Kapitel 2

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"Willkommen in meinem bescheidenen Heim." Ich öffnete ihm die Tür.

Ich sah mich um. Es war ein großer Unterschied zu den kargen, weißen Zimmern, die ich kannte.

Ich hatte überall bunte Dinge stehen, die ich gefunden oder gekauft hatte. Ich ertrug keine leeren weißen Wände. Alles war in Farbe.

"Ganz schön bunt." Ich ging am Regal entlang.

"Ich mag weiße Wandfarbe nicht."

"Das ist auch viel schöner als weiße Wände."

Ich lächelte. "Hast du was dagegen auf der Couch zu schlafen?"

"Nein."

"Gut."

Ich setzte mich auf die Couch. "Hm, was machst du so den ganzen Tag?"

"Meistens arbeiten."

"Ja, aber sonst?"

"Eigentlich nicht so viel."

"Das ist doch blöd, jetzt bist du schon hier in Freiheit und kannst nichts machen. Passiert mir das auch?"
Es klingelte, erschrocken zuckte ich zusammen und sah mich nach einer Versteckmöglichkeit um.

"Bleib hier, ich gehe eben nachsehen."

Ich zog die Füße aufs Sofa und machte mich klein.

Ich war doch etwas überrascht, als meine Freunde vor der Tür standen. "Hey, Leute. Was macht ihr denn hier?"

"Äh, Karten spielen. Hast du ein kaltes Bier für mich?"
Ich verschwand in einem der Zimmer, seinem Schlafzimmer.

"Oh, das habe ich total vergessen, aber es ist gerade echt ungünstig bei mir."

"Wieso?"

"Weil ich Besuch habe."

"Uh, jemand neues zum Kartenspielen." Seine Freunde gingen in die Wohnung. "Lügner, ist doch niemand hier."

Ich seufzte. "Setzt ihr euch ins Wohnzimmer, ich gehe ihn suchen."

"Suchen? Habt ihr Verstecken gespielt?", lachte David.

"Nein, ihr Chaoten."

"Sondern? Hast du sie vor uns versteckt, weil du uns mit deiner neuen Freundin überraschen wolltest?"

"Es ist keine sie und er hat eventuell Angst vor euch."

David lachte. "Sehe ich furchteinflößend aus?"

"Nein. Erinnerst du dich noch daran wie ich am Anfang war? So in etwa."

"So? Na toll, da haben wir ja was vor uns. Wieso ist er hier?"

"Weil ich ihn hergebracht habe."

Ich hatte mich hinter die Tür in eine Ecke gekauert.

Ich begann die Räume abzugehen. "Du kannst rauskommen, Joschka. Keiner tut dir was."

Ich hörte ihn das immer wieder sagen. Hier in der Wohnung konnten sie bestimmt nicht sein, Ben würde sie nicht reinlassen. Und er würde mich vor allem beschützen, da war ich mir sicher.
Langsam öffnete ich die Tür einen Spalt breit.

"Du kannst wirklich rauskommen. Es sind zwei Freunde von mir. Sie haben nichts mit ihnen zu tun."

Ich nahm seine Hand und verließ das Schlafzimmer.

Ich lächelte, froh, dass er mitkam.

Ich sah schüchtern ins Wohnzimmer, meine freie Hand knetete die Naht meiner Hose.

Attempted Freedom Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt