Die Winkelgasse

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Heute war es soweit und Clara würde sich mit Hermine Granger treffen und mit ihrer Mutter in die Winkelgasse gehen. Es war schon immer so das einer der Professoren die neuen Schüler mit Muggel Eltern in die Winkelgasse begleitete. Auch wenn Clara die meisten Sachen für den Schulstart, der in ein paar Tagen war, schon hatte wollte sie noch ein oder zwei neue Bücher kaufen für das große Regal in dem Wohnzimmer der Familie Dumbledore-McGonagall. Doch jetzt grade stand sie noch in der  großen Halle, dessen Boden sie mit einem einfachen Zauberspruch zu Eis verwandelt hatte. Die großen und lange Haustische waren noch nicht wieder in der Halle und das Eis erstreckte sich von der einen Wand zur anderen. Wunderschön glitzerte das Eis. Die langsam aufgehende Sonne tauchte die große Halle in ein leichtes Golden Rot Rosa. In der Mitte stand Clara mit den Schlittschuhen, die sie grade noch einmal richtete. Ihr Atem bindet leichte Wölkchen in der kalten Luft und ihre langen hellen blonden Haare vielen leicht gelockt über ihren Rücken.

Ihr blondes Haar flog nur so um sie herum und man hörte nur ihren Atem und das Kratzen der Schlittschuhe auf dem Eis. Sie hebt einen Arm, gleitet rückwärts, dreht sich mit einer anmutigen Leichtigkeit – als wäre sie in ihrem Element. Ihre langen, blonden Haare schimmerten im ersten Sonnenlicht, das durch die hohen Fenster der Großen Halle fiel. Die letzten Reste der Morgenkühle lagen noch in der Luft, verstärkt durch das Eis, das sich über den Boden zog. Die Wärme des anbrechenden Tages ließ feinen Nebel über der spiegelglatten Fläche entstehen.

Clara atmete tief durch und ließ sich weitergleiten, ihr Blick nach oben gerichtet, dorthin, wo sich das verzauberte Hallendach langsam von der Dunkelheit der Nacht in das Blau eines neuen Morgens verwandelte. Es war ein perfekter Moment – ruhig, frei, fast magisch. Sie liebte es, auf dem Eis zu sein, allein mit ihren Gedanken, den Rhythmus ihrer Bewegungen bestimmend, ohne Ablenkung oder Regeln. Hier, in der leeren Halle, war es, als würde die Welt nur für sie existieren.

Mit einer geschmeidigen Bewegung setzte sie zum nächsten Sprung an. Ihre Beine spannten sich, sie stieß sich ab, flog für einen kurzen Moment schwerelos durch die Luft und landete mit einer mühelosen Eleganz. Die Klingen ihrer Schlittschuhe kratzten kaum hörbar über das Eis, ein sanftes, beruhigendes Geräusch, das in der gewaltigen Stille der Halle verhallte. Clara liebte diesen Klang – das Geräusch von Kontrolle, von Freiheit. Sie drehte eine Pirouette, immer schneller, bis die Farben der Fenster und der schimmernden Eisfläche ineinander verschwammen. Dann verlangsamte sie sich, streckte einen Arm aus und ließ sich in eine tiefe Kufe gleiten, während ihr Atem kleine Wolken in der kühlen Morgenluft hinterließ. Ihr Blick fiel auf die langen Tafeln, die sich unter dem Eis verborgen hielten, als würden sie darauf warten, dass Hogwarts wieder mit Leben gefüllt wurde. Noch ein paar Tage, dann würden die Schüler zurückkehren, der Raum würde erfüllt sein von Stimmen, Gelächter, Gesprächen und der Wärme des neuen Schuljahres. Aber im Moment war alles still, nur sie und das Eis.

Ein leiser Windhauch wehte durch die offene Tür, ließ den leichten Nebel über der Eisfläche wirbeln. Clara hielt inne, ließ sich sanft ausgleiten und lauschte. Schritte, ganz leise, gedämpft von den alten Steinböden. Jemand beobachtete sie. Sie drehte sich nicht sofort um, sondern ließ sich noch eine letzte Runde treiben, bevor sie schließlich zum Rand des improvisierten Eislaufplatzes fuhr und mit einer eleganten Bewegung zum Stehen kam. In der Tür stand eine Gestalt, die sie sofort erkannte. Ihre Mutter. Professor McGonagall betrachtete sie mit dieser Mischung aus Strenge und leiser Belustigung, die Clara so gut kannte.

„Ich nehme an, du hattest wieder einen dieser Geistesblitze?", fragte McGonagall trocken und ließ den Blick über die gefrorene Halle schweifen. Clara zuckte grinsend die Schultern. „Es war einfach zu verlockend. Und außerdem – wann sonst hätte ich die Gelegenheit, die Große Halle in eine Eislaufbahn zu verwandeln?" Sie drehte sich einmal um sich selber und blickte ihre Mutter wieder grinsend an. McGonagall schnaubte leise, doch ihre Mundwinkel zuckten kaum merklich. „Nun, solange du alles wieder in seinen ursprünglichen Zustand versetzen kannst, bevor das Frühstück beginnt..." Clara nickte. „Natürlich. Ich bin fast fertig. Nur noch ein paar Minuten?"

Das Kind in Hogwarts (McGonagall-Dumbeldore ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt