4. Kapitel

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Nein nein nein nein nein nein nein. Das durfte einfach nicht wahr sein. Am Ende war es das vielleicht ja auch nicht. Vielleicht war das einfach nur ein dummer Zufall und der Junge in der Nachbarschaft hieß auch Gale und vielleicht war er wirklich nett und nicht so nervig und zum kotzen wie der Gale, an den ich hier gerade dachte. Wollen wir einfach mal vom besten ausgehen.

"Das ist wirklich..toll Dad. Du weißt ja wie sehr ich Busse hasse." Und Gales, die einbildet und großkotzig sind.

"Ich wusste das du dich freuen würdest Hope. Gale ist wirklich ein anständiger Junge, du wirst schon sehen."

"Japp, bestimmt ist er das."

Mit diesen Worten ging ich hoch in mein Zimmer. Ich konnte es ja kaum erwarten Gale morgen kennenzulernen. Nicht.

-

Mit einem lauten Schrillen holte mich mein Wecker aus dem Land der Träume. Oder im meinen Fall eher der Albträume. Wie immer war ich total durchgeschwitzt von den Bildern die mich jede Nacht heimsuchten. Jede verdammte Nacht.

Ich tastete erstmal nach meinem Wecker um dieses unerträgliche Geräusch auszustellen. Danach schwang ich meine Beine aus dem Bett und ging ins Bad um meine übliche Morgenroutine durchzuführen. Am Anfang gehörte dazu ganz viel Make-up. Die dunklen Augenringe verschwanden ja schließlich nicht von alleine. Doch die  Leere in meinen Augen geht nicht einfach zu überschminken. Deshalb war es mir irgendwann egal. Ich will in den Spiegel schauen und die Realität sehen. Nicht das MakeUp. Danach zog ich mich an und ging runter in die Küche.

"Guten morgen Hope..gut geschlafen?" fragte mich mein Vater.

"Hmm."

Eigentlich müsste er wissen das ich früh nie gut drauf war und GUT schlafen tat ich schon lange nicht mehr.

"Gale müsste gleich da sein. Ich hoffe das ist von der Zeit her in Ordnung?"

"Passt."

Mein Vater tat mir schon irgendwie leid. Er versuchte stets alles um mich glücklich zu machen, nur begriff er einfach nicht das Víto der Einzige war der mich glücklich machen konnte.

Ich schnappte mir noch schnell einen Apfel und verlies dann das Haus. Als ich einen sauteuren Porschen vor meiner Tür stehen sah, verschwand sofort der letzte Funken Hoffnung in mir, der noch daran geglaubt hatte, das es nicht DER Gale sein würde. Aber dieses Auto war eindeutig das Auto eines Angebers und reichen Schnösels. Und wenn das mal nicht zu Gale passte. Am liebsten wäre ich einfach an dem Auto vorbei zur Bushaltestelle gelaufen. Aber diese Blöse gab ich ihm dann doch nicht. Also stieg ich ein. Und das erste was ich sah war sein dämliches Grinsen.

"Guten morgen, hartes Nüsschen."
Mein Tag könnte nicht besser beginnen.

"Hör zu Gale, fahr einfach los, ich lege es nicht unbedingt darauf an Stunden mit dir in diesem Auto zu verbringen." fauchte ich ihn an.

Sein geschockter Gesichtsausdruck gefiel mir schon viel besser.

"Ohoho, Prinzessin ist wohl heut Morgen mit dem falschen Fuß aufgestanden? Aber glaub mir, ich hab genauso wenig Bock auf dich, wie du auf mich. Und ich mach das hier beim besten Willen nicht freiwillig. Du solltest dich also geehrt fühlen das du überhaupt in MEINEM Auto sitzen darfst, geschweige denn mitfahren."

Ich fühle mich ja so geehrt, ich DARF in seinem Auto sitzen und sogar noch mitfahren. Danke!

"Fahr einfach los und hör endlich auf so dämlich zu Grinsen."

Nachdem Gale noch ein arrogantes Schnauben von sich gegeben hatte, tat er das dann auch.

-

Ich würde ja nicht sagen das ich unbedingt etwas gegen Gales Fahrstil hatte, aber wenn er nicht auf der Stelle langsamer fährt, kotz ich in sein verdammtes Auto.

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