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Man sollte die Dinge so nehmen, wie sie kommen. Aber man sollte dafür sorgen, dass die Dinge so kommen, wie man sie nehmen möchte.

Curt Götz

Lise Meitner Gymnasium 2000

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Lise Meitner Gymnasium 2000

Schon als Damian das Schulgebäude verließ, konnte er Chrissis schlanke Gestalt an der Parkbank lehnen sehen. Sie war wirklich das hübscheste Mädchen seines Jahrgangs, wahrscheinlich sogar der ganzen Schule. Es war kaum zu verstehen, warum sie mit solchen Losern abhing. Nun, wobei man Penelope nicht wirklich dazu zählen konnte.

Chrissi entdeckte ihn und hob grüßend die Hand. Ihre dunklen Haare waren in einem aufwendigen Zopf geflochten, den sie mittags noch nicht getragen hatte. Wie schmeichelhaft.

Auch Emma war eigentlich keine Außenseiterin, obwohl sie mit ihrer spitzen Zunge häufig aneckte. Die Sonne blendete, so dass er seine Sonnenbrille aus der Tasche zog.

Chrissi strahlte und bedachte Damian mit einem verheißungsvollen Blick. Ihre gebräunte Haut kam in der weißen schulterfreien Bluse wirklich gut zur Geltung.

In Ordnung, wem wollte er etwas vormachen? Eigentlich passte nur Talia nicht ins Bild. Dabei war Picasso gar nicht hässlich, wie man an ihrer Schwester sehen konnte. Volle Lippen, Sommersprossen und diese auffallenden roten Haare. Nur machte sie nichts aus sich. Ständig hatte sie Farbflecken auf ihrer Kleidung und ihre Frisur ging über "praktisch" nicht heraus.

»Hallo, Damian«, hauchte Chrissi, als er die Bank erreichte. Sie stieß sich von der Bank ab und beugte sich vor, um ihn zu umarmen. Dabei umhüllte ihn ein angenehmer Duft, nach Rosen und Kaugummi. Ihr Jeansrock saß so eng, dass er kaum etwas verbarg. Das würde mit Sicherheit ein angenehmer Nachmittag werden.

»Hallo Schönheit«, erwiderte Damian, während er einen Arm um ihre Schultern legte. Sie hatte genau die richtige Größe, wie er dabei feststellte. »Ich dachte, wir könnten uns ein Eis holen, und dann zu mir. Das mit dem Lernen war nur halb gelogen. Wenn du mir bei Physik unter die Arme greifst, könnten wir hinterher ja ein bisschen DVDs schauen, wenn du magst.«

Sie lachte. »Klar können wir das machen.«

Auch wenn es ein Umweg war, das beste Eis gab es einfach bei Eis 2000. Chrissi bestellte ein Joghurteis, während sich Damian für Vanille und Haselnuss entschied.

Damians Eltern wohnten in einer Doppelhaushälfte am Rande von Hannovers Südstadt. Das führte dazu, dass er in der mehr oder weniger beneidenswerten Position war, seine Schule fußläufig besuchen zu können. Leider hatte er deshalb auch keine Zeit, um die Hausaufgaben morgens im Bus zu machen. Aber das wahr wohl Meckern auf hohem Niveau.

Die Vanille harmonierte großartig mit der Haselnuss. Es war genau das richtige, um sich an einem heißen Sommertag abzukühlen. Eigentlich wusste er nicht viel von Chrissi, abgesehen davon, dass sie hübsch war und Ballett tanzen konnte.

Liebe hat keine Farbe (Stadtgeflüster) LESEPROBEWo Geschichten leben. Entdecke jetzt