Kapitel 2

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Pov. Paluten

Bieeep! Bieeep!
Scheiß Ding. Genervt haue ich auf den Wecker, der augenblicklich verstummt.

Selbst schuld das blöde Ding. Immerhin hat es mich gerade aus einem schönen Traum gerissen.

Traum:
Es ist ein warmer Sommertag. Ich bin mit Manu (Manu aus meiner Klasse, nicht GLP) zusammen im Park. Wir schlendern händchenhaltend den  Schotterweg entlang. Manus Hand ist weich und fühlt sich einfach richtig in meiner an. So als wäre sie dafür gemacht in meiner zu liegen. Vor einer großen Linde halten wir an und lassen uns darunter nieder. Er sitzt in meinem Schoß mit seinem Gesicht zu mir gedreht. Ich lehne mich zu ihm vor und küsse ihn. Er erwidert! Zuerst küssen wir uns langsam und zärtlich, werden mit der Zeit aber schneller und verlangender. Meine Hand wandert langsam unter sein T-Shirt während er sich in meinen Haaren festkrallt.
Traum Ende

Dann bin ich aufgewacht. Am liebsten hätte ich das Scheißdrumm gegen die Wand geschmissen. Warum muss ich auch an der besten Stelle aufwachen? Ich will ihn doch nur küssen... und vielleicht ein bisschen mehr.

OK, das hört sich jetzt wahrscheinlich dumm an, da ich ihn regelmäßig zusammenschlage und als Schwuchtel beleidige. Aber das hat einen Grund. Wenn ich es nicht mache, dann wird Rewi ein sehr dummes Gerücht im Internet verbreiten. Damit droht er nicht nur mir, sondern auch Bergi, Sturmi und Zombey. Sonst würde keiner von uns bei dem Scheiß mitmachen.

Eigentlich bin ich ja in Manu verliebt, aber nur Zombey weiß davon. Er ist ja auch mein bester Freund. Auch wenn ich zugeben muss, dass ich erst Angst hatte, dass er mich dafür verurteilt, weil ich auf einen Jungen stehe. Aber zu meiner Verwunderung ist er selbst nicht straight und in Dado verliebt.

Gähnend stehe ich auf und strecke mich erstmal. Danach schlurfe ich motivationslos ins Badezimmer. Im Halbschlaf putze ich Zähne, ziehe mich an und gehe nach unten in die Küche. Mein Vater sitzt schon mit einer Tasse Kaffee am Tisch und liest Zeitung.

Immer noch müde mache ich mir eine Schüssel Cornflakes und will mich gerade hinsetzen, als Sally mein Golden Retriever in die Küche getappt kommt.

Also Stelle ich die Schüssel Cornflakes auf den Tisch und mache meinem Hund erstmal auch seinen Napf voll und gebe ihr ihre verdienten Streichel-
einheiten. Nach dem wir beide gefrühstückt haben gehe ich erstmal mit ihr Gassi. Dabei schwelge ich die ganze Zeit in Erinnerungen an diesen Traum. Was wohl noch zwischen uns passiert wäre, wenn der Wecker nicht geklingelt hätte. Leider kann der Traum nie Realität werden. Denn Manu hasst mich, und das zu Recht. Ich bin ein Feigling. Ich stehe nicht zu mir, nur weil Rewi droht Lügen über mich zu verbreiten. Aber leider tuen wir auf YouTube so als wären wir Freunde, also würden ihm die Leute das glauben.

Ich war so tief in Gedanken versunken, dass ich fast nicht bemerkt hätte, dass wir schon wieder bei mir Zuhause angekommen sind.

Schnell krame ich den Schlüssel aus meiner Tasche und schließe die Tür auf. Ich nehme Sally die Leine ab, hänge sie zurück an ihren Platz und hole meinen Rucksack aus meinem Zimmer. Nachdem ich mich von meinem Vater verabschiedet habe, mache ich mich  auf den Weg zur Schule.

Dort angekommen begrüße ich erstmal Zombey, der schon auf mich gewartet hat. Zusammen gehen wir ins Schulgebäude und zu unserem Klassenzimmer, wo schon die anderen sind und miteinander quatschen. Während Bergi meine Hausaufgaben anschreibt, die er Mal wieder vergessen hat, erzählt Sturmi, dass wir anscheinend einen neuen Schüler bekommen.

Gleichzeitig mit dem Gong kommt Manu ins Zimmer. Das macht er immer so. So können wir ihn nicht schon vor dem Unterricht verprügeln. Dumm ist er ja auch nicht. Nur ein paar Sekunden später kommt auch schon Frau Müller, unsere Mathe-Lehrerin, mit dem neuen Schüler ins Klassenzimmer.

