Markus Sicht
"Also gut Sir Markus, schießen sie los.", wollte unser Buttler sofort wissen. "Heute war die Cousine von Juli da. Cousine, das ist ein Mädchen", erklärte ich entsetzt, wofür ich ein "Ich weiß", erntete. "Auf jeden Fall will Vanessa, dass wir sie akzeptieren, aber Juli und Joschka sagen, sie könne noch nicht mal Fußball spielen", sprach ich weiter. "Nun und sie mögen das Mädchen?", fragte der Buttler. Nun schaute ich ihn mit einer Mischung aus Verwirrung und Entsetzen an. Dann schüttelte ich den Kopf. "Nein! Ich wollte nur wissen, ob sie eine Chance bekommen sollte oder nicht", sagte ich nun. "Sie sollten wissen, dass es normal ist Menschen und auch Mädchen zu mögen. Geben sie den Leuten eine Chance, die ihrer Meinung nach eine verdient haben", sagte er, räumte den letzten Teller in die Spülmaschine und ging. Jetzt saß ich ratlos am Küchentisch mit einem Glas Apfelschorle vor mir. Hatte sie eine Chance verdient?
Leonies Sicht
Mittlerweile hatte ich das Haus bezogen und saß im Wohnzimmer und schaute Fernseh. Juli und Joschka kamen gerade wieder rein. "Joschka, wo finde ich hier was zu trinken?", fragte ich den kleineren. "Im Wasserhahn?", lautete seine Gegenfrage. "Kreuzkackendes Kümmelhuhn! Sie will doch sicher etwas anderes als Wasser trinken.", meinte Juli an seinen Bruder gewandt, dessen Hirn nun zu Rattern begann. "Komm mit", sagte Juli. Wir liefen eine Treppe runter und blieben vor einem Kühlschrank stehen. "Also, was möchtest du?", fragte Juli sofort. "Habt ihr Spezi?", wollte ich daraufhin wissen. "Ja", sagte Juli und reichte mir eine Bierflasche. Ich schaute ihn irritiert an. "Was? Das ist Spezi, schau aufs Etikett", erklärte er. Ich schaute mir die Flasche an und bemerkte, dass er Recht hatte. Seit wann trank man bitte Spezi aus Glasflaschen oder genau aus Bierflaschen? Egal, mir solls Recht sein. Wir dackelten die Treppe wieder nach oben und setzten uns alle in Wohnzimmer, wo im Fernseh noch immer das Spiel der Bayern gegen Bremen. "Och ne, jetzt verliert Bremen noch", gab ich meinen Kommentar zum 2:1 ab. Sofort wanderten die Blicke meiner Cousins zu mir. "Was?" "Du bist für Breme? Bayern ist doch 1000 mal besser!", hörte ich sofort von meinen Cousins. "Natürlich, warum sollte ich für Bayern sein?", fragte ich und sprach gleich weiter: "Wir können ja ein Elfmeterschießen machen, welcher Verein besser ist!" "Nein, gegen ein Mädchen spiele ich nicht", gab Juli sofort zurück. Darauf antwortete ich nicht, denn ich wollte mich nicht auf sein Niveau hinunter lassen.
"Juli, Joschka, Leonie, ich bin wieder da", hallte es nun aus der Küche. Meine Tante war nun wieder zu Hause. Es war zwar schon 21 Uhr, aber uns machte das nichts aus. Wir hatten noch ein weiteres Fußballspiel geschaut und danach Pizza in den Ofen geschoben um die zu essen. "Tante Melissa, wann muss ich morgen aufstehen?", wollte ich von meiner Tante wissen. "Es reicht euch, wenn ihr um 6:50 Aufsteht und dann um 7:35 losfahrt.", antwortete die Angesprochene. "Aber ich hab doch kein Fahrrad...", gab ich zu bedenken. "Fahr doch mit Juli, das hat doch heute auch geklappt", scherzte sie. "Mama!!", protestierte Juli nun. "Das war ja auch nicht erst gemeint", sagte nun Melissa und verdrehte die Augen. "Natürlich hast du ein Fahrrad, das habe ich heute besorgt. Schwarz passt doch oder?", fragte sie dann weiter. Ich nickte und grinste. Meine Tante hatte mir also wirklich ein Fahrrad geholt? "So, jetzt aber ins Bett mit euch", sagte Melissa und schob Juli und mich aus der Tür in Richtung Treppe nach oben. Ich lief nun also neben Juli die Treppe hoch. "Fähren wir morgen zusammen zur Schule?", fragte ich ihn, da ich nicht wissen konnte, wo die Schule war. Er überlegte und sagte dann: "Ja, aber nur morgen!" Damit verschwand er hinter einer Tür, auf welcher 'Juli' stand. Ich lief noch den restlichen Flur entlang bis ich dann ganz hinten bei der Tür zu meinem Zimmer kam.
