Der Tag war lang gewesen und nun brach die Nacht herein. Ich rollte mich müde in meinem Nest zusammen und schloss meine Augen, aber irgendwie konnte ich einfach nicht einschlafen, so sehr ich es auch versuchte. Neben mir schliefen meine beiden Schwestern schon tief und fest und auch alle anderen Katzen im Bau waren nicht mehr wach.
Als ich dann endlich eingeschlafen war, war mein Schlaf dennoch sehr unruhig. Dann schreckte ich plötzlich in meinem Nest auf. Ich weiß nicht mehr wovon ich geträumt hatte, aber es war unheimlich. Noch jetzt war mein Fell leicht gesträubt und ein Schauder lief über meinen Rücken.
Um mich zu beruhigen atmete ich tief aus und entschied mich dazu, ein bisschen frische Luft zu schnappen. Draußen schlug mir sofort die kalte Nachtluft und ich fröstelte leicht, blieb aber dennoch eine Weile vor der Kinderstube sitzen. Während ich so still da saß, beobachtete ich das Lager und probierte mich zu entspannen, doch irgendetwas stimmte nicht - das spürte ich ganz deutlich.
Ich hatte das Gefühl, beobachtet zu werden, als würde mich jemand die ganze Zeit anstarren... oder etwas. Sosehr ich mich aber auch anstrengte, etwas in der Dunkelheit zu erkennen, ich konnte nichts Verdächtiges entdecken, als plötzlich der Schrei einer Eule ertönte. Erschrocken zuckte ich zusammen, ließ meinen Blick schweifen, um herauszufinden, woher das furchteinflößende Geräusch gekommen war, konnte aber immer noch nicht mehr als die Silhouetten der Baue und Sträucher, die das Lager umgaben, erkennen.
Ich zitterte und das nicht nur wegen der Kälte, als ein erneuter Schrei durch die Nacht hallte. Unwillkürlich hob ich meinen Kopf, nur um noch den Schatten einer Eule in der Ferne verschwinden zu sehen. Ich hatte die ganze Zeit so panische Angst wegen einer Eule!? Feuerjunges wird mich auslachen wenn sie das erfährt...
Mir fiel auf, dass sich die düsteren Wolken vor dem Mond verzogen hatten und dieser tauchte nun das Lager in einen angenehmem Lichtschein. Staunend bewunderte ich das Lichterspiel als ich plötzlich gähnen musste. Erst jetzt merkte ich, wie müde ich auf einmal war und tappte leise wieder in die Kinderstube.
Am Nächsten Morgen wurde ich nicht gerade sanft von Feuerjunges geweckt „Silberjunges, steh doch endlich mal auf! Flutregen hat gesagt, dass es bald regnen wird und ich will noch ein bisschen draußen spielen."
"Es ist doch erst so früh, kann ich nicht noch ein bisschen schlafen?" ,müde seufzte ich auf und drehte mich weg von meiner Schwester, doch diese schien nicht ganz so meiner Meinung zu sein. "Es ist kurz vor Sonnenhoch und die Patrouillen sind schon alle zurück. Du willst mir doch nicht ernsthaft erzählen, dass es zu früh ist", miaute sie gespielt empört, "und außerdem ist es nie zu früh zum Spielen!"
So spät ist schon?
Zaghaft öffnete ich meine Augen, nur um sie dann im nächsten Moment wieder zusammenzukneifen, weil mich die Sonne blendete.
Feuerjunges war schon fast wieder aus dem Bau und rief mir noch zu "Komm, Beeil dich! Lichtjunges und Schalljunges warten schon!"
"Warum hast du mir das nicht gleich gesagt?" Schnell sprang ich auch und schüttelte mich in der Hoffnung, mein Fell einigermaßen in Ordnung zu bringen, da ich jetzt zum Putzen zu wenig Zeit hätte.
Während wir Moosball spielten, wurden der Himmel über uns immer dunkler und ein leichter Wind kam auf. Es würde nicht mehr lange dauern, bis auch die ersten Tropfen vom Himmel fallen würden, als wir auch schon von Flutregen gerufen wurden.
"Feuerjunges, kommt rein! Ich will nicht dass ihr krank werdet!"
In der Kinderstube rollte ich mich in meinem Nest zusammen und merkte, wie die Müdigkeit über mich kam. Kaum wenige Augenblicke später schlief ich auch ein, als ich mitten in der Nacht von Bewegungen geweckt wurde. Ich hörte leise Blätter rascheln und sofort musste ich wieder an das Gefühl von letzter Nacht denken, doch im nächsten Moment erkannte ich, dass es nur Feuerjunges war.
"Ich muss mal auf den Schmutzplatz", erklärte sie mir flüsternd, als sie merkte, dass sie mich versehentlich geweckt hatte. Schnell schlüpfte sie aus dem Bau und ich fiel wieder in einen tiefen Schlaf.
Am nächsten Morgen war ich pünktlich zur Morgendämmerung wach und setzte mich auf mit der festen Überzeugung, dieses mal Feuerjunges zu wecken, doch dann fiel mir voller Schreck auf, dass meine Schwester nicht da war. Ihr Nest war kalt und voller Panik weckte ich meine Mutter "Flutregen! Feuerjunges ist nicht mehr da!"
Diese versuchte mich zu beruhigen und übertrug mir schließlich die Aufgabe, die Kinderstube ganz gründlich zu durchsuchen, während sie sich im Lager umsah. Sosehr ich mich auch bemühte, ich konnte meine Schwester einfach nicht finden und hoffte verzweifelt, dass meine Mutter bald mit ihr zurückkam.
Sie ist ganz sicher nur auf dem Schmutzplatz oder irgendwo im Lager. Vielleicht ist sie ja zu Abendschatten gegangen... ganz sicher!
Doch Flutregen kam alleine zurück.
"Was ist, wenn wir sie niemals wieder finden?", fragte ich panisch und auch Lichtjunges erging es nicht viel anders. Flutregen versuchte uns zu trösten und versicherte uns, dass eine Suchpatrouille schon unterwegs sei. Viel half es zwar nicht, aber ein bisschen besser fühlte ich mich dann schon.
„Komm mit", meinte Lichtjunges, „wir durchsuchen nochmal das Lager."
Wir sahen im Heilerbau nach und auch an einigen Stellen, wo sich Feuerjunges manchmal gerne aufhielt, doch es war vergeblich.
Feuerjunges wo steckst du nur!!!
Hey hey hey meine Leser und Leserinnen, ich melde mich auch mal wieder mit einem neuen Kapitel. Tut mir echt leid, dass so lange nichts mehr kam, aber ich werde versuchen in Zukunft öfter zu updaten.
Ansonsten hoffe ich mal, euch hat das Kapitel gefallen :3
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Silbersturms Geschichte
FanfictionEin lautes Krachen ertönte und ließ die Erde unter meinen Pfoten beben. Erschrocken sah ich mich zwischen meinen Clangefährten um. //So schlimm war es bisher noch nie! Was sollen wir tun?// Erneut spürte ich die Erde unter meinen Pfoten zittern. Mei...