Part 4

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Als wir meine Mum nett darum gebeten hatten, dass sie uns doch bitte zur Party fahren sollte, stimmte sie sofort freudig zu. Sie wünschte sich schon immer, dass ich mehr raus komme und neue Leute kennenlerne und vielleicht auch mal einen Jungen mit nach Hause bringe. Es schien für manche vielleicht ziemlich uncool von der Mutter zu einer Party gefahren zu werden, aber da Jayden und Nolan anscheinend schon weg waren, als wir los wollten, gab es keine andere Möglichkeit für uns. Vor dem Haus, dessen Adresse Ava auf ihrem Handy hatte, bremste meine Mum dann das Auto. „So, da wären wir. Passt auf euch auf, trinkt nicht zu viel und tut nichts, was ich nicht auch tun würde", hielt sie ihre mütterliche Ansprache als wir ausstiegen.

Ich versicherte ihr, dass wir nichts anstellen würden, gab ihr einen Kuss auf die Wange zum Abschied und stieg, zusammen mit meinen Freunden, aus. „Oh man, scheint ziemlich voll zu sein.. Sicher, dass wir das wirklich durchziehen wollen?", fragte Ava nun doch etwas unsicher und ängstlich als sie das volle Haus betrachtete. Ich sah sie mit einem 'Dein Ernst?'Blick an und richtete meine Lederjacke.

„Das kannst du vergessen Ava, erst zwingst du mich mitzukommen und jetzt spielst du den Angsthasen", schüttelte ich den Kopf und harkte mich bei Henrys und Avas Arm ein, sodass ich nun zwischen ihnen stand und setzte mich mit den beiden in Bewegung. Je näher wir der Haustüre kamen, desto stärker und schneller schlug mein Herz. Ich war ziemlich schüchtern gegenüber fremden Menschen. Als ich dann klingeln wollte, hielt Henry mich schnell zurück. „Really? Die werden die Klingel nicht hören, man darf vermutlich einfach rein gehen..", vermutete der Blonde neben mir und probierte aus, ob die Tür offen war. „Vermutung bestätigt", stellte er dann fest, als diese sich tatsächlich öffnen lies. Ich atmete tief durch, strich mir eine Haarsträhne hinters Ohr und betrat das Gebäude.

Überall waren neue Gesichter zu sehen, die einen Becher oder eine Flasche Alkohol in der Hand hielten und man konnte die laute Musik, die aus den Boxen dröhnte, nun noch intensiver hören. „Okay, ich würde sagen, dass wir uns erstmal etwas zum trinken holen", schlug Ava über die Musik hinweg vor. Sofort nickte ich heftig. Ich trank zwar nicht, aber im Moment musste ich definitiv lockerer werden. „Seht ihr Jayden irgendwo?", fragte Henry dann neugierig, als wir in die Küche schlenderten. Ich hörte dann bei dem Gespräch, dass sich offensichtlich um meinem Bruder drehte, nicht mehr mit, da plötzlich ein gut aussehender Junge von der Theke sprang, auf der er gerade noch saß und auf mich zu kam.

Okay, cool bleiben.

Verschmitzt grinste er mich an und zog mich an sich,wobei er mir einen Wangen Kuss gab. Dabei kam mir eine Alkoholfahne entgegen, weswegen ich leicht mein Gesicht verzog. „Ich wusste gar nicht, dass heute so hübsche Mädchen auf meine Party kommen", sagte er mir dabei ins Ohr. Mir lief eine Gänsehaut über den Körper, die ich gerade nicht als positiv oder negativ deuten konnte -vielleicht aus Schüchternheit?

Verlegen lächelte ich ihn an. „Also ist das deine Party? Meine Freunde haben mich hierher mit geschleppt", erzählte ich ihm und musterte ihn. Er hatte schwarze und sehr kurze Haare - fast schon eine Glatze, zudem war er auch schwarz gekleidet, bis auf seine Schuhe, die weiß waren. Mir fielen seine Tattoos an der Hand auf und plötzlich stellte ich mir die Frage, wie alt er eigentlich war. Er wirkte irgendwie etwas älter als die anderen und hatte Ähnlichkeiten mit so einem typischen Verbrecher. Auf mein gesagtes fing er an zu lachen. „Na zum Glück gibt es diese Freunde. Ich bin Jacob", grinste er erneut. „Ehm.. Alice", meinte ich nun schüchtern. Jacob also.

„Hier, da war so ein Typ der uns das gemischt hat, probier mal ob dir das schmeckt", kam Ava wieder zu mir und drückte mir einen Becher in die Hand. Etwas abgeneigt sah ich in den Becher ehe ich mit meiner Freundin anstieß und einen Schluck davon nahm. Als ich es runtergeschluckt hatte musste ich feststellen, dass es garnicht so übel schmeckte. Als ich bemerkte, das Jacob immer noch da stand, stellte ich die beiden einander vor und sah mich dann nach Henry um. Mit Überraschen stellte ich fest, dass dieser sich gerade mit Jayden an der Treppe unterhielt. Ich verengte etwas meine Augen und sah genauer hin. Jay wirkte sehr betrunken, irgendwie konnte er keine 5 Sekunden gerade stehen und lachte so komisch. Ich seufzte. Wo war denn Nolan?

My Brother's Best FriendWo Geschichten leben. Entdecke jetzt