Kapitel 3

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Markus Sicht

"Also gut Sir Markus, schießen sie los.", wollte unser Buttler sofort wissen. "Heute war die Cousine von Juli da. Cousine, das ist ein  Mädchen", erklärte ich entsetzt,  wofür ich ein "Ich weiß", erntete. "Auf jeden  Fall will Vanessa, dass wir sie akzeptieren, aber Juli und Joschka sagen, sie könne noch nicht  mal Fußball spielen", sprach  ich weiter. "Nun und sie mögen das Mädchen?", fragte der Buttler. Nun schaute ich ihn mit einer Mischung aus Verwirrung und Entsetzen an. Dann schüttelte ich den Kopf. "Nein! Ich wollte nur wissen, ob sie eine Chance bekommen sollte oder  nicht", sagte  ich nun. "Sie sollten wissen, dass es normal ist Menschen  und auch Mädchen zu mögen. Geben sie den Leuten eine Chance, die ihrer Meinung nach  eine verdient haben", sagte er, räumte den letzten Teller in die Spülmaschine und ging. Jetzt saß ich ratlos am Küchentisch mit einem Glas Apfelschorle vor mir. Hatte sie eine Chance verdient?

Leonies Sicht

Mittlerweile hatte ich das Haus bezogen und saß im Wohnzimmer und schaute Fernseh. Juli und Joschka kamen gerade wieder rein. "Joschka, wo finde ich hier was zu trinken?", fragte ich den kleineren. "Im Wasserhahn?", lautete seine Gegenfrage. "Kreuzkackendes Kümmelhuhn! Sie will doch sicher etwas anderes als Wasser trinken.", meinte Juli an seinen Bruder gewandt, dessen Hirn nun zu Rattern begann. "Komm mit", sagte Juli. Wir liefen eine Treppe runter und blieben vor einem Kühlschrank stehen. "Also, was möchtest du?", fragte Juli sofort. "Habt ihr Spezi?", wollte ich daraufhin wissen. "Ja", sagte Juli und reichte mir eine Bierflasche. Ich schaute ihn irritiert an. "Was? Das ist  Spezi, schau aufs Etikett", erklärte er. Ich schaute mir die Flasche an und bemerkte, dass er Recht hatte. Seit wann trank man bitte Spezi aus Glasflaschen oder  genau aus Bierflaschen? Egal, mir solls Recht sein. Wir dackelten die Treppe wieder nach oben und setzten uns alle in Wohnzimmer, wo im Fernseh noch immer  das Spiel der Bayern gegen Bremen. "Och ne, jetzt verliert Bremen  noch", gab ich meinen Kommentar  zum 2:1 ab. Sofort wanderten die Blicke meiner Cousins zu mir. "Was?" "Du bist für Breme? Bayern ist doch 1000 mal besser!", hörte  ich sofort von meinen Cousins.  "Natürlich, warum sollte ich für Bayern sein?", fragte ich und sprach gleich weiter: "Wir können ja ein Elfmeterschießen machen, welcher Verein besser  ist!" "Nein, gegen ein Mädchen spiele ich nicht", gab Juli sofort  zurück. Darauf antwortete ich nicht, denn ich wollte mich nicht auf sein Niveau hinunter lassen.

"Juli, Joschka, Leonie, ich bin wieder da", hallte es nun aus der Küche.  Meine Tante war nun wieder zu Hause. Es war zwar schon 21 Uhr, aber uns machte  das nichts  aus. Wir hatten noch  ein weiteres Fußballspiel geschaut  und danach Pizza  in den Ofen geschoben um die zu essen. "Tante Melissa, wann muss ich morgen  aufstehen?", wollte ich von meiner Tante wissen. "Es reicht euch, wenn ihr um 6:50 Aufsteht und dann um 7:35 losfahrt.", antwortete  die Angesprochene. "Aber ich hab doch  kein Fahrrad...", gab ich zu bedenken. "Fahr doch mit Juli, das hat doch heute auch geklappt", scherzte sie. "Mama!!", protestierte Juli nun. "Das war ja auch nicht erst gemeint", sagte nun Melissa und verdrehte die Augen. "Natürlich hast du ein Fahrrad, das habe ich heute besorgt. Schwarz passt doch oder?", fragte sie dann weiter. Ich nickte und grinste. Meine Tante hatte mir also wirklich ein Fahrrad geholt?  "So, jetzt aber ins Bett mit euch", sagte Melissa und  schob Juli und mich aus der Tür in Richtung  Treppe nach oben. Ich lief nun also neben Juli die Treppe hoch. "Fähren wir morgen zusammen zur Schule?", fragte ich ihn, da ich nicht wissen konnte, wo die Schule  war. Er überlegte und sagte dann: "Ja, aber nur  morgen!" Damit  verschwand er hinter einer Tür, auf welcher 'Juli' stand. Ich lief noch den restlichen Flur entlang bis ich dann ganz  hinten bei der Tür zu meinem Zimmer kam.

Endlich war es soweit, ich ging auf  eine neue Schule in einem für mich fast fremden Ort. Ich sprang aus dem Bett, zog mich um und trampelte die Treppe runter.  Der Esstisch, der in der Küche, welche ich gerade betrat, stand, war bereits gedeckt. Drei Teller, Messer und Tassen Kakao,  ein Glas Nutella und ein Korb Bröchten standen auf dem hölzernen Tisch. "Guten Morgen  Leonie!", strahlte meine Tante, als sie in die Küche  kam. "Sag Juli bitte, dass ich weg bin ja?", fragte sie sofort. Ich nickte  und setzte mich an den Tisch. Ein Kakao und ein Brötchen mit Nutella, mehr aß ich nicht. Als ich fertig war, ja ich war doch früher  aufgestanden, ging ich die Treppe hoch und weckte Joschka, der noch in die 1. Klasse ging und daher zwar erst später Unterricht hatte, aber trotzdem mit uns los sollte. Danach ging ich ins Bad, füllte einen Becher, ging in das Zimmer, an dessen Tür 'Juli' stand und kippte  das Wasser über ihn. Dann rannte ich schnell aus dem Zimmer und die Treppe runter. Ich  setzte mich untschuldig neben Joschka,  der gerade seinen Kakao  trank. Juli sprintete grad um die Ecke  und rannte fast 'in' den Tisch.

Mittlerweile war es Zeit für uns los zu fahren, was wir dann auch sofort taten. Jeder schnappte sich sein Fahrrad, fuhr raus aus dem Fasanengarten  und auf dem Weg trafen  wir noch auf Leon, seine Bruder Marlon, wenn ich es mir richtig gemerkt hatte und Raban. Zusammen fuhren wir dann bis zu einer Kreuzung, an der Joschka abbiegen musste, wir aber geradeaus weiter fuhren. Lange ging die Fahrt nicht, aber die Jungs zeigten mir so oft es ihnen auf der Fahrt möglich war,  dass ich nicht dazu gehörte und sie nicht mit mir sprachen. Ich versuchte das ganze zu ignorieren, was so semi gut klappte. Kurz bevor wir ankamen, sprachen sie darüber wie scheiße Mädchen doch seien und dass diese nichts mit ihnen, den wilden Kerlen zu tun hatten. Das machten sie wahrscheinlich rein aus Provokation, was ich mit einem "Wie lustig" kommentierte. Wir bogen ab, durch einen Torbogen  und zu Fahrradständer, die ziemlich voll waren. Dort stellten wir alle die Fahrräder ab und schlossen sie ab. Alle? Nein, mein Cousin war zu blöd um sein Schloss mitzunehmen, weshalb unsere Fahrräder jetzt zusammengekettet waren.

Ja, diese Kapitel ist etwas merkwürdig, aber  ich wollte es trotzdem nicht löschen, weshalb  ihr euch  das bisschen cringe auch durchlesen könnt. Da seht ihr, dass es manchmal nicht so läuft wie geplant. Ich schreibe eigentlich  alle Kapitel neu, wie gesagt dieses nicht, um nicht zu zeigen,  dass auch mal so etwas entsteht. Aber ein gutes Beispiel  für ein Kapitel, dass ich echt selbst nicht mag, ist es.

Die wilden Kerle - Deine WeltWo Geschichten leben. Entdecke jetzt