Endlich war es soweit, ich ging auf eine neue Schule in einem für mich fast fremden Ort. Ich sprang aus dem Bett, zog mich um und trampelte die Treppe runter. Der Esstisch, der in der Küche, welche ich gerade betrat, stand, war bereits gedeckt. Drei Teller, Messer und Tassen Kakao, ein Glas Nutella und ein Korb Bröchten standen auf dem hölzernen Tisch. "Guten Morgen Leonie!", strahlte meine Tante, als sie in die Küche kam. "Sag Juli bitte, dass ich weg bin ja?", fragte sie sofort. Ich nickte und setzte mich an den Tisch. Ein Kakao und ein Brötchen mit Nutella, mehr aß ich nicht. Als ich fertig war, ja ich war doch früher aufgestanden, ging ich die Treppe hoch und weckte Joschka, der noch in die 1. Klasse ging und daher zwar erst später Unterricht hatte, aber trotzdem mit uns los sollte. Danach ging ich ins Bad, füllte einen Becher, ging in das Zimmer, an dessen Tür 'Juli' stand und kippte das Wasser über ihn. Dann rannte ich schnell aus dem Zimmer und die Treppe runter. Ich setzte mich untschuldig neben Joschka, der gerade seinen Kakao trank. Juli sprintete grad um die Ecke und rannte fast 'in' den Tisch.
Mittlerweile war es Zeit für uns los zu fahren, was wir dann auch sofort taten. Jeder schnappte sich sein Fahrrad, fuhr raus aus dem Fasanengarten und auf dem Weg trafen wir noch auf Leon, seine Bruder Marlon, wenn ich es mir richtig gemerkt hatte und Raban. Zusammen fuhren wir dann bis zu einer Kreuzung, an der Joschka abbiegen musste, wir aber geradeaus weiter fuhren. Lange ging die Fahrt nicht, aber die Jungs zeigten mir so oft es ihnen auf der Fahrt möglich war, dass ich nicht dazu gehörte und sie nicht mit mir sprachen. Ich versuchte das ganze zu ignorieren, was so semi gut klappte. Kurz bevor wir ankamen, sprachen sie darüber wie scheiße Mädchen doch seien und dass diese nichts mit ihnen, den wilden Kerlen zu tun hatten. Das machten sie wahrscheinlich rein aus Provokation, was ich mit einem "Wie lustig" kommentierte. Wir bogen ab, durch einen Torbogen und zu Fahrradständer, die ziemlich voll waren. Dort stellten wir alle die Fahrräder ab und schlossen sie ab. Alle? Nein, mein Cousin war zu blöd um sein Schloss mitzunehmen, weshalb unsere Fahrräder jetzt zusammengekettet waren.
Ja, diese Kapitel ist etwas merkwürdig, aber ich wollte es trotzdem nicht löschen, weshalb ihr euch das bisschen cringe auch durchlesen könnt. Da seht ihr, dass es manchmal nicht so läuft wie geplant. Ich schreibe eigentlich alle Kapitel neu, wie gesagt dieses nicht, um nicht zu zeigen, dass auch mal so etwas entsteht. Aber ein gutes Beispiel für ein Kapitel, dass ich echt selbst nicht mag, ist es.
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Die wilden Kerle - Deine Welt
AdventureWas passiert wohl, wenn du, ja ausgerechnet du, auf die wilden Kerle triffst und gezwungen bist mit ihnen Zeit zuverbringen und wenn dann auch noch Freundschaften und Gefühle die ganze Truppe aufmischen? Vorab: "Du" wirst in der Geschichte Leonie he...