weiter hinten entdeckte ich Meghan die gerade dabei war ihre Zunge in den Hals eines Jungen aus meiner Schule zu stecken, den ich nur vom sehen kannte. Angewidert glitt mein Blick weiter über die Menge und blieb an einem Tisch hängen auf dem eine Bowl mit einer grünen Flüssigkeit und einige benutzte rote Becher standen. Drum herum war ein wenig freie Fläche und auf d Weg dahin erhoffte ich mir dieses einengende Gefühl loszuwerden, dass ich schon seit meiner Ankunft verspürt hatte.

Ich füllte mir ein wenig von der grünen Flüssigkeit in einen unbenutzten Becher und stellte mich dann ein wenig weiter vom Tisch entfernt hin. Ich nippte leicht an dem Gemisch und musste stutzen. Wie viel Alkohol war hier denn bitte drin! In dem Moment in dem ich meinen Becher auf dem Tisch abstellte, vernahm ich eine Bewegung aus dem Augenwinkel. Ich sah auf und blickte direkt in verheulte, braune Augen. Besorgt ging ich auf Meghan zu. „Was ist passiert" fragte ich. Sie schluchzte und warf sich mir in den Arm. Langsam strich ich ihr über den Rücken. „Alles ist gut" beruhigte ich sie. „Komm wir gehen ins Badezimmer und dann kannst du wieder runter kommen" ich wusste ganz genau was passieren würde, wenn an meiner Schule ein Gerücht seinen Umlauf machte. Ich wollte nicht, dass sie am Montag Gesprächsthema Nummer eins war also zog ich sie in Richtung Haus.

Ich blieb kurz Stehen um einen Typ zu fragen, wo sich das Klo befand. Als er sich umdrehte erkannte ich ihn. Er war in der Freundesgruppe von Max. Sein Name war irgendwas mit „d" oder so aber da ich mich noch nie privat mit ihm unterhalten hatte, war ich mir nicht sicher.

Als Irgendwas mit „d" oder so auch mich erkannte wurden seine Augen groß. Kurz darauf meinte ich sogar Panik in seinen Augen zu erkennen. Verwundert über seine Reaktion stellte ich die Frage die ich ursprünglich fragen wollte und seine Augen nahmen wieder einen normalen Ausdruck an.

„Da vorne längs, dann links und dort in dem Gang auf der rechten Seite ist glaub ich die Toilette." antwortete er schließlich. Ein erneutes Schluchzen holte mich wieder in die eigentliche Mission zurück und die verwunderliche Begegnung mit Irgendwas mit „d" oder so war vergessen.

Im Badezimmer angekommen setzte ich Meghan erst ein mal behutsam auf den Klositz und gab ihr ein Stück Toilettenpapier damit sie sich die Nase putzen konnte. Dankbar nahm sie es an und nach einer Weile beruhigte sie sich.

„Was ist passiert" fragte ich noch einmal. „Chris-" sagte sie. „Er hat mit mir Schluss gemacht". Chris musste wohl der Typ sein mit dem sie vor kurzem noch Speichel ausgetauscht hatte.

Meghan gehörte zu den Leuten die ständig neue Beziehungen hatte. Das hieß nicht, dass sie jede Nacht mit einem anderen Kerl schlief aber sie hatte schon weitaus mehr geküsst als ich. Es war auch nicht das erste Mal, dass ich sie nach einem Break- Up beruhigen musste.

„Warum finde ich eigentlich nie die richtige Person. Ich meine es gibt viele Leute die an mir interessiert sind aber niemand möchte so richtig mit mir zusammen sein. Es geht ihnen immer nur ums oberflächliche." schluchzte sie weiter.

„Hey Meghan" sagte ich. „Du findest die richtige Person. Lass dich nicht davon unterkriegen. Du hast Personen die dich lieben. Mich zum Bespiel". Schweigend nahm sie mich in den Arm.

„Danke Ella. Das habe ich wirklich gebraucht" schniefte sie an meiner Schulter. „Wieso hat dich Deamon eigentlich gerade so merkwürdig angeschaut" sagte sie plötzlich wieder ganz nüchtern. Ach so hieß der Typ.

„Ich weiß es nicht" antwortete ich. „Komm. Wir gehen jetzt da wieder raus und zeigen es diesem Carter"!

„Er heißt Chris aber gut. Zeigen wir es ihm". Oh Mist Namen zu merken war echt nicht meine Stärke. „Ok lass uns gehen"

Keep me from drowningWo Geschichten leben. Entdecke jetzt