Part 5

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Am späten Morgen wurde ich dann von jemanden geweckt, der laut fluchte und die Luft scharf einzog. Blinzelnd öffnete ich meine Augen und entdeckte Nolan, der sich mit verzogenem Gesicht eine Hand an seinen Kopf hielt. Als ich eins und eins zusammen zählte, musste ich feststellen, dass er sich vermutliche gerade seinen Kopf an dem Wandregal gestoßen haben muss. Ich setzte mich müde auf und bemerkte, dass ich ein Shirt von Nolan trug, dass ich gestern nach.. nach dem Ereignis übergezogen hatte.

„Alles okay?", erkundigte ich mich beim ihm. Keine Ahnung, wie wir jetzt zueinander standen und ob ihm das gestern was bedeutet hatte, aber was ich wusste ist, dass wir dringend wegen Jayden sprechen mussten.

Nolan sah zu mir und lachte leicht, rieb sich kurz an der Stelle und senkte dann seine Hand. „Ja, hab mich nur gestoßen", erklärte er und bestätigte somit meine Vermutung. Ich nickte verstehend und sah mich nach meiner Kleidung um.

Als ich sie entdeckte, stand ich schnell auf und begab mich zu dieser. Ich zog meine Jeans an und behielt Nolans Shirt aber an. „Ich.. Ich glaub wir müssen reden.. also über..", ich zeigte auf das Bett „..du weißt schon..", meinte ich peinlich berührt.

Nolan zog seine Augenbrauen hoch und setzte sich an den Bettrand. „Darüber, dass wir gestern miteinander geschlafen haben?", harkte er nach, woraufhin er nur ein Nicken meinerseits bekam. „J-ja.. ich meine.. warum hast du mich geküsst?", wollte ich nervös fürs Erste wissen.

Nolan fuhr sich angestrengt durch die Haare und seufzte laut, was mir wiederum, ein unwohles Gefühl im Bauch bereitete. "Ich schätze, weil ich einfach nur ziemlich betrunken war.. Ich meine du bist die kleine Schwester meines besten Freundes, ich habe nie mehr Absichten mit dir gehabt. Sorry, dass es so gelaufen ist", sagte er dann und brachte dies total eiskalt über seine Lippen. Er kratzte sich am Hinterkopf und sah zu mir auf. Ich schluckte hart und versuchte vor Scham nicht rot zu werden. Ich wollte etwas sagen, ihn anschreien, ihn verfluchen, dass er mir mein erstes Mal einfach so genommen hatte, aber irgendwie brachte ich kein Sterbenswörtchen heraus. Ich stand wie angewurzelt da.

Er zog fraglich seine Augenbrauen zusammen. „Du hast doch auch nicht mehr Absichten mit mir oder?". Sofort schüttelte ich meinen Kopf und räusperte mich. „ N-Nein..", Pause. „Mir ist das alles nur so unfassbar unangenehm wenn ich an gestern denke, ich hab nicht mehr klar denken können und hab mit DIR geschlafen", log ich und betonte das ‚dir' ganz angewidert.

„So schlimm bin ich auch wieder nicht", lachte er auf und ging zu mir, sodass er nun vor mir stand. „Alice du darfst das nur einfach bitte niemanden erzählen, wenn das dein Bruder erfährt hasst er mich und bringt mich vermutlich auch um", redete er auf mich ein und ich war erstaunt wie er das alles so auf die leichte Schulter nehmen konnte.

Ich nickte still. „Versprochen?", harkte er nochmal nach. Ich verdrehte meine Augen und merkte wie mein Herz immer wieder gerade zerriss. „Ja, Nolan. Keine Sorge ich sag niemanden was, ich werd jetzt gehen und das hoffentlich einfach nur vergessen", meinte ich scharf, drückte mich an ihm vorbei und verschwand aus seinem Zimmer. Auf dem Weg nach unten schrieb ich Jayden da er mir tausend Nachrichten geschrieben hatte wo ich denn war.

A: Mir gehts gut, Nolan hat mich bei sich Zuhause schlafen lassen. Kannst du mich von ihm abholen?

J: Gott sei dank! Bin schon auf dem Weg.

Ich steckte mein Handy weg und wartete draußen vor dem Haus auf meinen Bruder. Während ich wartete hing ich am Handy auf Instagram herum. Gestern wurden viele Storys über die Party gepostet. Gedankenverloren sah ich mir diese durch. Wie konnte Nolan nur so sein? Sah er mich nur als kleine Schwester von Jayden und hat gestern Nacht überhaupt nichts gefühlt? Wahrscheinlich mochte er mich auch nur wegen Jay. Ich seufzte frustriert. „Scheiß auf ihn..", flüsterte ich leise verletzt.

Als dann endlich mein Bruder in die Einfahrt fuhr, atmete ich erleichtert aus. Ich begab mich auf die Beifahrerseite und wollte gerade die Tür öffnen, sah dann aber Jayden verdattert dabei zu wie er aus dem Auto stieg. „Hey Kleines", lächelte er mich an und schlug die Autotür zu. Ich zog meine Augenbrauen zusammen, als er dann auch noch zu Haustür ging. „Was tust du?", fragte ich nur.

Jay schrieb irgendwas auf dem Handy und zuckte mit seinen Schultern. „Mich bei Nolan bedanken."

Dafür, dass er mich das Herz brach?

Nolan öffnete dann auch schon die Tür, grinste meinen Bruder an und schlug mit ihm ein. „Was geht du Dichtsack", lachte Nolan. „Halts maul, ich weiß auch nicht was das gestern war", verteidigte sich Jayden, musste aber auch grinsen. Nolan strich sich seine Haare hinter und sah zu mir rüber. Er musterte mich und lächelte mich leicht an.

Mein Blick blieb aber kalt. Was will er denn jetzt? „Danke, dass du auf Alice aufgepasst hast, bin dir was schuldig", hörte ich dann wieder Jayden sagen und wurde aus meine Gedanken gerissen. Nolan winkte dies ab. „Mach ich gern, ist ja schließlich auch irgendwie meine kleine Schwester"

Okay, jetzt war ich total geschockt. War das sein scheiß ernst? Ich stampfte zu Jayden und zog ihn von der Tür weg. „Ich will jetzt nach Hause und ich bin nicht deine kleine Schwester, ich mag dich ja nicht mal!", zickte ich Nolan an, der nur leicht seine Augen aufriss. Auch Jayden sah mich verdattert an. „Alter Alice 1. sei nicht so zu ihm wenn er dich sogar bei ihm schlafen hat lassen und 2. seit wann magst du ihn bitte nicht?", meinte dann mein Bruder und hielt mich an meiner Hand fest.

Ich entzog ihn meine Hand und stieg verletzt ins Auto und erwiderte darauf gar nichts. Nolans kratzte sich am Hinterkopf. Da ich die Tür von Auto zugeschlagen hatte verstand ich jetzt nicht;m was die beiden redeten.

Jayden sprach dann noch kurz mit ihm und fuhr mich dann letztendlich nach Hause. Die ganze Fahrt über schwieg ich und redete kein Wort mit ihm, am Ende rutschte mir nur raus, was Nolan und ich gestern Nacht getan haben..

My Brother's Best FriendWo Geschichten leben. Entdecke jetzt