Am Montagmorgen wurde ich auch schon um halb 6 Uhr Morgens von meinem Todfeind geweckt. Meinem Wecker. Ich streckte mich und gähnte laut. Mein Mum hatte recht, ich kam heute nur schwer aus meinem Bett. Nach ungefähr 10 Minuten hatte ich mich aber endlich dazu überwunden und bin aufgestanden. Fertig, mit einer Jeansshorts und einem schwarzen leicht Bauchfreien Top, bekleidet, ging ich nach unten. Ich trug wie immer meine schlichte Goldkette, die mir damals meine Oma bevor sie verstarb geschenkt hatte. Jeden Tag hielt ich sie stolz in den Händen, mit den Gedanken daran, was für eine unfassbar tolle und starke Frau meine Oma war, bevor der Krebs gesiegt hatte und sie mir wegnahm. Jayden empfing mich in der Küche schon mit einem Lächeln und hielt mir eine Tasse Tee entgegen, den er wahrscheinlich gerade für mich gemacht hatte. Ich lächelte dankend zurück und nahm ihn ihm ab. „Wie hast du geschlafen?", erkundigte er sich, während er die Spülmaschine ausräumte. Meine Mum war bereits schon in die Arbeit gefahren.
Ich seufzte frustriert und grinste etwas. „Kurz, aber es waren mit die schönsten Stunden in meinem Leben", schwärmte ich sarkastisch, woraufhin Jayden lachend den Kopf schüttelte. „Freut mich. Holen Ava und Henry dich heute ab oder fährst du mit mir?", fragte er mich dann, während er mich musterte. „Ich fahr mit dir mit, Ava's Auto ist ja in der Werkstatt", erinnerte ich ihn ehe ich etwas von meinem Tee schlürfte. Es gab für mich nichts besseres als ein Früchte Tee am Morgen. „Ach stimmt, hatte ich ganz vergessen."
Ich verdrehte meine Augen. „Du vergisst fast immer alles was ich dir erzähle", stellte ich fest, aber Jayden schüttelte daraufhin nur seinen Kopf. „Das stimmt nicht, du bist mir das heiligste auf der ganzen Welt, da werd ich ja wohl nicht immer alles vergessen was du mir sagt. Das Ava's Auto kaputt ist, ist ja aber nun wirklich nicht so wichtig", meinte er und hatte mal wieder - wie so oft - recht. Ich trank dann meinen Tee aus und fuhr zusammen mit Jayden in die Schule. Auf dem Parkplatz kam und schon ein grinsender Nolan mit der Hexe persönlich entgegen - Lexi. „Jo, du wirst es nicht glauben, die haben mich doch tatsächlich genommen." Jayden sah ihn überrascht an und grinste dann aber auch. Er schlug mit ihm freundschaftlich ein und sah sich dann den Zettel an, den Nolan in seiner Hand hielt. Ich und Lexi waren gerade damit beschäftigt uns mit Blicken zu killen. Ich hasste sie wirklich, sie mobbte fast jeden auf dieser Schule und verhielt sich wie die größte Schul Schlampe. „War doch klar, dass sie dich nehmen. Hätten sie das nicht, wären sie ja komplett dumm", lächelte Lexi dann süß und hing sich an Nolans Arm. Überraschenderweise entzog er ihr diesen aber und blickte einen kurzen Augenblick zu mir ehe er sich wieder an Jayden wendete. Lexi verengte kurz ihre Augen, warf dramatisch ihre blonden Haare über die Schultern und verschränkte ihre Arme vor der Brust. Wollte Nolan gar nichts von ihr? Also nicht, dass es mir interessieren müsste, was er macht..
„Wer hat dich überhaupt genommen?", fragte ich dann verwirrt, als ich bemerkte, dass ich gar nicht wusste über was sie gerade sprachen. „Das Collage bei dem ich mich beworben hatte", grinste er mich über beide Ohren an und wieder konnte ich nur dahin schmelzen. Ich lächelte ihn schüchtern an. „Cool das sind ja gute Nachrichten", meinte ich dann leise. „Ach guck mal,auf einmal wird die kleine schüchtern. Steht da etwa jemand auf Beck?", grinste Lexi dann böse woraufhin ich ihr wieder einer meiner bekannten Killerblicke zuwarf und mein Gesicht vermutlich wieder einer Tomate glich. Kann sie es nicht einmal lassen ihre dummen Sprüche zu klopfen? Nolan sah mich etwas skeptisch an und ich konnte nichts anderes machen, als peinlich berührt seinen Blicken auszuweichen. „Halt die Fresse Lexi, nur, weil ich dich abserviert habe musst du jetzt nicht deine schlechte Laune an Alice raus lassen", verteidigte er mich dann aber überraschenderweise gegenüber Lexi. Sofort sah ich etwas ungläubig zu ihm auf, er aber lächelte mich nur sanft an. Er hatte sie heute abserviert? Das erklärte auch das von vorhin.
Hoffentlich glaubte er Lexi nicht und denkt jetzt, ich würde auf ihn stehen. Ich meine, es stimmt ja noch nicht einmal.
„Und jetzt ist denke ich auch die Zeit gekommen an der du dich verpissen solltest", zischte nun auch mein Bruder. Lexi sah die beiden böse an. „Ich wollte sowieso gerade gehen", beschwichtigte sie und machte auf dem Absatz kehrt. „Danke, aber wieder mal nicht nötig gewesen. Ich bin keine Drei und kann mich selbst verteidigen", schnaubte ich die beiden Jungs vor mir an. „Hast du das auch gehört?", spielte dann aber plötzlich Nolan einen auf dumm und sah gespielt verwirrt zu meinem Bruder. Mein Bruder zog ebenfalls verwirrt seine Augenbrauen zusammen und zuckte mit den Schultern. „Muss der Wind gewesen sein", grinste er dann etwas und verschwand nun ebenfalls mit Nolan. Ich sah ich genervt nach, strich mir eine Haarsträhne hinters Ohr und ging zu Ava, die ich gerade entdeckt hatte. Die beiden waren echt anstrengend.
„Irgendwann bringe ich sie noch um", sagte ich, als ich zu ihr kam und sie herzlich umarmte. „Was? Nolan? Aber dann würdest du doch deine erste Liebe umbringen und das käme nicht so sympathisch", kicherte sie süß. Ich stöhnte laut genervt auf und warf meine Hände in die Luft. „Was, du auch noch? Wieso sagt das denn heute jeder?", fragte ich verzweifelt. „Es ist offensichtlich Maus, du kannst auch gerne Henry fragen, er sieht das ja genauso", zwinkerte sie mir zu. Ich sah sie fassungslos an und verschränkte meine Arme vor der Brust. „Also erstens würde das gar nicht gehen, ich meine, hallo? Nolan ist Jayden's bester Freund und sieht in mich seine kleine Schwester. Das würde nie im Leben funktionieren!", stellte ich leicht gereizt klar, wodurch Ava's Grinsen aber nur größer wurde und ich fragend meine Augenbrauen hochzog. „Du hast es nicht verneint."
Ich stöhnte nochmals laut genervt auf, verdrehte meine Augen und zeigte hinter mich. „Ich werde jetzt gehen", grummelte ich und setzte es dann auch in die Tat um. Warum nervte mich heute jeder mit Nolan?
Ich ging nun schlecht gelaunt zu meinem Spind und holte mein Chemie Buch daraus, da ich jetzt so ziemlich das beste Fach an der ganzen Schule hatte. Ava ging ich jetzt erstmal aus dem Weg, da sie endlich verstehen musste, dass ich nichts mehr von Nolan hören wollte. Es war nämlich nicht das erste mal, dass sie mich damit nervte. In ihren Augen waren wir das Traumpaar und sie meinte auch immer, dass der einzige Grund, warum Nolan mich so beschützte und gefühlt von jedem Jungen fern hielt, der war, dass er auch Gefühle für mich hatte. Laut ihr, will er nicht, dass mich jemand anderes haben darf, wenn er es nicht kann. Ich seufzte und begab mich zum Chemie Raum, wo ich mich auf meinen Platz plumpsen ließ. Nach der Stunde hatte ich mich dann wieder mit Ava und Henry unterhalten, da sie mir beide versprachen, dass sie nie wieder ein Wort über Nolan und mich verlieren würden. Ich glaubte ihnen und hoffte, dass sie ihr Versprechen einhielten, da mich nämlich diese Aussagen in Wahrheit immer sehr verunsicherten.
