Kapitel 3

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Pov. GLP

Zusammen mit Dado mache ich mich auf den Weg zum Chemie-Saal. Ich kann immer noch nicht fassen, dass der Mulluck mir nicht gesagt hat, dass er umzieht.

Endlich bin ich nicht mehr alleine. Vielleicht lassen mich Pat und die anderen dann auch endlich in Ruhe. Ziemlich unwahrscheinlich, aber immerhin wurde ich ausnahmsweise mal nicht in der Pause verprügelt. Aber das muss noch nichts heißen. Das ist schon öfter vorgekommen. Dafür haben sie mich dann nach der Schule so lange verprügelt, bis ich angefangen habe Blut zu spucken.

Vielleicht haben sie mich auch wegen Palle in Ruhe gelassen. Immerhin kann ich ihm kein Mathe mehr erklären, wenn ich halb tot geprügelt bin. Möglich ist auch, dass sie versuchen wollen Dado in ihre Clique aufzunehmen.

Fuuuuck! Mein Schädel tut weh. Ich war so in Gedanken, dass ich gegen eine Glastür gelaufen bin. Dado lacht sich neben mir den Arsch ab.
M: „Du Sack hättest mich ruhig warnen können!”
D: „Wäre aber nicht so lustig! Du hättest dein Gesicht sehen sollen!”
Ich glaube zumindest, dass er das versucht hat zu sagen. Dadurch, dass er immer noch wie ein verreckendes Nilpferd lacht, war es nicht so leicht zu verstehen, was er gesagt hat.

Immer noch fluchend betreten wir den Saal. Wir setzten uns in die letzte Reihe und packen unsere Sachen aus. Rewi und seine Sklaven kommen nur kurz nachdem wir uns gesetzt haben in den Saal. Anstatt  sich wie ein normaler Mensch zu verhalten springt er auf einen der Tische und fängt an rum zu brüllen, als wäre er ein Wildschwein mit Tollwut. Obwohl da jetzt auch nicht so viel Unterschied ist.

"Die Lehrerin kommt herein"

Nach einer kurzen Stand-Pauke setzen sie sich schräg vor uns. Frau Koch fängt mit ihren Unterricht mit einem Vortrag an, der genauso langweilig ist, wie der ganze Unterricht. Da ich in Chemie so schon gut bin, höre ich nicht zu und verbringe die Doppelstunde damit Patrick anzustarren. Dado ist aber auch nicht besser. Er hat nur Augen für Zombey. Der sieht zwar auch nicht schlecht aus, ist aber nicht mit meiner Palette zu vergleichen.

Seine Bernstein-braunen Augen schimmern förmlich im Sonnen-
licht.  Eine Strähne seiner sehr flauschig aussehenden Haare fällt ihm immer wieder ins Gesicht.

Ich hätte ihn noch ewig beobachten können. Aber Dado hat sich dazu entschlossen, mir den Ellenbogen in die Seite zu rammen.

L: „Na Manuel. Aufgewacht aus deinen Tagträumen?”

Die ganze Klasse fängt an zu lachen, bis ich an die Tafel gehe und die richtige Lösung an die Tafel schreibe.

R: „Streber!”

Wieder fangen alle an zu lachen.
Außer Dado und Patrick.

Mit hoch rotem Kopf setze ich mich an meinen Platz und höre jetzt dem Vortrag, den Frau Koch hält, zu.

"Timeskip zum  Ende der Doppel-
stunde"

Zum Glück haben wir heute nur vier Stunden, also jetzt Unterrichtsende. Am Schultor verabschiede ich mich von Dado, da er in die entgegen gesetzte Richtung gehen muss. Gerade, als ich mich auf den Heimweg machen will kommt Patrick auf mich zugesprintet. Ich warte schon auf den ersten Schlag, der aber nicht kommt. Er muss meine Verwirrung bemerkt haben, denn er fragt ob alles OK ist.
M: „Was willst du von mir? Brauchst du wieder einen menschlichen Boxsack?”
P: „Nein! Du sollst mir doch Nachhilfe geben.

Fuck! Das hab ich vollkommen vergessen. Immer noch etwas misstrauisch sage ich ihm, dass er zu mir kommen kann, falls er wirklich Nachhilfe haben möchte.

Schweigend gehen wir neben einander her. Ich traue ihm immer noch nicht wirklich. Aber vielleicht kann ich mich so auch im echten Leben mit ihm anfreunden. Ich weiß, dass das nur dämliches Wunschdenken ist, aber man darf ja wohl noch träumen.

Bei mir Zuhause angekommen schließe ich die Tür auf und bitte ihn herein. Sofort kommt Benji angerannt, springt erst an Patrick und dann an mir hoch, um uns zu begrüßen. Lachend verwöhne ich meinen kleinen Fratz erstmal und ziehe mir dann Schuhe und Jacke aus.

P: „Awww ist der süß! Wie heißt er?”
M: „Er heißt Benji. Es stört dich doch nicht, wenn er bei mir bleibt, oder? Er mag es nicht von mir getrennt zu sein.”
P: „Kein Problem. Er ist einfach nur knuffig.”

Zusammen mit Benji gehen wir hoch in mein Zimmer und nehmen auf 2 Sitz-Säcken, die in einer Ecke des Zimmers stehen, Platz.

M: „Also, was verstehst du nicht?”

"Timeskip nachdem ich 2 Stunden damit verbracht habe Patrick Mathe zu erklären und wir beschließen eine Pause zu machen."

M: „Ich glaube ich sollte Mal mit Benji Gassi gehen. Das reicht auch für heute. Man sollte nicht den ganzen Tag lernen.”
P: „Kann ich vielleicht mitkommen? Ich habe heute nichts vor und würde dich gerne etwas besser kennenzulernen.”
M: „Warum willst du mich besser kennenzulernen? Willst du wissen wen du verprügelt?”
P: „Es ist ja nicht so, dass ich dich verprügeln will.”
„Warum tust du es dann? Hast du eine Ahnung, was das mit der Psyche eines Menschen macht?”, schreie ich.„Das darf ich dir nicht sagen”, erwidert er nur ohne mir in die Augen zu schauen.„Und wieso das nicht?”brülle ich immer noch aufgebracht. Tränen der Wut formen sich in meinen Augen, doch ich wische sie schnell weg.
„Das darf ich dir auch nicht sagen”,nuschelt er immernoch mit gesenktem Kopf, während er sie auf die Unterlippe beißt.
„Also mal zusammengefasst. Du willst mich nicht verprügeln, musst es aber. Du kannst mir nicht sagen wieso. Du willst mich kennenlernen obwohl du mich morgen sowieso wieder verprügeln wirst. Und du glaubst, dass ich das einfach so hin nehme?Alter, ich hab auch Gefühle!”, meine Stimme wird immer brüchiger und ich muss mich wirklich zusammen reißen, damit ich nicht anfange los zu heulen. Benji spürt sofort, das etwas mit mir nicht stimmt und fängt an meine Hand abzulenken, um mich zu beruhigen.
„Ich will dir nichts antuen!”, schreit er und blickt mir endlich wieder in die Augen.
„Wieso?”, frage ich immer noch verständnislos, während ich anfange Benji zu kraulen, damit er sich beruhigt.
„Weil ich dich mag!”, ruft er mir entgegen. Kaum hat er das ausgesprochen, fangen Tränen an sein Gesicht hinunter zu laufen.

Was!??! Was meint er damit? Was soll das alles? Warum bringt er mich immer so aus der Fassung? Ich bin einfach nur noch verwirrt.

„Ich will dich wirklich besser kennenlernen, Manu. Ich muss in der Schule so tun, als würde ich dich hassen. Aber bitte lass uns versuchen, dass wir privat gut klarkommen. Bitte hin mir eine Chance”, sagt er jetzt wieder ganz ruhig mit gesenktem Kopf. Er versucht unauffällig die Tränen weg zu wischen.

Verdammt! Er sieht aus wie ein verletzter Welpe! Aber kann ich ihm wirklich trauen? Was, wenn er mich nur ausnutzt?

„Ok. Aber ich gebe dir nur eine Chance. Und du darfst mich in der Schule nicht mehr verprügeln”, versuche ich einen Kompromiss vorzuschlagen.
„Du weißt, dass das nicht geht. So sehr ich es auch will”, sagt er mit immer noch zittriger Stimme.
„Dann tu wenigstens nur so. Tu nur so als würdest du mich verprügeln”, bringe ich gerade noch so hervor. Ein Wort mehr und ich hätte angefangen zu heulen wie ein Schlosshund.
„Ok. Einen Versuch ist es wert”, erwidert er mit jetzt wieder strahlenden Augen. Er scheint wirklich glücklich darüber zu sein. Wie durch ein Wunder sind auch meine Wut und Trauer verschwunden  „Kann ich jetzt mit Gassi gehen? Dann können wir in Ruhe ein bisschen reden”, Patrick schaut mich mit Welpen-Augen an, die Benji Konkurrenz machen könnten.

Ich willige ein und wir machen uns auf den Weg nach unten. Dort muss natürlich mein Bruder Peter, der inzwischen auch Zuhause angekommen ist, einen dummen Kommentar von sich geben.

Peter: „Na. Hast du es endlich geschafft einen aufzureißen?”

Schnell ziehen ich Patrick mit mir nach draußen, Benji folgt uns natürlich.

P: „Was hat er damit gemeint?”

Ich hoffe euch hat der Part gefallen. Wie oft ich unter der Woche uploade kann ich noch nicht sagen. Ich schreibe so schnell weiter wie möglich. Verbesserungsvorschläge wie immer gerne in den Kommentaren. Ich wünsche euch noch einen schönen Sonntag Abend.

Word Count: 1320

Was sich neckt, das mobbt sich (Kürbistumor)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt