Kapitel 7

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Ich sprach bereits einige Stunden nicht mehr mit Neyo, weswegen er seinen Frust in Energie zum Laufen umwandelte.

Er lief wirklich viele Kilometer oberkörperfrei und natürlich regelmäßig an den Fenstern der Kommandobrücke vorbei, dass ich ihn ja sehe.

Ich rollte mit den Augen, dieser Mann hat ein Problem. Ich weiß nur nicht, wie ich es benennen soll.

Stundenlang studierte ich die Informationen, welche die letzten Tage zusammen getragen wurden und plante nächste Missionen, um mit möglichst wenig Einsatz, die meisten und wertvollsten Informationen herauszufinden, sowie aktuelle Feindbewegungen präzise lokalisieren zu können.
Als mein Kopf nicht mehr aufnahmefähig war, beschloss ich in eine kleine Küche, in der nur hochrangige Offiziere Eintritt hatten, zu gehen und bekam erst einmal einen halben Herzinfarkt, als Neyo schweißgebadet, mit einem Handtuch über der linken Schulter an der Theke lehnte und aus einem großen Glas Wasser trank.

Ich ignorierte ihn, ließ mir einen Kaffe aus der Kaffemaschine und wich seinen Blicken aus.

"Wieso redest du nicht mit mir?" durchbrach Er die Stille und sah mich abwartend an.
Ich nahm die Kaffeetasse, drehte mich zu ihm, nahm einen Schluck daraus und sah ihn nichtssagend in die Augen, mit aller Kraft die ich aufbringen konnte nicht auf seinen durchtrainierten Oberkörper zu schauen.

"Solltest du dir nicht mal etwas anziehen? Du kannst hier nicht halb nackt rumrennen und mich in der Offiziersküche zu Tode erschrecken." murrte ich und setzte immer noch all meine Macht daran, dass meine Blicke nicht auf seine Muskeln fallen.

Neyo hat keinerlei Interesse an gesellschaftlichen Gepflogenheiten und hat es demzufolge auch nie wirklich gelernt.
Mein Glück, dass er wenigstens auf Befehle hört.

Grummelnd zog er ab und und ich atmete auf.

Dieser gefühlsstumpfe Commander macht mich noch fertig.

Ich trank meinen Kaffe aus, begab mich zurück zur Kommandobrücke und wälzte die letzten Daten durch.

Es war mittlerweile spät in der Nacht, die Station nur minimalbesetzt und so still, dass man eine Nadel hätte auf den Boden fallen hören.

Ich beschloss die Missionspläne erst morgen zu erläutern und den Männern ihren verdienten Schlaf zu lassen.
Okay, eigentlich war ich einfach nur platt und wollte schlafen.

In meinem Quartier schaffte ich es noch ins Bett, ehe ich auch schon einschlief.

Am nächsten Morgen weckte mich mein Wecker, ich zog mir meine Rüstung aus und stellte mich unter die Dusche.
Das warme Wasser prasselte auf meine Haut und langsam konnte ich mich wieder auf die wichtigen Dinge fokussieren.

Als ich fertig war, verließ ich die Dusche, wickelte mich in ein großes Handtuch, verließ das Bad und geriet in meinen persönlichen Tod.

"COMMANDER NEYO!!! RAUS HIER!!!" schrie ich völlig entsetzt und unvorbereitet meinen Commander an, welcher mich mit seinem Helm unter dem Arm und hochrotem Kopf überrascht ansah und mein Quartier anschließend wie ein getroffener Hund verließ.

"General, wir haben wichtige Hinweise von einem kleinen Aufklärungstrupp erhalten." plapperte er munter vor der Tür los.

Ich seufzte, fasste mir an die Stirn und verarbeitete meinen Herzstillstand.
Das kann doch nicht sein ernst sein...

Schnell trocknete ich mich ab, zog mich an, trocknete meine Haare und Neyo kam schon wieder ins Quartier um sicher zu gehen, dass ich ihn auch gehört habe.

"Neyo, ich habe verstanden was du sagtest. Verdammt, was soll das?" keifte ich ihn an, während ich meine Haare zum Zopf binde.

"Nun, die Separatisten planen Coruscant anzugreifen und stehen kurz davor, diesen Plan umzusetzen. Erste feindliche Kreuzer sind bereits auf dem Weg." sagte er ernst und ich sah ihn einen Moment nachdenklich an.

Jenn Toysho - a Star Wars TCW story Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt