Und hinter dir...

3. Kapitel

1.8.2010

Ich, Cecilia Leihnbach aus Keyen, 15 Jahre fange jetzt an in dieses Tagebuch zu schreiben. Weil mir nämlich etwas sehr unheimlich ist! Ich möchte niemandem davon erzählen, weil ich Angst habe, man könnte mich für verrückt halten. Aber es ist wirklich gruselig. Seit 11 Tagen merke ich es jetzt schon. Dieser Typ beobachtet mich! Ich weiß es! Er steht im McDonalds hinter mir und wenn ich S-Bahn fahre tut er es auch. Ich sehe ihn fast jedes mal wenn ich das Haus verlasse bei uns auf der gegenüber liegenden Straßenseite stehen. Und er hat eine Kapuze immer ins Gesicht gezogen. Ich hab sein  Gesicht noch nie gesehen.  Aber ich weiß, dass er immer da ist.

Ich schlucke. Das ist mehr als eindeutig Cilias Stil. Genauso hat sie immer schon geschrieben. Und gedacht...Ich blättere um und lese weiter.

2.8.2010

Heute habe ich ihn wieder gesehen. Er stand im Drogeriemarkt nur 20 Meter weit weg von mir. Ich hab ihn Jenna gezeigt, aber als sie geguckt hat war er weg. Ich bin sogar extra noch einmal die Gänge abgelaufen um zu sehen wo er ist. In dem Moment war es mir ganz egal ob mich Jenna für verrückt hält! Allerdings hat sie angefangen zu lachen und gesagt ich wäre total durchgeknallt und mit mir wäre es nie langweilig.  Ich habe auch nicht versucht ihr zu erklären,  dass das kein Scherz war! Jenna hätte mir zwar bestimmt geglaubt, aber ich vermute dass sie nicht mehr Ahnung hätte als ich.

Ich wische mir mit dem Handrücken über die Augen. Ich habe dieses Erlebnis schon fast wieder verdrängt. Aber jetzt seh ich es vor mir. Als wäre es erst fümf Minuten her.

3.8.2010

Heute morgen bin ich aus dem Haus gegangen und habe ihn tatsächlich nicht gesehen!  Auch beim Bäcker und in der S-Bahn - keine Spur! Ich hatte schon fast die Sicherheit er wäre weg...und bis zum Abend habe ich ich  auch nicht gesehen!  Yieppie

4.8.2010

So kann man sich täuschen!  Heute habe ich ihn wieder gesehen! Und das war wirklich schaurig. In Mathe saß er direkt auf der Bank gegenüber. Er hat ein Buch gelesen, aber immer wieder zu mir herüber geschaut. Erst hab ich es nicht richtig erkannt, aber ich kenne das Buch. Ich hab es mir gestern von Jenna geliehen. Lost little Jessi heißt es. Jetzt kann ich mir ganz sicher sein, dass das kein Zufall ist. Das wäre zu viel. Nein! So einen Zufall gibt es nicht. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es auf dieser Welt - und insbesondere in dieser Stadt - jemanden geben könnte, der MICH stalken wollte. Aber was will er dann? Was soll ich denn jetzt tun? Soll ich überhaupt irgendetwas tun? Und wenn, würde mir dann überhaupt jemand glauben? 

Jetzt saß ich einfach nur noch mit angewinkelten Beinen da und weinte. Ich sah kaum etwas vor lauter Tränen, als ich zum Bücherregal ging und Lost little Jessi herauszog. Ich hatte es unzählige Male gelesen. Sie hat es mir nach zwei Tagen wieder zurückgegeben. Sie hatte nur irgendetwas zusammenhangloses von wegen die Story mache ihr Angst gesagt. Wie dumm von mir das damals zu glauben. Wie hatte ich nur so dumm sein können? Und so blind? ich war Cilias beste Freundin, warum habe ich nicht gemerkt, dass etwas nicht stimmt? Jetzt muss ich wissen was passiert ist. Ich muss weiterlesen, Ich ziehe einmal die Nase hoch und wische mir noch einmal über die Augen. 

5.8.2010

H te s h n ie  r  Angst                  w ll       ?  ed n w s tn ?                                 Gefah ...          Jenna      Mama     reden   zu gefährlich n                         l   g ii

Nur Jenna                             hz                      vertrauen

Ich konnte fast nichts erkennen. Die Seite war fast vollständig rot. Cilia musste irgendetwas darüber gekippt haben. Ich hebe die Seite näher an mein Gesicht und schnuppere kurz daran. Vielleicht kann ich mir ja zusammenreimen was das ist. Sofort lasse ich das Buch fallen und halte mir die Nase zu. Mein Gehirn weigert sich diesen Geruch zu akzeptieren. Das kann nicht sein. Schnell greife ich nach dem Buch und blättere um.