Er ist groß. Locker 1,85 Meter. Er hat blonde Haare und grüne Augen. Er sieht eigentlich ganz nett aus.

Anscheinend kennt er Manu, denn als er ihn sieht winkt er ihm zu und Manu sieht zuerst aus als hätte er einen Geist gesehen aber kurz darauf hellt sich sein Gesicht auf. Ich habe ihn noch nie so glücklich gesehen. Warum kann er mich nicht Mal so anlächeln? Ach stimmt ja, weil ich ein Arsch zu ihm bin! Sein Lächeln ist wunderschön und seine Augen sind nicht so glanzlos wie sonst. Sondern sie strahlen förmlich.

Der Neue stellt sich als Maurice vor. Frau Müller setzt ihn neben Manu und fängt mit dem Unterricht an.

Als wäre Mathe allein nicht schon schlimm genug schreiben wir auch noch einen Test. Ich hätte den Test auch unausgefüllt abgeben können, so wenig wie ich verstanden habe. Aber bei Manu und Maurice scheint es gut  zu laufen. Sie geben beide schon nach wenigen Minuten ab.

Nach dem Test sollen wir eigenständig Aufgaben machen, weil Frau Müller uns am Ende der Doppelstunde den Test schon wieder herausgeben will. Auch die Aufgaben verstehe ich absolut nicht. Die Anderen verstehen zwar einen Teil aber nicht genug um mir irgendwie zu helfen.

Also fange ich an, anstatt die Aufgaben zu machen, zu malen. Ich beginne mit einer Skizze von GLPs Avatar, dann zeichne ich darum erst einen Körper mit dem typischen schwarz-weiß gestreiften Hoodie und ein paar Doodles die ich mit ihm verbinde. Also zum Beispiel eine Maske und einen Controller.

Am Ende der Stunde ist das ganze Arbeitsblatt vollgezeich-
net. Zombey fängt an dämlich vor sich hin zu kichern als er meine Zeichnungen sieht. Als Frau Müller uns die Tests zurück gibt sinkt meine Laune augenblicklich in den Keller. Schon wieder eine 6.
Frau M.: "Patrick du kommst bitte nach der Stunde noch Mal zu mir."

Wenige Minuten später endet auch schon der Unterricht. Also darf ich mir jetzt die Predigt von Frau Müller anhören. Aber anstatt mir eine Predigt zu halten holt sie Manu auch noch dazu und erklärt uns, dass er mir ab jetzt regelmäßig Nachhilfe geben soll. Schon heute Nachmittag soll ich zu ihm gehen. Eigentlich toll. So kann ich mit ihm Zeit verbringen, ohne dass Rewi was davon mitbekommt.

In der Pause hat Rewi zum Glück nicht vor Manu zu schlagen. Wenn ich Glück habe, muss ich ihm nichts antuen bevor ich nach der Schule zu ihm gehe. Rewi labert die ganze Zeit nur davon, dass er ein richtig heißes Mädchen kennengelernt hat. Und natürlich fragt er Zombey und mich ob wir doch endlich auch Mal ne Freundin haben. Und wie peinlich es doch ist, dass wir beide noch Jungfrauen sind.

Peinliche Situation. Am liebsten würde ich ihm sagen, dass ich schwul bin und er sich nicht so anstellen soll. Aber das tue ich nicht.

Ding! Dang! Dong!

Bevor er weiter dumme Witze reißen kann gongt es. Schnell machen wir uns auf den Weg zum Chemie-Saal.

Danke, an jeden der diese Geschichte liest. Ich möchte mich noch kurz zu der Sache mit Maudado äußern. Für die die es nicht wissen, Maudado hat während eines Streams seine Switch gezeigt und man hat in deren Reflexion sein Gesicht gesehen. Der Livestream wurde bereits Off genommen und ich möchte noch Mal jeden bitten Screenshots davon zu löschen. Ich war in den Stream nicht dabei und habe erst durch Pia dadurch erfahren. Ich möchte zwar auch wissen wie er aussieht, aber er möchte sich noch nicht zeigen. Wenn jetzt Bilder von ihm geleakt werden, kann das bedeuten, dass er keine Real-Life-Videos und Streams mehr macht. Die Frage ist ob es es wert ist beides nicht mehr zu haben, nur wegen einem qualitativ schlechten Bild von seinem Gesicht. Vielleicht zeigt er sich irgendwann, vielleicht auch nicht. Aber das sollte seine Entscheidung bleiben.

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Was sich neckt, das mobbt sich (Kürbistumor)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt