Kapitel 2

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"Ok, ich gehöre in die Psychiatrie", ich drehte mich um und marschierte aus der Gasse hinaus. Lichtwelt...Was für ein abstruser Blödsinn. Aber war zu Hölle war das gerade? Es sah so real aus. "Es sah so real aus? Gott Helena, du bildest dir den Scheiß nur ein!", schimpfte ich mich in der dritten Person aus, was auch kein gutes Zeichen für eine gesunde Psyche ist.

"Hey Mondgesicht, warte mal.", rief der Typ, während er mich einholte.

"Ignorieren. Einfach weitergehen und ignorieren. Zu Hause nimmst du ein langes Bad und gehts ins Bett. Hoffentlich bist du dann morgen wieder richtig im Kopf.", redete ich ruhig auf mich ein.

"Beim Baden wäre ich dabei. Vielleicht magst du mir ja auch noch was zu Essen machen. Auf Pizza hätte ich Lust. Das wäre dann als Dank für die Lebensrettung auch gut genug.", schaltete sich der Fremde ein. "Oder richtig gute Pasta, dass würde auch gehen."

Ich blieb stehen und drehte mich langsam, mit hochgezogenen Schultern zu diesen Kerl um. "Sag mal gehts noch. Mal davon abgesehen, dass du nur ein Trugbild bist, eine Einbildung meiner Fantasie, oder sowas ähnliches, auch wenn sie nett anzusehen ist... egal...Ich werde dich ganz sich nicht mit nach Hause nehmen und noch sicherer bin ich, dass ich dir keine Pizza machen werde!", mit jedem Wort wurde ich ein wenig lauter und vor allem wütender. Wie ein Kleinkind stampfte ich mit dem Fuß auf.

"Ok, ok. Dann halt nur das Bad. Schäumst du mir den Rücken ein?", fragte er und beugte sich dabei Augenbraunen wackelnd zu mir.

Fassungslos schaute ich ihn an. Ich bildete ihn mir doch wirklich nur ein, oder? Um eine Bestätigung zu erhalten streckte ich meine Hand nach ihm aus und stupste ihn mit meinem Finger an. Oh mein Gott, ich konnte ihr an stupsen... dass heißt er ist... real?! Meine Augen mussten vor ungläubigen Staunen riesig sein.

"Wird das hier so eine ET-Nummer?", witzelte er. "Also in der Szene, wo ET kurz vorm Sterben ist, da muss ich jedes Mal wie ein Wasserfall heulen."

"Du bist echt...",offenbarte ich ihm meine eben gefasste Erkenntnis.

"Natürlich bin ich das. Echter gehts gar nicht.", grinste er mich von der Seite an. "Also was ist jetzt, bekomme ich eine Pizza und ein Bad oder muss ich mir mal wieder schnell was vom Imbiss holen?"

"Du b... das heiß das vorhin,... dies Ding, dass war Real. Und es wollte mich FRESSEN.", meine Stimme wurde immer schriller. "Oh man. Oh mein Gott. Wie und ...wieso und warum läuft so ein Menschfressendes Ding einfach so frei herum. Oh man..."

Zwei kräftige Hände packten mich an den Schultern. Er drehte mich zu sich und beugte sich leicht runter, damit er mir besser in die Augen sehen konnte. "Helena, bleib ruhig. Die Mixoparthenos ist tot, oder besser gesagt, sie befindet sich momentan im Tartarus. Es wird wohl eine Weile dauern, bis sie daraus wieder entkommen kann. Du bist hier also sicher.", mit seinen Daumen fing er an kleine Kreise auf meinen Schulter zu zeichnen, was mich irgendwie zu beruhigen schien. "Das du ihr heute begegnet bist ist zwar merkwürdig, aber es kommt vor, dass manche Menschen das zweite Gesicht besitzen und die Wesen aus der Lichtwelt sehen können. Aber das ist halb so wild. Ich bin jetzt da und werde mich erstmal um dich kümmern."

Seine ruhige Stimme hatte es geschafft, dass ich mich wieder entspannt habe. Naja so gut wie ich es in dieser Situation nun mal eben konnte. Ich atmete einmal tief durch und schaute ihm in seine grünen Augen, oder waren sie blau. War schwer zu sagen. Im etwas beruhigterem Zustand nahm ich ihn erst richtig war. Er hatte dunkelbraunes, fast schwarz wirkendes Haar, das ihm wirr um dem Kopf lag, einzene Strähnen reichten bis zu seinen Augen. Sein Haar sahen so weich und seidig aus, dass ich kurz versucht war hineinzugreifen. Seine Gesicht war kantig und hatte gleichzeitig sanfte Züge. Seine Lippen waren zu einen kecken Grinsen verzogen... Warte, was hatt er gesagt?? " Was heißt du kümmerst dich um mich?"

"Nun dass heißt zu allererst, dass wir zu dir nach Hause gehen. Jemand der neu in der Lichtwelt unterwegs ist zieht gern mal ein paar unangenehmere Gesellen an. Sobald wir dort sind, unser gemeinsames Bad genommen haben und ich die Pizzen verdrückt habe, werde ich jemanden kontaktieren, der uns weiter helfen kann."

Seine Hände lagen immer noch auf meiner Schulter, also trat ich einen Schritt zurück und sie fielen von mir ab. "Ich kenne dich nicht", stellt ich trocken fast. "Wie kommst du darauf, dass cih einen Fremden mit zu mir nach Hause nehmen? Ich nehme noch nicht mal die Männer mit den ich Schlafe mit zu mir.." Halt was... Helena was redest du den da von dein Sexualpartnern. Es ist echt nicht die richtige Situation. "Ich ähm, also was ich meine ist, dass ich dir dankbar bin. Also wegen der Mixo irgendwas, aber ich denke ich geh jetzt nach Hause. Allein."

Ich tart noch einen Schritt von ihm weg und wollte mich wegdrehen, da erfasst er mich erneut an meinen Schultern. Er trat näher an mich heran, zu viel zu nahe. Ich wackelte mit meinen Schultern in dem Versuch seine Hände dadurch loszuwerden. Doch er grif nur etwas fester zu, so dass ich jene nicht mehr bewegen konnte. "Helena hör mir jetzt mal zu.", sein Stimme schien etwas tiefer als zuvor, wo durch sie eindringlicher  wirkte. "Das ich dich gerade noch rechtzeitig gefunden habe war reines Glück. Und nur weil die Mixoparthenos jetzt im Hades weilt heißt das nicht, dass du nun außer Gefahr bist. Es gibt viele weitere Wesen, die dich finden werden und keine Freunde von dir werden wollen." Er ließ meine Schultern los und trat von mir zurück, sein Blick wirkte ernst "Es tut mir wirklich leid für dich, aber ich bin wohl der erste potentielle Sexualpartner, den du mit zu dir nach Hause nehmen wirst." Seine zu vor ernsten Gesichtzüge wurden dirch ein keckes Grinsen abgelöst.

Das ich das folgende sagte kann ich mir nur dadurch erklären, dass  mein Gehirn noch damit beschäftig war, das Vorherige zu verarbeiten, "Ok, ich versteh, dass ich dich für meine Sicherheit momentan brauch. Und ich mache dir auch gern eine Pizza, als Dank für vorhin. Aber das Bad nimmst du ganz allein, den da hört meine Dankbarkeit auf.

Tochter des ThanatosWo Geschichten leben. Entdecke jetzt