Kapitel 6

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"Gebt ihn mir wieder! Wir werden jetzt gehen, um draußen ein neues Leben zu beginnen."

"Nichts da, wir haben fast einen Durchbruch und werden Dimitris rettende Medizin an Joschka testen."

"Aber ihr bringt ihn damit um."

"Keine Sorge, wir passen auf und wenn es passiert passiert es eben."

"Ihr bringt, um eine Person, die vermutlich eh gestorben wäre, zu retten einen anderen um!"

"Falsch wir bringen einen Klon um, das ist kein Mensch."
Meine Augen brannten und so musste ich die Hände von den Ohren nehmen um zu reiben. Vom vielen Weinen und der Position, in der ich hing, tat mir der Brustkorb weh.

"Jeder von uns ist ein Mensch."

"Lasst mich bitte runter", sagte ich leise.

Ich ließ seine Schulter los.

"Lasst mich runter", ich sah den Polizeichef flehend an.

Ich zog den Arm des Arztes um ihm weg und befreite ihn damit.

Mit einem Seufzen sank ich auf dem Boden zusammen.

"Geht es? Ist es dein Herz?"

"Ich weiß nicht." Ich sah auf. "Lassen Sie uns in Ruhe, wenn ich mitkomme?"

"Tu das nicht, Joschka."

"Aber dann haben wir es geschafft, ich werde das bestimmt noch einmal überstehen."

"Bitte tu es nicht."

"Doch das ist eine sehr gute Idee, Joschka." Sein Chef sah mich aufmunternd an.

"Nein, bitte."

Ich wusste nicht weiter, wer von beiden hatte denn jetzt recht? Was sollte ich machen?

"Ich will dich nicht sterben sehen."

"Aber vielleicht passiert das ja auch nicht."

"Wie groß sind schon die Wahrscheinlichkeiten?"

Unsicher sah ich ihn an.

"Alles was sie tun ist experimentell."

"Ich verspreche, ihr kommt danach sogar frei", hörte ich den Polizeichef hinter mir.

"Was bringt es, wenn er dann nicht mehr lebt?"

"Aber wenn ich hierbleibe, dann kommen wir nie frei", flüsterte ich.

"Solange du noch lebst ist mir das egal."

Ich schloss die Augen und sank in seinen Schoß. Ich wollte für immer hier in dieser geschützten Kuhle liegen bleiben.

Ich drückte ihn an mich. "Du bist für mich wie ein kleiner Bruder."

"Ich weiß, du auch."
"Wie rührend…"

"Und mir ist es egal, ob wir Menschen, Klonen oder sonst was sind. Wir haben Gefühle, einen eigenen Willen, ein eigenes Leben. Wir sind nicht abhängig von dem, was sie uns sagen."

Ich blinzelte und schloss die Augen wieder. Jetzt wollte ich doch nicht mitgehen, jetzt wollte ich noch mehr hier liegenbleiben.

Ich strich ihm über die Haare.

"Los jetzt! Ich habe nicht ewig Zeit für euer Geplänkel."

"Ich werde ihn beschützen und wenn es das Letzte ist, was ich tue."

Attempted Freedom Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt