Mein Wecker klingelt und ich werde wach. Wie immer muss ich alleine frühstücken, weil Ma schon wieder unterwegs ist und Léa gestern Abend nach Hause gefahren ist. Planlos sitzte ich am Tisch, Was kann ich heute machen?
Mich bei meinen "Freunden" melden und fragen was sie unternehmen, nein das kommt nicht in Frage!
Aber hier allein rum sitzen ist auch keine Option. Ich skippe durch die Stories der anderen. Die einen verbringen Zeit mit ihren Freunden, Partnern oder Familien. Ich habe keine Familie, richtig Freunde hab ich auch nicht. Ein Freund existiert auch nur in meinen Träumen, aber ich hab ein Flugticket. Ich könnte mich jetzt in den Flieger setzen und etwas schönes erleben.
Oder ich besuche erst mal Oma, fällt mir ein. Oma war immer die jenige, die versucht hat unsere Familie zusammen zuhalten. Oft erzählt sie mir von ihrem Gott, als kleines Kind hat sie mich oft mit zum Gottesdienst genommen. Wenn es zu Hause nicht gut lief, bin ich immer zu ihr gekommen und sie hat für mich gebetet. Also ziehe ich mich an und mache mich auf den Weg zu ihr. Sie wird sich bestimmt über meinen Besuch freuen. Und nicht anders als ewartet, strahlt sie über alle Ohren als sie mich an ihrer Haustür sieht. Ich werde ganz herzlich von ihr empfangen. Ich gehe den schmalen, dunklen Flur entlang, an den Wänden hängen alte Bilder unserer Familie und Bibelverse schmücken ihrer Wände. Aber ihr kostbarstest Bild steht neben ihrem Bett. Sie hat es mir schon oft gezeigt und darüber erzählt. Auf den Bild ist Opa zu erkennen, als er noch lebte. Sie trauert ihm aber nicht nach, denn sie weiß dass es ihm bei Gott viel besser geht, und dass sich die beiden wieder sehen werden. Ich wünste, ich hätte so eine Hoffnung wie sie. Sie bietet mir Éclair an, sehr gerne nehme ich ein paar Stücke des süßen Gebäck. Wenn wir mal ins Gespräch kommen, kann das Stunde dauern. Oma schafft es mich immer mit ihren Worten aufzubauen und so vertraue ich ihr die Sache mit Caleb an. Sie ist die erst Person, mit der ich über Caleb rede,
Sie verspricht mir für ihn und mich zu beten. Im Laufe des Gespräches steht sie auf und holte etwas aus ihrem Zimmer. Sie kommt mit einem ordentlichen verpacketen Geschenk wieder.
„Aber Oma, du musst mir doch nichts schenken“, trotzdem reicht sie es mir rüber. Langsam reiße ich das Papier auf. Eine schwarze Schatel aus Leder liegt vor mir, auf ihr ist 1920 eingraviert. Mir kommen die Tränen als ich das Schmuckkästchen öffne, darin liegt eine alte, goldene Uhr. Sie ist bestimmt ein Familienerbstück..
Ich packe sie vorsichtig aus und Oma befestigt sie an meinem Handgelenk. Mit meiner Hand wischen ich mir die Tränen weg und umarme sie.
„Meine Mutter hat mir damals diese wertvolle Uhr anvertraut. Sie ist von deiner Uroma und wurde immer weiter gegeben.“
Sie erzählt mir die Geschichte der Uhr. Meine Uroma hatte sie damals geschenkt bekommen, als mein Uropa 1921- 1926 in dem dritten Rifkrieg kämpfen musste. Der Krieg trennt sie 5 Jahre lang von einander, aber durch die Liebe fanden sie sich wieder. Am Ende fügt sie hinzu :„Die Uhr soll uns daran erinnern, dass Liebe das größte Geschenk ist. Egal ob schwere Zeiten auf uns kommen, aber die Liebe gewinnt immer!“
Ich spreche sie auf meine Semesterferien an und sage ihr, dass ich sie dann ötftest besuchen kann. Neugierig fragt sie nach was ich so schönes vorhabe.
„ Eigentlich habe ich nichts geplant, aber Ma hat mir ein Flugticket zum Geburtstag geschenkt, ich denke über eine Reise nach", erzähle ich ihr.
„Wieso denkst du noch nach, ich würde die Reise direkt starten ", etwas überrascht von ihrer Aussage antworten ich : „In welches Land soll ich denn fliegen, und mit Wem?"
Einen kurzen Moment überlege sie und antwortet dann : „Du könntest ja nach New York reisen und damit du dort nicht alleine bist kannst du deine Pa besuchen!“
„Zu Pa, ich weiß nicht?", überlege ich laut.
„Ja, was hast du den zu verlieren. Du kannst ihn und seine Familie kennen lernen!“
Am Ende hat sie mich doch überredet und wir habe im Internet nach Flügen gesucht. Ich habe einen Flug morgen um 11 Uhr nach New York gebucht. Nach New York? auf was habe ich mich da eingelassen. Naja, auf jeden Fall bin ich auf Pa und die neuen Eindrücke gespannt.
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You walked through all of my Walls
AdventureEine blasse, graue Wand - ein kleiner dunkler Raum So sieht es bei mir tief im Inneresten aus. Im Laufe meines Lebens haben ich Wände um mich herum aufgebaut. Von außen betrachtet sieht mein Leben perfekt aus... Ich bin jung, 24 Jahre alt um genau z...