Prolog

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Das Tier lag regungslos vor ihm. Ganz still lag es da, kein Ton, nicht mal ein winziges zucken, war zu sehen.

Der junge stand darüber, er sollte wohl zu seiner Mutter rennen und ihr sagen was er gesehen hatte, doch er stand einfach nur da, schaute das Tier an, betrachtete es genau.

Ein winziges lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus, nachdem er über seine Tat nachdachte und langsam wieder zu Boden sank.

Er kniete sich neben den Vogel, der mit abgespreizten flügeln da lag, gebrochen, federn durchtränkt mit Blut. Mit seinem Blut.

Vielleicht war ein tropfen des Blutes auch von dem kleinen Jungen, der noch nicht einmal die 5te klasse besuchte, denn kampflos ist das kleine wesen nicht gestorben.

Es hatte geschrien, hatte gekratzt und gepickt, doch nichts dergleichen hatte Wirkung gezeigt. Der Junge hatte einfach nicht los gelassen, doch als der kleine Vogel ihn verletzte wuchs seine Wut über dieses unbändige ding.

Der Vogel kam nachdem er bereits Dutzende Frösche demselben Schicksal ausgeliefert hatte, aber es war zu langweilig gewesen als sich länger als nötig mit ihm aufzuhalten.

Er hatte die Füße des Froschs aus einander gespreizt, nachdem er ihn bewusstlos geschlagen hatte, und erst dann überlegte er, wie er fortfahren würde.

Im Endeffekt schnitt er ihn auf und als das Tier zu zappeln begann erschrak er zunähst. Dies würde ihm nie wieder passieren sagte er sich und war wütend darüber, dass so ein winziges ding ihn so erschreckt hatte. Er begann zu planen und genau zu kalkulieren wie er wann etwas tun müsse.

Erst dann war er einen Schritt weiter gegangen und versuchte sich an etwas größerem.

Dass es doch so schwierig war hatte er sich nicht vorgestellt.

Der junge saß nun in seinem Baumhaus und achtete nicht auf die Stimme die zu ihm hoch rief.

Erst als er das knarren von der Holz Leiter vernahm, die den einzigen weg darstellte, schreckte er hoch.

„Mom? Was ist denn?"

„Ich habe dich bereits drei Mal gerufen! Was machst du denn schon wieder? Dass essen ist fertig, und du musst gleich zum Musikunterricht." Ihre Stimme klang ein wenig gereizt, doch wirklich wütend konnte sie auf ihren Sohn nie sein.

„Ich komme. Komm nicht hoch, bin schon auf dem Weg nach unten." Schnell stand er auf und schaute durch das kleine Fenster, welches dem Haus zugewandt war.

Der junge wusste nicht genau, wie er seine Hände und seinen Pullover säubern sollte und tat so als ob er noch aufräumen müsse.

„Beeil dich, wir sind schon spät dran. Was musst du denn da oben noch machen?"

„Nichts mom, nur schnell ein wenig aufräumen, sonst falle ich mit meinen Sachen noch die Treppe runter."

Dass ihr junge so vernünftig war wunderte seine Mutter nicht, er war bereits seit der 2ten klasse so. Er räumte sein Zimmer auf, hatte ein genaues System nachdem er seine Sachen sortierte, er war ein Ordnungsfanatiker.

Er wischte sich seine Hände an seinem Pullover ab und zog ihn aus, in der kleinen Truhe, die unscheinbar in der Ecke des kleinen raumes stand, bewarte er frische Kleidung auf, für den Notfall.

Der grüne Pullover kratze, doch es störte ihn nicht weiter, er machte sich nichts aus Kleidung.

Mit einem letzten blick auf den Kadaver stieg er die Treppe hinunter.

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