Als die Schule aus war und ich mich von Henry und Ava verabschiedet hatte, wartete ich ungeduldig auf Jayden. Während mein Blick aber so über den Parkplatz schweifte, musste ich mit erstaunen feststellen, dass sein Auto weg war. Hatte dieser Idiot mich etwa vergessen?
„Erst sagen, dass ich dir wichtig bin und mich dann anschließend auf dem Parkplatz vergessen", nuschelte ich beleidigt und überlegte was ich nun tun sollte. Gehen war keine Lösung, da wäre ich Stunden unterwegs. „Führst du immer Selbstgespräche?", hörte ich dann jemanden belustigt sagen ehe mir auch schon durch die Haare gewuschelt wurde. Angestrengt sah ich Nolan an, der nun vor mir stand und richtete meine Haare. „Gott du musst dir echt mal abgewöhnen immer meine Haare zu zerstören, sonst fang ich mir mal an, dass auch bei dir zu machen", lachte ich etwas, während Nolan auch leise lachte. „Sorry, aber das kann ich mir nicht mehr abgewöhnen. Ist mittlerweile sogar meine Lieblingsbeschäftigung am Tag", grinste er mich an. Ich lachte leicht auf und nickte verstehend. „Fein, dann gewöhn du dich schon mal daran, dass ich das von nun an auch immer bei dir mache werde."
Nolan nickte ebenfalls und fuhr sich nun selbst durch die Haare. „Dann muss ich dich leider zu Tode kitzeln", spaßte er dabei. Ich grinste erst seine Haare und dann ihn an ehe ich mich ihn schnell näherte, mich auf Zehenspitzen stellte und durch seine weichen, braunen Haare wuschelte. Nolan fing an zu lachen, hielt meine Handgelenke fest und sah mir belustigt in die Augen. „Wenn du dann fertig bist,würde ich dich gerne nach Hause fahren. Jayden ist schon gefahren, weil seine letzte Stunde ausgefallen ist", klärte er mich auf. Ich entzog ihm vorsichtig meine Hände, wobei ich das kribbeln an der Stelle fühlte, an der er mich berührt hatte. Schnell räusperte ich mich. „Oh, okay. Dann mal los", meinte ich überfordert und setzte mich in Bewegung, ohne darüber nachzudenken, dass ich gar nicht wusste, wo Nolan's Auto stand. Abrupt blieb ich stehen und drehte mich peinlich berührt wieder zu ihm um. „Ähm wo steht gleich nochmal dein Auto?", fragte ich leicht lachend. Nolan presste grinsend seine Lippen aufeinander und zeigte in die Richtung, wo man von weiten schon seinen schwarzen Audi stehen sah. Hatte ich schon erwähnt, dass ich Nolan's Auto liebte? Nein? Ich liebe es. Ich nickte und steuerte nun mit ihm zusammen auf dieses zu.
„Darf ich fahren?", versuchte ich mein Glück, als er gerade auf die Fahrerseite zusteuerte. „Nope", antwortete er knapp. Ich schmollte etwas, aber stieg dann letztendlich bei der Beifahrerseite ein und ließ mich von Nolan nach Hause fahren.
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My Brother's Best Friend
RomanceAlice Thompson's Leben war schon immer unkompliziert und gleich gewesen. Doch es änderte sich alles an dem Tag, an dem sie merkte, dass sie in den beliebten Mädchenschwarm Nolan Beck verliebt ist. Der beste Freund ihres zwei Jahre älteren Bruders.